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Neuville, Ogier führen ex aequo

Nach drei Sonderprüfungen führen Neuville und Ogier die Finnland-Rallye zeitgleich an, Latvala ist nach einem Unfall in argen Problemen.

Zum Auftakt der Finnland-Rallye, dem achten Saisonlauf der Rallye-WM 2013, lieferten sich die Piloten an der Spitze einen spannenden Schlagabtausch, in dem teilweise Zehntelsekunden über die Vergabe der Plätze entschieden. Nach drei Sonderprüfungen liegen zwei Fahrer zeitgleich in Front. Sowohl WM-Spitzenreiter Sébastien Ogier (Volkswagen) als auch Thierry Neuville (Ford) benötigten für die ersten drei SP exakt 14:07,7 Minuten. Dritter ist Mikko Hirvonen (Citroën) mit einem Rückstand von 1,1 Sekunden.

Das dicht gepackte Feld an der Spitze ist für Ogier aber keine Überraschung: "Wir hatten das hier in Finnland erwartet. Es wird ein harter Kampf mit Thierry und Mikko", sagte der VW-Pilot gegenüber WRC live. Auch die starke Vorstellung des jungen Belgiers kommt für den Franzosen nicht unerwartet. "Er war hier schon im Vorjahr sehr stark, ist derzeit in guter Form und hat einige gute Resultate erzielt", lobt Ogier Neuville.

Letztgenannter zog nach der Bestzeit auf SP 2 und der zweitbesten Zeit auf SP 3 ein positives Fazit des frühen Nachmittags: "Es war eine tolle SP, es hat Spaß gemacht." Und dass obwohl er und Beifahrer Nicolas Gilsoul während der SP allerhand zu tun haben: "Wir müssen immer wieder den Aufschrieb überprüfen, da haben wir im Vergleich zum vergangenen Jahr ein neues System." Doch das bremste Neuville nicht ein, im Gegenteil: "Die Zeit dürfte nicht zu schlecht sein."

Latvala in Schwierigkeiten

Die Freude über die zwischenzeitliche Ex-aequo-Führung von Ogier wird bei Volkswagen allerdings ein wenig getrübt, denn Teamkollege Jari-Matti Latvala steckt nach einem Abflug auf SP 2, bei dem er fast 40 Sekunden verloren hat, in Problemen. "Es geschah, bevor die Straße breiter wurde, in einer Rechtskurve über eine Kuppe", erklärt Latvala. "Das Auto hob ab und traf einen Stein an der Außenseite, wobei die rechte Hinterradaufhängung gebrochen ist. Ich weiß nicht, ob wir etwas im Auto haben, mit dem wir den Schaden reparieren können. Wir müssen es versuchen."

Dies gelang dem Finnen, auf der dritten SP ging Latvala allerdings mit erheblicher Verspätung an den Start. Aufgrund der resultierenden Zeitstrafe und eines Rückstands von mehr als drei Minuten hat sich der Finne wohl bereits aus dem Kampf um die vorderen Positionen verabschiedet. Dennoch will er sein Auto ins Ziel der ersten Etappe schleppen: "Es wird sehr hart. Die Aufhängung ist wirklich stark beschädigt, aber wir müssen es versuchen."

Auf der ersten Sonderprüfung war die Welt bei Volkswagen noch in Ordnung gewesen. Ogier hatte die Bestzeit markiert, Latvala reihte sich vor Hirvonen auf Position zwei ein. Der nur 4,45 Kilometer lange Abschnitt im Ski-Gebiet Himos brachte aber bereits einen ersten Fahrer in Schwierigkeiten. Juho Hänninens Ford erschien stark verschmutzt im Ziel der SP. "Auf einem Bergabstück bin ich über eine Kuppe gesprungen und von der Straße abgekommen. Glücklicherweise gab es dort keine Steine, und ich bin nicht dort gestrandet", berichtet der Finne.

Enge Abstände an der Spitze

Als zweite Sonderprüfung erwartete die Fahrer die 8,3 Kilometer lange SP Torittu, die zuletzt im Jahr 1985 bei der Finnland-Rallye gefahren wurde. Nach einem Start im Wald wird dort das Gelände kurz nach Hälfte der Strecke offener – genau an dieser Stelle schlug das Schicksal bei Latvala zu, während sich Neuville mit der Bestzeit an die Spitze katapultieren konnte. Nach der zweiten SP waren die Top 4 nur durch 0,9 Sekunden voneinander getrennt.

Auf der dritten Sonderprüfung, Koukunmaa, mit 13,68 Kilometern die längste SP des Donnerstags, sorgte Kris Meeke (Citroën) hinter Ogier und Neuville für ein Ausrufezeichen. Bei seiner ersten Rallye für das Werksteam der Franzosen und nach über einem Jahr Pause in der WRC war der Nordire schneller als seine Teamkollegen Hirvonen und Dani Sordo. In der Gesamtwertung folgen hinter den Top 3 derzeit Mads Østberg und Evgeny Novikov (beide Ford), Andreas Mikkelsen (VW), Meeke, Hänninen, Sordo sowie Jari Ketomaa (Ford).

Damit führt der Finne auch die Wertung in der WRC2 an. Dort beträgt sein Vorsprung auf Haydon Paddon (Škoda) derzeit mehr als 13 Sekunden, auf Rang drei der Klasse folgt der amtieren WRC-Academy-Sieger Elfyn Evans (Ford). Vierter der WRC2 ist aktuell Robert Kubica (Citroën), der in Finnland noch leichte Anlaufschwierigkeiten hat. "Es war rutschiger als erwartet. Ich bin zum ersten Mal hier und muss mich an die langen Kurven gewöhnen", sagt der Pole.

Top 10 nach 3 von 23 SP:

 1. Thierry Neuville   Ford        14:07,7
Sébastien Ogier Volkswagen + 0,0
3. Mikko Hirvonen Citroën + 1,1
4. Mads Østberg Ford + 2,9
5. Evgeny Novikov Ford + 8,3
6. Andreas Mikkelsen Volkswagen + 10,4
7. Kris Meeke Citroën + 11,9
8. Juho Hänninen Ford + 12,9
9. Dani Sordo Citroën + 26,6
10. Jari Ketomaa Ford + 35,8

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