
WRC: Schweden-Rallye | 23.02.2018
Startabfolge: Rückkehr zum Qualifying?
Um die Startreihenfolge gerechter zu machen, diskutiert man in der Rallye-WM über die mögliche Rückkehr zu einer Qualifyingprüfung.
Die Vorkommnisse bei der Schweden-Rallye lassen die Diskussionen über eine Rückkehr des alten Qualifyingformats neu aufleben. Am Wochenende waren frühe Starter auf der ersten Etappe aus zwei Gründen im Nachteil: Einerseits spielten Sébastien Ogier und Ott Tänak Schneepflug für die weiteren Autos, andererseits sorgte das historische Feld für Spurrillen im Schnee, weil sie eine andere Reifenbreite verwendet haben. Da am Samstag die Startreihenfolge umgedreht wurde, fanden sich die weit zurückgefallenen Piloten erneut als eine der ersten auf der Strecke wieder.
Nun mehren sich die Rufe, dass sich am derzeitigen Format bei Schnee- und Schotterrallyes etwas ändern muss. In der Servicezone wurden Ideen diskutiert, wie man für alle Fahrer vergleichbare Voraussetzungen schaffen könnte. Ein Vorschlag war die Rückkehr zu einem Qualifying, das bereits 2012/13 zur Anwendung gekommen ist. M-Sport-Chef Malcolm Wilson: "Mir hat das Qualifyingkonzept immer gefallen. Autos und Fahrer sind jetzt viel enger beisammen als damals. Nach dieser Rallye bin ich der Meinung, dass es gute Gründe dafür gibt. Der Weltmeister liegt wegen der Bedingungen auf dem zehnten Platz. Okay, er hat am Freitag einen kleinen Fehler gemacht und Zeit verloren, aber das ist unverhältnismäßig zu seiner Position im Klassement. Wir müssen wieder über ein Qualifying sprechen."
Die Gespräche über eine Änderung der Startreihenfolge gehen bald in die nächste Runde, denn auch bei der Mexiko-Rallye wird sie eine große Rolle spielen. Beim ersten Schotterlauf des Jahres wird Thierry Neuville den Straßenkehrer spielen müssen. Spätere Starter wie Elfyn Evans, Kris Meeke oder Dani Sordo sollten besseren Grip vorfinden und somit einen Vorteil haben.
Nach dem Qualifying durfte sich früher der Schnellste seine Startposition als Erster aussuchen. Später kehrte man aber zu jener Reihenfolge zurück, bei der der WM-Führende am ersten Tag als Erster fahren musste, der Rest des Wochenendes wurde dann in gestürzter Ordnung des Klassements gefahren. 2015 starteten die WM-Führenden am Freitag und Samstag als Erste, wobei jene Autos, die nach Rally2-Reglement erneut teilnahmen, vorgezogen wurden.
2016 wurden diese Autos hinter das WRC-Feld gereiht, womit wieder der WM-Führende an beiden Tagen als Erster an den Start ging. Im Vorjahr kam diese Regel heftig unter Beschuss, für 2017 wurde sie abgeändert. Der WM-Führende muss nur am ersten Tag als Erster fahren, danach wird in umgekehrter Reihenfolge des Klassements gestartet.