RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Wo sind die Gegner von Sebastien Loeb?

Die Bestzeiten wechseln, doch Citroen-Pilot Loeb vergrößert seinen Vorsprung kontinuierlich. Sainz verliert Platz zwei an Duval.

Manfred Wolf

Großer Sieger dieser zweiten Etappe ist zweifellos Citroen-Superstar Sebastien Loeb. Der junge Franzose konnte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausbauen, einer seiner Hauptkonkurrenten um den WM-Titel, Subaru-Pilot Petter Solberg, verzeichnete einen schweren Unfall und ist damit mit ziemlicher Sicherheit aus dem Rennen um den WM-Titel.

Nach dem Horror-Crash auf SP 12 wurden Solberg und sein Co Phil Mills mit dem Hubschrauber ins Spital geflogen. Während Loeb komplett unverletzt geblieben war, klagte Mills über starke Rückenschmerzen. Doch nach einer gründlichen Untersuchung konnte auch im Falle des Co-Piloten Entwarnung gegeben werden: Keine Verletzungen, zur Sicherheit bleibt Mills aber über Nacht im Spital.

Die 13. Sonderprüfung „Bosenberg 2“ (17,11 Kilometer) brachte einen neuen Bestzeit-Halter: Armin Schwarz fuhr nach seinem Turboschaden – und dem damit verbundenen Zeitverlust von über sieben Minuten – mit gehöriger Wut im Bauch zu einer SP-Bestzeit.

Hinter ihm klassierten sich Ford-Pilot Francois Duval und Freddy Loix (Peugeot), Mikko Hirvonen konnte nach schwachem Beginn endlich einen akzeptablen vierten SP-Rang einfahren. Die Dominatoren Sainz und Loeb landeten auf den Plätzen fünf und sieben.

SP 15 „Erzweiler 2“ mit 20 Kilometer Länge wurde dann von Sebastien Loeb gewonnen, knapp vor der dritten Peugeot-Paarung Robert/Bedon und Duval, der als einziger Pilot noch halbwegs in Schlagdistanz zur Citroen-Paarung liegt.

Armin Schwarz schien indes endgültig der „Knopf“ aufgegangen zu sein, nach seiner SP-Bestzeit erzielte er hier den vierten SP-Rang, auf der nächsten SP, der 8,3 Kilometer kurzen Prüfung 15 „Panzerplatte Sprint 2“, wo er Drittschnellster war.

Die Bestzeit sicherte sich dort Freddy Loix, 3,8 Sekunden vor Mikko Hirvonen, der vierte Rang ging an den zweiten Skoda-Piloten Toni Gardemeister – quasi ein „Aufstand der Underdogs“. Die bis dato Schnellsten waren weiter hinten zu finden: Markko Märtin erzielte unmittelbar vor Francois Duval die achte SP-Zeit, Sebastien Loeb und Carlos Sainz furhen auf die Plätze zwölf und dreizehn.

Den Abschluss bildete die „Königs-Prüfung“: 40,3 Kilometer ist die „Panzerplatte 2“ lang und Sebastien Loeb bewegte seinen Citroen Xsara WRC am schnellsten über die Betonplatten des Truppenübungsplatzes. Knapp hinter ihm fuhren die beiden verbliebenen Peugeot-Teams durch den Lichtschranken, Cedric Robert war dabei mit zwei Sekunden Rückstand etwas schneller als Freddy Loix (+ 5,2).

Francois Duval musst als Vierter schon 12,5 Sekunden Rückstand hinnehmen, Carlos Sainz als Fünfter 13,9 Sekunden, Markko Märtin wurde Siebenter, sein Zeitverlust betrug 23,6 Sekunden.

Größere Schwierigkeiten hatte sowohl Alexandre Bengue, der aufgrund technischer Probleme viel Zeit verlor, als auch Daniel Carlsson. Der Privatier crashte mit seinem Bozian-Peugeot 206 WRC und musste aufgeben.

In der Gesamtwertung hat sich Sebastien Loeb somit einen relativ komfortablen Vorsprung erarbeitet, noch dazu ist sein erster Verfolger Teamkollege Carlos Sainz, der 50,6 Sekunden hinter Loeb liegt.

Der „Marken-Doppelpack“ ist sowieso „in“: Hinter den beiden Citroen-Piloten liegt das Ford-Duo Duval (+ 56,6) und Märtin (+ 2:27,1) und dahinter wiederum das Peugeot-Duo Robert (+ 3:40,0) und Loix (+ 3:48,7). Damit hat Duval als einziger Pilot noch halbwegs realistische Chancen, dem Citroen-Duo gefährlich zu werden. Der zweite Platz von Carlos Sainz ist selbstverständlich in Reichweite, Spitzenreiter Loeb wird ohne technische Probleme oder gröbere Ausrutscher aber für Duval kaum mehr zu schnappen sein.

Toni Gardemeister (+ 4:10,5) hat einen guten siebenten Rang inne, Stephane Sarrazin im semi-privaten Subaru Impreza WRC hält mit 5:01,5 Rückstand den achten Platz noch vor Subaru-Werkspilot Mikko Hirvonen (+ 5:15,5).

Peugeot-Privatier Alexandre Bengue (+ 9:26,8) komplettiert die Top-Ten, Armin Schwarz liegt trotz seiner guten Performance auf den letzten Prüfungen weit zurück, Grund dafür ist bekanntlich sein Turbo-Schaden auf SP 12 gewesen.

Auf der Finalprüfung der zweiten Etappe, der Super-Special in St. Wendel, sollte just dem Zweitplatzierten Carlos Sainz ein Dreher unterlaufen. Der Spanier verlor satte 16,3 Sekunden und musste die zweite Position Francois Duval überlassen.

Sebastien Loeb führt somit 54,7 Sekunden vor Duval, Carlos Sainz liegt mit einem Rückstand von 1:00,4 Sekunden auf Rang drei. Den kompletten Zwischenstand nach der zweiten Etappe entnehmen Sie bitte dem Zeitenservice.

PWRC: Pons führt vor McShea und Arai

In der PWRC-Wertung liegt Xavier Pons nach der 2. Etappe 31,9 Sekunden vor Niall McShea, Toshi Arai hat als Drittplatzierter bereits über eine Minute Rückstand. OMV-Pilot Jani Paasonen büßte eine Position ein, Alister McRae hat sich an den vierten Zwischenrang vor den Finnen geschoben.

Für Manfred Stohl geht das Desaster Deutschland-Rallye weiter, der Wiener verlor durch Technikprobleme abermals Minuten und liegt mit einem Rückstand von mittlerweile 27:12,3 Minuten an der aussichtslosen 11. und letzten Position der PWRC-Wertung...

Am Sonntag warten noch sieben Prüfungen auf die Piloten, gegen 12:30 Uhr ist mit dem Endergebnis zu rechnen. Aktuelle Fotos finden Sie in der rechten Navigation!

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-WM: Deutschland

Weitere Artikel:

ERC, Gran Canaria: Etappe 1

Wagner hofft auf Sprung nach vorne

Simon Wagner nach der ersten Etappe der Gran Canaria Rallye auf Platz 14 - Hermann Neubauer auf Platz 23. Waldherr Motorsport mit Chancen in der ERC4.

„Vollgassreini-Projekt“

Mit 50 Copilot werden - wie geht das?

Ein 50-jähriger Rallyefan erfüllt sich den Traum, Copilot zu werden - via Social Media lässt er seine wachsende Fangemeinde am „Vollgassreini Projekt“ teilhaben…

Achims Sport am Montag

Kolumne: Die Uhren lügen nicht

Achim Mörtl hinterfragt den seiner Meinung nach farblosen Auftritt von Simon Wagner am Wochenende beim ERC-Lauf in Ungarn und stellt die Frage nach seinen Zielen.

Achims Sport am Montag

Kolumne: Alles wie gehabt?!

Max Verstappen bügelt wieder alle in Japan her und Simon Wagner arbeitet seine Gegner im Lavanttal auf! Und der Rest? Mit zu wenigen Ambitionen und zu farblos.

Lavanttal-Rallye: Bericht

Gebrüder Wagner feiern ersten Doppelsieg

Staatsmeister Simon Wagner feierte bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg seinen zweiten Sieg nach 2022 / Ein packendes Sekundenduell prägte vor allem die 2WD-Staatsmeisterschaft