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WRC: Deutschland-Rallye

Abflug von Ogier – Latvala der neue Leader

Nach dem Abflug von Sebastien Ogier auf SP 6 führt Jari-Matti Latvala nun 37 Sekunden vor Kris Meeke, knapp dahinter lauern Sordo und Mikkelsen.

Michael Noir Trawniczek

Zunächst musste der Start der letzten Freitags-Sonderprüfung, der 21 Kilometer langen SP 6 „Moselland“ auf 18 Uhr verschoben werden – der bis dahin führende Weltmeister Sebastien Ogier eröffnete wie zuvor die Prüfung. Doch nach rund sieben Kilometern verlor der Franzose offenbar die Kontrolle über sein VW Polo R World Rally Car und verbuchte einen heftigen Abflug die Weinberge hinab.

Volkswagen Motorsport bestätigte wenig später, dass sowohl Ogier als auch sein Copilot Julien Ingrassia bei dem Unfall unverletzt blieben. Das Duo wird am Samstag die Fahrt unter Rally2 fortsetzen - mit einer Zeitstrafe von zehn Minuten...

Die Führung übernahm Teamkollege Jari-Matti Latvala, der sich auf SP 4 mit der zweitbesten Zeit hinter Ogier begnügen musste und darüber klagte, dass er im Cockpit keine Split-Zeiten zur Verfügung hatte. „Deshalb sind wir wohl etwas zu vorsichtig gefahren“, erklärte der Finne. Auf SP 5 jedoch konnte Latvala zurückschlagen, wenngleich er Ogier nur eine Zehntelsekunde abknöpfen konnte.

Auf SP 6 schließlich erhielten Latvala und sein Copilot Miikka Antilla die Nachricht vom Ausfall des Teamkollegen. Latvala erzählt: „Ich wusste nicht, wie hart ich nun attackieren musste – Miikka hat mir gesagt: ‚Du musst jetzt nicht mehr maximale Attacke fahren!‘“ Womit er Recht behielt, denn am Ende der ersten Etappe führt Latvala mit einem Vorsprung von 37 Sekunden auf Citroen-Pilot Kris Meeke.

Meeke, der sich am Vormittag noch über den herausgecutteten Schlamm beschwerte und meinte, ohne diesen könne er mit Volkswagen mithalten, zeigte sich nach der ersten Nachmittagsprüfung versöhnlich: „Es ist zwar sehr viel Schotter auf der Strecke, doch da führt eine Linie hindurch, das ist viel besser als am Vormittag.“

Nur 5,6 Sekunden hinter dem Briten belegt Hyundai-Pilot Dani Sordo nun schon den dritten Gesamterang. Nach SP 4 klagte der Spanier: „Ich habe in der Mitte der Prüfung einen Fehler gemacht und danach ein wenig das Vertrauen verloren.“

Nur drei Sekunden hinter Sordo lauert Andreas Mikkelsen im dritten, nunmehr zweiten VW Polo R WRC. Exakt 7,5 Sekunden dahinter belegt Thierry Neuville im zweiten Hyundai Platz fünf – die Probleme mit der Handbremse konnte das Team im Mittagsservice beseitigen.

Nur 1,9 Sekunden hinter dem Belgier liegt Mikko Hirvonen im M-Sport Ford Fiesta WRC auf Rang sechs, gefolgt von seinem Teamkollegen Elfyn Evans und Mads Östberg im zweiten Citroen. Der Norweger rätselte ob seines Rückstands auf Teamkollegen Kris Meeke und kam zur Erkenntnis: „Ich bin nicht schnell genug, das ist mal sicher.“

Auf den Plätzen neun und zehn liegen Bryan Bouffier im dritten Hyundai und Martin Prokop im privaten Czech Ford Fiesta WRC. Prokop, der am Vormittag über ein unfahrbares Auto klagte, gab nach SP 4 Entwarnung, um nach SP 5 erneut den Kopf zu schütteln: „Irgendetwas stimmt da nicht.“ Die Plätze elf und zwölf belegen die privaten Fiesta WRC-Piloten Dennis Kuipers und Sam Moffett.

Robert Kubica, der am Vormittag in seinem Ford Fiesta WRC bei einem seiner Ausritte etwas mehr als vier Minuten verloren hatte, kam unbeschadet über den Nachmittag und rangiert nun auf Platz 22.

WRC2: Sousa knapp vor Tidemand

In der WRC2 führt weiterhin Bernardo Sousa als Gesamt-13. – doch Pontius Tidemand bleibt dem Ford Fiesta S2000-Piloten weiterhin auf den Fersen, im R5-Fiesta fehlen ihm nach dem ersten Tag lediglich 4,2 Sekunden auf Sousa. Julien Maurin konnte sich an Nasser-Al Attiyah vorbeischieben und belegt nun Platz drei.

Armin Kremer liegt in seinem Baumschlager Rallye Racing Skoda Fabia S2000 weiterhin auf Platz sechs der WRC2. Der am Beginn der Rallye führende Sebastien Chardonnet, der die Führung auf der letzten Vormittags-Prüfung wegen eines Ausfalls der Servolenkung einbüßte, kämpfte am Nachmittag mit der Gas-Annahme in seinem Citroen DS3 R5 und liegt auf dem achten und vorletzten Platz der WRC2.

WRC3: Riedemann knapp vor Camilli

In der WRC3 führt weiterhin Lokalmatador Christian Riedemann, doch der Franzose Eric Camilli lauert nur 1,9 Sekunden hinter ihm auf Platz zwei. Stefane Lefebvre konnte sich auf Platz drei vorarbeiten, auch ihm fehlen nur rund zehn Sekunden auf die Spitze.

Wurmbrand Racing-Pilot Kornel Lukacs liegt auf dem neunten und vorletzten Platz der WRC3. Teamchef Manuel Wurmbrand berichtet: „Kornel fährt auf Ankommen, das haben wir ihm empfohlen – denn nach seinem heftigen Abflug bei der Finnland-Rallye gab es auch bei einem Test im Vorfeld der Deutschland-Rallye einen Crash, der unsere Mechaniker zwei Tage Arbeit gekostet hat. Es ist für Kornel jetzt wichtig, dass er ins Ziel kommt – zumal es mit diesem Fahrzeug seine erste Asphalt-Rallye ist.“

RC4: Kogler verliert Top 10-Platzierung

Michael Kogler und Jürgen Heigl konnten sich im Peugeot 208 R2 von Peugeot Slowakei gleich auf der ersten Nachmittagsprüfung steigern und die siebtschnellste Zeit in der 24 Teilnehmer starken Klasse RC4 markieren. Nachdem sie auf SP 5 die zehntschnellste Zeit fuhren, lagen sie in der Klasse bereits auf Platz acht, gesamt auf Platz 52.

Auf SP 6 verlor Kogler nach einem Reifenschaden und einem Radwechsel auf der Prüfung rund drei Minuten, sodass er die erste Etappe auf Platz 21 der Klasse RC4 liegend beendet, im Gesamtklassement rutschte er ab auf Platz 67. Siehe auch den Bericht "Kogler nach Tag 1" im Menü rechts oben.

Am Samstag steht die berühmte Panzerplatte auf dem Programm – es werden acht Sonderprüfungen absolviert.

Nach Tag 1 (SP 6)
 1. Jari-Matti Latvala  VW             59:36.8
 2. Kris Meeke          Citroen          +37.0  
 3. Dani Sordo          Hyundai          +42.6  
 4. Andreas Mikkelsen   VW               +45.6  
 5. Thierry Neuville    Hyundai          +53.1  
 6. Mikko Hirvonen      M-Sport Ford     +55.0  
 7. Elfyn Evans         M-Sport Ford   +1:00.2
 8. Mads Östberg        Citroen        +1:01.9
 9. Bryan Bouffier      Hyundai        +1:35.6
10. Martin Prokop       Czech Ford     +2:07.1
...
67. Michael Kogler      Peugeot R2    +18:46.8*
*21.RC4

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