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WRC: Deutschland-Rallye

Latvala führt überlegen

Weil Ogier die Fahrt nicht mehr fortsetzen kann, offenbaren sich Latvala neue Chancen. Nach der zweiten Etappe führt er klar vor Meeke und Neuville.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Volkswagen Motorsport

Sebastien Ogier kann nach seinem zweiten Unfall am Samstagvormittag die Rallye nicht mehr fortsetzen, da der Rohrrahmen des VW Polo R WRC gleich an zwei Stellen gebrochen ist. Immerhin gab es medizinisch eine endgültige Entwarnung: Sowohl Ogier als auch sein Copilot Julien Ingrassia blieben bei dem heftigen Abflug unverletzt.

In der Weltmeisterschaft könnte sich Teamkollege Jari-Matti Latvala nunmehr bis auf 16 Punkte an den Franzosen heranzoomen, wenn er die Führung bei der Deutschland-Rallye in einen Sieg verwandeln und am Sonntag die drei Powerstage-Punkte erobern kann…

Am Samstagnachmittag wurde jedenfalls nicht nur Latvala, sondern das gesamte Feld auf eine harte Probe gestellt, denn nach der bei Trockenheit abgehaltenen und 17,5 km langen SP 11 „Stein & Wein“ (Bestzeit Latvala) setzte vor der 11,1 km langen SP 12 „Peterberg“ ein wolkenbruchartiger Schüttregen ein.

Unter den schwierigen Bedingungen überraschte - wie schon am Vormittag, als ihm ebenfalls eine Bestzeit gelang - Robert Kubica mit der schnellsten Zeit. Etliche Piloten klagten über stehendes Wasser und Aquaplaning…

Dani Sordo, der auf der ersten Nachmittagsprüfung gemeinsam mit seinem Hyundai-Teamkollegen Thierry Neuville auf den zweitplatzierten Citroen-Piloten Kris Meeke aufholen konnte, verlor bei einem Dreher auf der zwölften Prüfung 22,7 Sekunden.

Als die drei Kilometer kurze SP 13 „Arena Panzerplatte“ auf dem Programm stand, hörte der Regen auf, die Strecke war aber weiterhin mit tückischem Schlamm versehen. Die letzte Prüfung der zweiten Etappe, die 42,51 km lange SP 14 „Panzerplatte lang“ wurde bereits wieder bei Trockenheit in Angriff genommen, laut den Piloten waren nur noch 20 Prozent der Strecke mit nassen, schlammigen Stellen versehen.

Beide Panzerplattenprüfungen ergingen an Rallyeleader Latvala, Kris Meeke konnte seinen zweiten Platz halten, auf den führenden Finnen fehlen ihm nunmehr 56,6 Sekunden. Doch nur 4,3 Sekunden hinter ihm lauert Hyundai-Pilot Thierry Neuville. Dessen Teamkollege Sordo würde ohne seinen Dreher nur wenige Sekunden dahinter liegen, so fehlen ihm auf Platz vier liegend 25,9 Sekunden auf den belgischen Stallkollegen.

10,2 Sekunden hinter Sordo rangiert Andreas Mikkelsen im nunmehr endgültig zweiten VW Polo R WRC auf Platz fünf, weitere 16,2 Sekunden dahinter folgen die nur durch wenige Sekunden getrennten M-Sport-Piloten Mikko Hirvonen und Elfyn Evans. Dass der erfahrene Hirvonen seinen jungen Teamkollegen nur mit Mühe und Not hinter sich halten kann, ist bezeichnend für die Situation des mit einem guten Manager gesegneten „ewigen Talents“. Am Sonntagvormittag müssen beide M-Sport-Fahrer mit Druck von hinten rechnen, denn Mads Östberg liegt im zweiten Citroen nur noch 1,9 Sekunden hinter Evans auf Platz acht.

Mehr als zwei Minuten dahinter belegt Martin Prokop Platz neun, weitere zwei Minuten dahinter folgt Robert Kubica, der für seine beherzte Aufholjagd mit zumindest einem WM-Punkt belohnt werden könnte - vorausgesetzt, dass er es auch ins Ziel schafft. Die hinter ihm liegenden Privatiers Dennis Kuipers und WRC-Debütant Yuriy Protasov stellen jedenfalls keine Gefahr für den Polen dar.

Bryan Bouffier kam in seinem Hyundai i20 WRC kurz von der Strecke ab - als er durch die Wiese wieder auf diese zurückfährt, übersieht er einen der berüchtigten Hinkelsteine, Rad ab, weg ist das Top 10-Resultat.

In der WRC2 konnte Pontius Tidemand, der Stiefsohn von Henning Solberg die Führung übernehmen – doch auf der langen Panzerplattenprüfung musste der Norweger einen Reifen wechseln, was ihn rund zwei Minuten kostete. Die Führung übernahm Julien Maurin, der wie Tidemand einen Ford Fiesta R5 pilotiert.

Auf Platz zwei der WRC2 würde eigentlich Xavier Pons auf einem weiteren Fiesta R5 liegen, doch da er nicht in der WRC2 eingeschrieben ist, ergeht der Platz an Ott Tänak, auch er setzt auf den R5-Fiesta, ihm fehlt etwas mehr als eine Minute auf den führenden Maurin.

Nur noch zehn Sekunden dahinter liegt Baumschlager Rallye Racing Skoda Fabia S2000-Pilot Armin Kremer auf Platz drei, exakt 7,6 Sekunden hinter dem Deutschen liegt der abgerutschte Tidemand auf Platz vier, gefolgt von Nasser Al-Attiyah, der jedoch schon 5:36 Minuten Rückstand aufweist.

In der WRC3 schlug an diesem Samstagnachmittag ein wenig die Stunde des Wurmbrand Racing-Piloten Kornel Lukacs. Obschon nach zwei schweren Unfällen in Finnland und bei einem Vorfeldtest mit der berühmten „Bremse im Kopf“ unterwegs, konnte sich der Ungar deutlich steigern: Auf SP 11 gelang ihm die sechstschnellste Zeit der WRC3, auf SP 12 belegte er Platz sieben, auf SP 13 Platz acht, um auf der langen Panzerplatte mit der viertschnellsten Zeit sein bei dieser Rallye bislang bestes SP-Ergebnis zu erringen, wenngleich mit mehr als einer Minute Rückstand. Belohnt wurde die Fahrt dennoch - mit dem Aufrücken auf Platz sechs der WRC3 respektive der Junior WRC. In Führung liegt Stefan Lefebvre vor Christian Riedemann.

Michael Kogler und Jürgen Heigl konnten in ihrem von Peugeot Slowakei eingesetzten Peugeot 208 R2 auf den Prüfungen SP 11 und SP 12 in der Klasse RC4 kein weiteres Top 10-Ergebnis hinzufügen, auf der kurzen Panzerplatte gelang ihnen jedoch die sechstschnellste Zeit, auf SP 14 belegten sie Platz elf. So konnten sie in der Gesamtwertung der Klasse RC4 von Platz 21 auf Platz 17 vorrücken.

PS: Auch ein Porsche 997 GT3 ist in Deutschland am Start - Richard Tuthill und sein bekannter Copilot Stephane Prevot belegen derzeit Platz 31 gesamt.

Im nationalen Feld respektive dem deutschen Opel Adam Cup belegen Fabian Ennser und seine österreichische Copilotin Elke Aigner zurzeit Platz sieben.

Am Sonntag sind nur noch vier Sonderprüfungen über 74,6 SP-Kilometer zu absolvieren. Die abschließende SP "Grafschaft" wird zugleich als Powerstage abgehalten.

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