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DTM: Analyse

Mehr Spektakel dank Fahrerreduktion?

Ausgerechnet ein kleineres Starterfeld soll in der DTM 2017 nebst anderen Maßnahmen für mehr Action und mehr Aufmerksamkeit sorgen.

Das Starterfeld reduziert, das Interesse seit Jahren auf dem absteigenden Ast – kann da die DTM je wieder einen Erfolgskurs einschlagen? Über mögliche Maßnahmen hierfür machen sich ITR und Hersteller seit geraumer Zeit viele Gedanken. In den zurückliegenden Saisonen veränderte man Reifenvorgaben, Renndistanzen, Wochenendformate – und kam dennoch nicht auf einen grünen Zweig. Die öffentlich-rechtliche ARD bringt die DTM-Rennen seit Jahren in die TV-Haushalte, hat aber auch in der Saison 2016 weiterhin an Zuschauern verloren. Die Sendungen erreichten im Schnitt weniger als eine Million Zuschauer.

"Das Zuschauerinteresse ist in diesem Jahr zwar leicht niedriger als 2015 gewesen, aber auf einem ähnlichen Niveau geblieben wie im Vorjahr. Das ist schade, da die sportliche Spannung ja bis zum Schluss durchaus vorhanden war", wird ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky von der Auto Bild motorsport zitiert. Die Sendeanstalt zeigt sich nach außen hin gelassen, erhöht aber in internen Gesprächen den Druck – die DTM muss attraktiver werden, so die klare Forderung.

Eine erste Maßnahme diente jedoch weniger der Verbesserung des Spektakels als vielmehr Einsparungen auf der Kostenseite: Eine Reduzierung des Starterfeldes auf nur noch sechs Fahrzeuge pro Hersteller wurde beschlossen. "Ich glaube, der DTM tun Veränderungen auch mal ganz gut, auch solche in diesem Umfang. Ich wüsste jedenfalls nicht, was dagegen spricht. Das Produkt wird dadurch jedenfalls nicht schlechter, im Gegenteil", meint Ulrich Fritz, DTM-Einsatzleiter von Mercedes (Bild oben).

Weniger Autos für mehr Show? Eine tiefgründige oder gar schlüssige Erklärung für diese Hoffnung konnte bislang niemand liefern, doch es gibt andere Maßnahmen, die zur DTM-Saison 2017 umgesetzt werden. In zwei Punkten folgt man den Forderungen der Fahrer, die sich seit Jahren mehr Leistung und weniger Grip wünschen. So werden ab der kommenden Saison neue Reifen genutzt, die, ähnlich der Formel-1-WM, schon nach wenigen Runden einen klaren Abfall ihrer Leistungsfähigkeit aufweisen. Damit soll ein neues taktische Element installiert werden.

"Ein Reifen, der mehr abbaut, würde mehr Überholmöglichkeiten bieten und mehr Spannung garantieren", sagt Fritz. Die Fahrer bestätigen diese Aussage. Nach Testfahrten mit den veränderten Pneus zeigten sich die Piloten zufrieden mit den Entwicklungen. Derzeit gibt es noch zwei Varianten, eine endgültige Entscheidung über die 2017er-Spezifikation steht noch aus. Derweil arbeiten die drei Hersteller an den in die Jahre gekommenen V8-Motoren.

Die Triebwerke von Audi, BMW und Mercedes könnten mehr leisten als die in den vergangenen Jahren offiziell genannten 470 PS. In der kommenden Saison wollte man dies sogar in Richtung 600 PS erhöhen, doch stieß man an Grenzen. Aktuell deutet sich an, dass die DTM-Autos in der Saison 2017 immerhin etwa 80 PS mehr haben werden als in den Vorjahren. Dies erhöht das Tempo auf den Geraden, verlängert die Bremswege und soll so für mehr Action sorgen.

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