RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WRC: Wales Rally GB

Ogier vorne - Früher Abflug von Latvala

Sebastien Ogier eröffnet die Wales-Rallye mit einem perfekten Vormittag. Kris Meeke ist bester Verfolger, vor VW-Pilot Andreas Mikkelsen. Latvala crasht auf SP2.

Fabian Bonora
Fotos: PHOTO4, Twitter

Was wäre die Wales-Rallye ohne Regen? Allerdings zeigt sich der Eröffnungstag noch von seiner freundlichen Seite, denn die Sonne war äußerst präsent am Himmel. Doch starke Regenfälle in der Nacht und in der gesamten Woche verwandeln die Straßen zu einer weichen und matschigen Rutschpartie. Somit wird auch die typische „Matsch-Lackierung“ an den Fahrzeugen zu sehen sein.

Am heutigen Tag erwartet die Fahrer eine Etappe aus sechs Sonderprüfungen mit einem Härtetest gleich zu Beginn. Die 32,14 Kilometer lange Eröffnungs-SP „Hafren 1“ ist zugleich die längste Prüfung der Rallye. Alle Piloten gingen mit weichen Reifen auf die Vormittagsschleife. Die Bedingungen sind durchaus schwierig und wechselhaft.

Ogier schimpft über Zuschauer

Gewohnt perfekte Manier vom Champion, denn Ogier gewann alle drei Sonderprüfungen am Vormittag: „Ich bin mit dem Gefühl im Auto sehr zufrieden.“ Der Weltmeister fuhr wie immer fehlerlos, doch auf SP1 beklagte sich Ogier über Hindernisse auf der Strecke: „Da sind verrückte Leute auf der Straße gegangen. Sie sind nicht mal weggegangen, als ich gekommen bin!"

Citroen-Pilot Kris Meeke scheint bei seiner Heimrallye sichtlich motiviert zu sein und ist Sebastien Ogier dicht auf den Fersen: „Der Grip ist viel besser als gedacht, aber ich wäre lieber der Erste auf der Strecke. Mir ist ein Fehler passiert, bei dem ich drei oder vier Sekunden verloren habe." Der Brite war am Vormittag trotz des Fehlers nur 12,9 Sekunden langsamer als Ogier und ist somit auf dem zweiten Platz. Auf den Nachmittag freut sich der Citroen-Pilot allerdings nicht: „Wir müssen sehr vorsichtig sein. Die zweite Schleife könnte schrecklich werden."

Andreas Mikkelsen (+16,8) spürt die fehlenden Testkilometer vom Shakedown, der Norweger musste sich erst auf die Bedingungen einschießen, bereits auf SP1 verlor er sieben Sekunden auf Ogier. Er liegt nun 3,9 Sekunden hinter Meeke. „Am Anfang war es richtig schlecht, aber dann wurde es besser. Jetzt habe ich einen guten Rhythmus gefunden. Das ist eine gute Basis für den Rest des Tages“ , kommentiert der VW-Pilot seinen Vormittag.

Erste berühmte Opfer

Für alle Abergläubischen: Freitag, der dreizehnte ist für Jari-Matti Latvala kein Glückstag. Auf der zweite Kurve der kurzen zweiten Sonderprüfung „Sweet Lamb“, verpasste Jari-Matti wohl einen Bremspunkt und kam bereits nach 600 gefahrenen Metern von der Straße ab. Die Kampf um den Sieg der Rallye ist somit für Latvala sehr früh zu Ende.

Der Polo WRC des Finnen steckt laut Aussagen einiger Piloten sehr tief im Gebüsch. Äußerst Schade findet auch Teamkollege Ogier, der behauptete im Ziel, dass er sich „sehr auf den Fight gefreut hätte“.

Hyundai kann auf den ersten Prüfungen nicht wirklich überzeugen. Der ins B-Team versetzte Thierry Neuville fuhr auf SP1 nur enttäuschend hinterher: „Nach drei Kilometern brach das Heck aus. Ich musste stehenbleiben und reversieren. Das hat mich Zeit gekostet".

Das Ausfallpech ging für B-Teamkollegen Kevin Abbring weiter. Auf SP3 wurde Abbring kurz vor Schluss mit offener Motorhaube gesichtet, der Hyundai des Niederländers hatte Temperaturprobleme und ließ sich nicht mehr starten. Auch Dani Sordo (+49,4) hatte einen Dreher auf der gleichen Prüfung, er verlor insgesamt 25 Sekunden auf SP3. Der Spanier ist im Moment auf Rang sechs der bestplatzierte Hyundai, vor Teamkollegen Paddon (+54,5).

Für Robert Kubica verlief der Vormittag äußerst wechselhaft. Auf der ersten SP fuhr der Pole noch in den Top Ten: „Alles okay! Ich hatte ein gutes Gefühl, aber nachdem wir gestern das Getriebe gewechselt haben, fühlt sich die Balance nicht optimal an." Auf der dritten Sonderprüfung wurde Kubica dann aber nach 9,3 Kilometern als stehend gemeldet, Kubica hatte sich einen Reifenschaden eingehandelt und verlor durchs Reifen wechseln drei Minuten.

Am Nachmittag werden die drei Vormittagsprüfungen wiederholt. Ein Mittagsservice findet nicht statt, die Fahrer werden lediglich beim Regrouping in Newtown neue Reifen ausfassen, bevor es um 14:29 Uhr unserer Zeit mit der zweiten Schleife weitergeht, „Hafren 2“ ist wieder die Eröffnungsprüfung.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

WRC: Wales Rally GB

Weitere Artikel:

Rallyshow Santadomenica: Bericht RRA

„Den Mentalcoach kannst du zu Hause lassen“

Mit Schweden-Spikes auf Schlamm - bei Tempo 200. „Da hilft dir kein Mentalcoach“, lacht Wolfgang Schmollngruber, der zeitweise im Feld der Rally2-Phalanx mitmischen konnte. Wie in den Jahren zuvor feierte das Race Rent Austria Team einen schönen Saisonabschluss.

WRC Rallye Japan: Vor Tag 4

Warum der Finaltag zur Lotterie werden kann

Starker Regen droht das Finale der Rallye Japan zu einer Lotterie zu machen. Elfyn Evans, Sebastien Ogier und Kalle Rovanperä kämpfen um jeden Punkt in der WRC

Reifen-Lotterie beim Finale

Fahrer fällen klares Urteil

Die Rallye Saudi-Arabien war extrem und sorgte für Kritik - Fahrer beschweren sich über Reifenplatzer und den Termin - FIA denkt über Verlegung nach

Ogier spricht nach seinem neunten Titel über eine "außergewöhnliche Serie" - Er ordnet seine Teilzeitsaison ein - Evans analysiert, wo er entscheidende Punkte verlor

WRC Saudi-Arabien: Tag 3 (SP 14)

Kleiner Vorteil für Ogier im WM-Kampf

Elfyn Evans verliert in der zweiten Etappe durch einen Reifenschaden inklusive Wechsel viel Zeit - Im WM-Kampf hat Sebastien Ogier einen minimalen Vorteil

Erinnerungen eines Sportreporters

Colins Daughter

Am 22. November 2025 gab Colin McRaes Tochter ihr Rallye-Debüt - motorline-Kolumnist Peter Klein erinnert sich gerne zurück an die McRaes…