Rallye-WM: Finnland | 16.08.2006
Klassiker-Sprünge durch dunkle Wälder
Gleich im Anschluss an die Deutschland-Rallye begab sich der WRC-Tross nach Finnland - wo am kommenden Wochenende ein Klassiker abgehalten wird.
Michael Noir Trawniczek
Früher kannte man sie als die "Tausend Seen Rallye" - die Rallye Finnland, in den Wäldern rund um die Stadt Jyväskylä ist ein echter Klassiker. Prüfungen auf losem Schotter führen durch diese dunklen Wälder, umgeben von jenen Seen, die zu dem Originalnamen des Events führten.
Eine hyperschnelle Rallye - die Boliden erreichen auf den langen Schottergeraden über 200 km/h. Zu dem Kultstatus trugen auch die Sprünge bei - der Sprunghügel "Ouninpohja" erlaubt Weiten über 50 Meter. Oft müssen direkt nach der Landung blinde und schnelle Kurven genommen werden.
Finnland gilt als die Heimstätte des Rallyesports, bei der Rallye wird in etwa ein Fünftel der Einwohner erwartet. Schnelle Finnen gab es immer - einer von ihnen ist Marcus Grönholm. Nachdem er sich in Deutschland dem Kronos-Duo Sébastien Loeb und Dani Sordo geschlagen geben musste, möchte er in seiner Heimat zurückschlagen - und gilt auch als Favorit.
Loeb gegen Favorit Grönholm, Aigner macht Pause
Wie Loeb in Deutschland, weist Grönholm in Finnland eine außerordentliche Statistik auf: Er gewann in seiner Heimat fünf von sechs WM-Rallyes. "Jeder weiß, dass Finnland meine Lieblings-Rallye ist", sagt Grönholm. Der Ford-Werkspilot fügt an: "Nichts ist schöner, als in Finnland zu siegen - diese Erfahrung möchte ich wieder machen, nach einem guten Test im letzten Monat, denke ich, dass der Ford Focus hier gewinnen kann. Ich kenne die Prüfungen gut." Von der tollen Finnland-Statistik Grönholms lässt sich "Super-Séb" nicht abschrecken - er möchte den Grönholm-Triumph unbedingt verhindern. Dani Sordo fährt auch im Norden mit dem Nr.2-Wagen von Kronos-Citroen.
124 Teilnehmer stehen auf der Nennliste, darunter sehr viele Finnen. Aus Österreich wird nur ein Mann am Start stehen - Manfred Stohl. Der OMV-Pilot hat als Schotter-Freund in Deutschland mit Rang 5 sein bislang bestes Asphaltergebnis erzielt. Sensationsmann Andi Aigner wird nicht an der Rallye teilnehmen - das Red Bull Skoda-Team lässt diesen Lauf bekanntlich aus. Eines ist sicher: Für Spannung am kommenden Weekend ist gesorgt.