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WRC: Rallye Monte-Carlo

Alles wieder unter Kontrolle

Weltmeister Ogier (VW) hat wieder die Kontrolle übernommen. Bouffier (M-Sport) und Meeke (Citroen) auf den Plätzen zwei und drei.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Daniel Fessl/www,motorline.cc

Mit einer schwierigen Nacht-Sonderprüfung wurde die zweite Etappe der Rallye Monte Carlo abgeschlossen. Auf der 20,7 Kilometer langen SP 11 „Clumanc – Lambruisse“ gab es einen Mix aus regennasser Fahrbahn in Verbindung mit zahlreichen Schnee- und Eis-Passagen, die natürlich bei Dunkelheit nur schwer auszumachen waren.

Weltmeister Sebastien Ogier, der schon auf der ersten Nachmittagsprüfung einen Dreher des bisherigen Rallye-Leaders Bryan Bouffier nützen und mit zwei Bestzeiten seinerseits die Führung übernehmen konnte, begnügte sich auf SP 11 mit der zweitschnellsten Zeit hinter seinem Volkswagen-Teamkollegen Jari-Matti Latvala. Ogier erklärte: „Wir wollten hier nichts mehr riskieren, der Tag heute war besser als der Vortag – morgen dürfte es wieder sehr schwierig werden. Bislang bin ich zufrieden.“ Auch im „Safety-Modus“ konnte Ogier seinen Vorsprung auf 51,1 Sekunden vergrößern…

Schuld daran ist wohl Xavier Panseri, der Copilot des zweitplatzierten Bryan Bouffier, der im Ziel der SP 11 für Erheiterung sorgte, als er offenbarte, warum er auf dieser Prüfung satte 32,4 Sekunden einbüßte: „Wir fuhren ohne einen Aufschrieb. Wir haben ihn während der Besichtigung verloren, ich konnte mir immerhin einen von Dominique Savignoni besorgen. Das ist natürlich nicht der bestmögliche Weg, diesen Tag zu beenden – aber dass wir dies auf Platz zwei liegend tun, ist eigentlich gut.“

Auf Platz drei rangiert weiterhin Kris Meeke, dessen Gegner Robert Kubica auf SP 9 abhandenkam, als der Lotos-Pilot von der Strecke flog. Meeke fehlen 47,5 Sekunden auf Bouffier, etwas mehr als eine Minute hinter ihm liegt sein Citroen-Teamkollege Mads Östberg auf Rang vier.

Mit bereits rund sechs Minuten Rückstand konnte sich Jari-Matti Latvala im zweiten Volkswagen auf Platz fünf vorarbeiten und dabei den jungen Elfyn Evans überholen. Der M-Sport-Pilot bleibt aber in Lauerstellung - ihm fehlen zehn Sekunden, um den fünften Platz zurückzuerobern.

Rund eine halbe Minute dahinter belegt sein Teamkollege Mikko Hirvonen Platz sieben. Der Finne erklärte: „Hoffentlich haben wir morgen eine bessere Pace, sodass wir wieder Freude am Fahren haben.“

Mit bereits rund zehn Minuten Rückstand findet sich Andreas Mikkelsen im dritten VW Polo R WRC auf Platz acht wieder. Auf SP 10 flog der Norweger von der Strecke, er schilderte gegenüber der offiziellen WRC-Website: „Wir sind wirklich langsam von der Piste gerutscht. Sobald das Auto zum Stehen kam, haben wir uns nach Hilfe umgesehen, aber da war nichts. Da waren sechs oder sieben Typen, die da mit ihren Händen in den Hosentaschen standen. Mikko [Markkula, Mikkelsens Co-Pilot, d. Red.] und ich sind ausgestiegen und haben gerufen: 'Kommt Jungs, könnt ihr uns helfen?' Dann sind sie schließlich gekommen und haben uns geholfen, auf die Strecke zurückzukommen. Es war eine seltsame Situation.“

Auf Platz neun liegt der slowakische Privatier Jaroslav Melicharek auf einem M-Sport Ford Fiesta RS WRC, Platz zehn belegt Matteo Gamba auf einem Peugeot 207 S2000, der aber nicht in der WRC2 eingetragen ist.

Dort, in der WRC2, musste Stohl Racing den nächsten Rückschlag hinnehmen, denn Armin Kremer flog von der Strecke, konnte sich aber mit 23 Minuten Rückstand ins Ziel schleppen. Es führt weiterhin Yuriy Protasov, der bereits mehr als sechs Minuten Vorsprung auf Robert Barrable aufweist. Nur 22 Sekunden hinter ihm lauert Lorenzo Bertelli auf Platz drei. Sowohl Kremer als auch die Top 3.Piloten der WRC2 sind mit einem Ford Fiesta R5 unterwegs.

Die schwierigen Bedingungen hatten sorgten für eine hohe Ausfallsrate, zumal es bei der Rallye Monte Carlo keine Fortsetzung unter Rally2-Rehel gibt. Bereits ausgeschieden sind unter anderen die beiden Hyundai-Piloten Thierry Neuville und Dani Sordo, Robert Kubica, Francois Delecour, Martin Prokop, Julien Maurin oder auch Olivier Burri, einer der „Helden“ vom „verrückten“ Donnerstagvormittag.

Am Samstag steht traditionsgemäß der Col de Turini auf dem Programm. Die beiden Sonderprüfungen werden einmal am Nachmittag und hernach als krönender Abschluss im Rahmen der „Nacht der langen Messer“ am Abend absolviert. Insgesamt sind jedoch nur noch 80 Wertungskilometer zu fahren.

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