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WRC: Argentinien-Rallye Dani Sordo, Yves Matton, Citroen, Portugal-Rallye 2013

Ogier führt, Überschlag von Sordo

Sébastien Ogier (VW) behauptet am Donnerstag Vormittag die Führung, Dani Sordo (Citroën) verliert durch einen Überschlag viel Zeit.

Die Argentinien-Rallye bot gleich beim Auftakt der ersten Etappe einige Dramen. An der Spitze ging es sehr eng zu. Sébastien Ogier (VW) und Mikko Hirvonen (Citroën) stellten je eine Prüfungsbestzeit auf. In der Gesamtwertung verteidigte Ogier seine Führung, doch Hirvonen ist dem Franzosen bis auf 3,6 Sekunden nahegekommen. Weltmeister Sébastien Loeb (Citroën) experimentierte mit der Abstimmung seines DS3 und mit seinem Fahrstil. Nach drei Prüfungen hält der Franzose mit einem Rückstand von sechs Sekunden Rang drei. Pech hatte Dani Sordo an seinem 30. Geburtstag. Der Spanier überschlug sich in SP 3 und verlor über sieben Minuten.

Der Rallyetag startete am Morgen mit der 27,09 Kilometer langen Prüfung Sta. Catalina/La Pampa. Die Fahrer hatten sich für die weichen Schotter-Reifen entschieden. Die Bedingungen waren schwierig, denn Regen hatte die Straßen aufgeweicht. Zudem lag viel Feuchtigkeit in der Luft – ein typischer Herbsttag in Argentinien. Das erste Duell Loeb gegen Ogier brachte einen eindeutigen Sieger hervor: Ogier stellte die Bestzeit auf und war um 8,5 Sekunden schneller als Loeb, der lediglich Vierter wurde.

"Ich sehe zu, dass ich tun kann, was geht. Es war nicht so schlecht", meint Loeb im Ziel. Glücklich war er mit der Abstimmung seines DS3 allerdings nicht: "Das Auto untersteuert für mich sehr stark, und ich habe kein gutes Vertrauen gefunden." Dagegen lief es bei seinem französischen Landsmann Ogier optimal: "Es war ein guter Start, und es gab keine Probleme. Das Auto ist perfekt, kein Problem." Ogier war um fünf Sekunden schneller als sein VW-Teamkollege Jari-Matti Latvala.

In der Gesamtwertung schob sich der Finne auf den zweiten Platz, womit es eine VW-Doppelführung gab. "Ich weiß nicht, wie ich gefahren bin, weil ich nur eine Zwischenzeit angezeigt bekommen habe. Die Prüfung war sehr schwierig", kommentiert Latvala. Hinten links habe er einen Stein getroffen, zum Glück ergab das aber keinen Reifenschaden. Sein Rückstand auf Ogier betrug nach SP 2 8,8 Sekunden. Erster Verfolger war Hirvonen, der Loeb überholte und 10,3 Sekunden hinter Ogier zurücklag.

Aber auch Hirvonen meldete einen Zwischenfall: "Es war recht okay. Vorne rechts habe ich nach sieben Kilometern einen Stein getroffen. Ich hatte Glück, dass ich mir keinen Reifenschaden zugezogen habe." Die Ford-Piloten spielten keine Rolle im Spitzenfeld. Østberg stellte die fünftbeste Zeit auf. Der Scheibenwischer an seinem Fiesta funktionierte nicht richtig, wodurch er den Rhythmus verlor.

Auf den weiteren Plätzen in der Gesamtwertung folgten nach SP 2 Andreas Mikkelsen (VW), Sordo, der heute seinen 30. Geburtstag feiert, Evgeny Novikov (Ford), der die Prüfungen am Donnerstag eröffnen muss, Thierry Neuville (Ford) und Michał Kościuszko (Mini). In der WRC 2 hatte der Deutsche Armin Kremer (Subaru Impreza) Schwierigkeiten mit der Bremsanlage.

SP 3: Überschlag von Sordo

Anschließend stand der erste echte Härtetest dieser Rallye auf dem Programm. Ascochinga/Agua de Oro ging über 51,88 Kilometer – und diese Prüfung forderte sein erstes Opfer. Dani Sordo überschlug sich aufgrund eines Fehlers im Aufschrieb. Der Spanier konnte zwar ins Ziel fahren, sein Zeitverlust betrug jedoch siebeneinhalb Minuten. Zudem ist infolge des Überschlags die Servolenkung ausgefallen. "Wir sind sehr enttäuscht", sagt Sordo wieder einmal geknickt.

Die Bestzeit stellte sein Citroën-Teamkollege Hirvonen auf, der sich in der Gesamtwertung dadurch auf den zweiten Platz verbesserte. Der Finne riskierte viel, denn seine Hinterreifen waren im Ziel komplett verschlissen. "Deswegen waren die letzten Kilometer sehr rutschig. Ansonsten war es sehr gut." Ogier büßte 6,7 Sekunden auf Hirvonen ein, weil er während der Prüfung den langsam fahrenden Sordo überholen musste. Zudem behinderte in dieser Prüfung etwas Nebel die Sicht.

"Wir hatten eine gute Strategie mit den Reifen, aber Dani war vor uns. Deshalb habe ich etwas Zeit verloren", ärgerte sich der Franzose im Ziel. Dennoch behielt er die Gesamtführung um 3,6 Sekunden vor Hirvonen. Loeb stellte hinter Hirvonen die zweitbeste Zeit auf und verbesserte sich auf Rang drei. "Ich habe versucht, die Dämpferabstimmung für diese Prüfung etwas zu verändern, und auch meinen Fahrstil anzupassen, denn mit diesem Setup bin ich noch nie zuvor gefahren", berichtet der Weltmeister.

Die Top 3 sind nach SP 3 lediglich durch sechs Sekunden voneinander getrennt. Nicht glücklich war Latvala, denn er verlor viel Zeit und zwei Positionen in der Gesamtwertung. "Meine Startposition hilft natürlich. Diese Prüfung war sehr schwierig, weil ich sie schon lange nicht gefahren bin. Die Reifen waren komplett am Ende. In den Kurven fühlte sich das Auto sehr schwer an. Es war kein gutes Gefühl in dieser Prüfung", meint er. Latvalas Rückstand ist bereits auf 23,5 Sekunden angewachsen.

Auf Platz fünf folgt M-Sport-Speerspitze Østberg, der allerdings schon 33,2 Sekunden auf Ogier verloren hat. "Es war sehr schwierig. Das Auto ist schwierig zu fahren. Das Handling ist sehr gut, aber nach einem Bremsvorgang hat der Motor keine Power." Dieses Problem ist in Argentinien jedoch normal, denn die Luft ist auf über 2.000 Meter über Normalnull dünner, wodurch die Triebwerke etwas an Leistung verlieren.

VW-Junior Mikkelsen verteidigte auf SP 3 Rang sechs. Die Fahrer dahinter gewannen durch Sordos Überschlag Positionen: Novikov ist Siebenter, gefolgt von Neuville, Gabriel Pozzo und Martin Prokop (beide Ford). Prokop ist in Argentinien nicht mit DMACK-Reifen, sondern auf Michelin unterwegs. "Die Reifen sind okay, aber die Abstimmung ist mit diesen Reifen ganz anders", musste der Tscheche feststellen. Die Fahrer bogen nach SP 3 zum Mittagsservice ab. Am Nachmittag werden die beiden Prüfungen erneut absolviert.

Top 10 nach 3 von 14 Prüfungen:

 1.  Sébastien Ogier     Volkswagen  1:01:04,0 Stunden
2. Mikko Hirvonen Citroën + 3,6 Sekunden
3. Sébastien Loeb Citroën + 6,0 Sekunden
4. Jari-Matti Latvala Volkswagen + 23,5 Sekunden
5. Mads Østberg Ford + 33,2 Sekunden
6. Andreas Mikkelsen Volkswagen + 55,9 Sekunden
7. Evgeny Novikov Ford + 1:05,5 Minuten
8. Thierry Neuville Ford + 1:25,9 Minuten
9. Gabriel Pozzo Ford + 3:08,1 Minuten
10. Martin Prokop Ford + 3:19,4 Minuten

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