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WRC: Schweden-Rallye

Nach Zeitstrafe: Diskussion ums Format

Nach dem kontroversen Ende der Schweden-Rallye fordern Fahrer und Teams Änderungen am Format von nationalen und historischen Läufen.

Fahrer und Teamverantwortliche der Rallye-WM fordern nach dem kontroversen Ende der Schweden-Rallye von den Veranstaltern ein Umdenken hinsichtlich der Teilnahme nationaler und historischer Fahrzeuge. Diese gingen am Freitag und Samstag nach dem WRC-Feld an den Start und sorgten dafür, dass beim zweiten Befahren der Sonderprüfungen die ersten Rallye-WM-Starter nahezu unfahrbare Bedingungen vorfanden.

Die nationalen und historischen Starter verwendeten schmalere Reifen als die WRCs, zudem handelte es sich dabei mehrheitlich um heckangetriebene Fahrzeuge, die tiefe Spuren ins Eis gruben, die nicht zur breiteren Spur der WRCs passten. "Die Fahrspuren sind 20 Zentimeter schmaler als bei meinem Auto", sagte Sébastien Ogier. "Selbst auf den Geraden musste ich wie verrückt kämpfen, um auf der Straße zu bleiben. Das fühlt sich schrecklich an. In den Kurven konnte ich das Auto überhaupt nicht anstellen und habe fast jeden Schneewall erwischt." Der Franzose, der am Freitag als erster und am Samstag als zweiter Starter in die Prüfungen ging und dabei chancenlos war, klagte: "Von Auto zu Auto wurden die Zeiten schneller. Das ist ein Witz."

Ogier kam vor der letzten Sonderprüfung aufgrund dieser Bedingungen nicht über Rang zehn hinaus. Die Powerstage sorgte dann für eine Kontroverse, weil der Franzose absichtlich zu spät antrat, um eine bessere Strecke vorzufinden, wodurch er sich vier Zähler sichern konnte. Mit der Strafe für seine Verspätung verlor Ogier zwar zunächst Platz zehn und somit einen Punkt, doch bei der finalen Zeitkontrolle stempelte dann auch sein Teamkollege Elfyn Evans absichtlich zu spät; durch diese Strafe gab der Waliser dem Nummer-1-Fahrer bei M-Sport Platz zehn zurück.

Mit seinem Wunsch, die Startreihenfolge der nationalen und historischen Teilnehmer zu überdenken, stand Ogier nicht alleine da. "Das muss sich ändern. Es darf nicht sein, dass diese schmaleren Autos die Straßen kaputt machen", forderte auch Toyota-Teamchef Tommi Mäkinen, dessen Fahrer Jari-Matti Latvala und Ott Tänak ebenfalls darunter litten. "Warum kann man sie nicht fahren lassen, nachdem die WRC zwei Mal gefahren ist?"

Ogier legte allerdings Wert auf die Feststellung, dass er den Teilnehmern der nationalen und historischen Rallye selbst keinen Vorwurf macht. "Sie sind hier, um die Rallye zu genießen, aber die zweiten Durchgänge der Prüfungen waren wirklich schwierig. Vielleicht wäre es anders, wenn wir bei den Reifen eine Auswahl hätten", glaubte der Weltmeister. "Das ist die einzige Rallye des Jahres, wo wir nur einen Reifen haben. Selbst die Junioren-WM hat mehr Auswahl. Sie verwendet zwei verschiedene Spikes [mit sieben bzw. acht Millimeter Länge; Anm.]. Das hätte uns helfen können."

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