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24h Le Mans 2010

Koonst

Ist es schon wieder Juni? Rechtzeitig zu den 24 Stunden von Le Mans präsentiert BMW ein neues Art Car, gestaltet von Jeff Koons.

Johannes Gauglica; Fotos: BMW

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Der BMW M3 der Serie E92 ist einer von zwei Werkswagen des Herstellers bei der 78. Auflage des 24-Stunden-Rennens in Le Mans.

Unter der Betreuung des Teams Schnitzer zählen die beiden V8-Coupés sicher zu den Favoriten in ihrer Klasse GT2. Die Startnummer 79 wird von den Profis Dirk Müller, Dirk Werner und Andy Priaulx (der eine Umbenennung in „Dirk“ bisher erfolgreich abgelehnt hat) gesteuert.

Wer da so fesch vom Bild lächelt, wird zumindest spirituell mitfahren: Die Gestaltung des Autos ist das Werk von Jeff Koons. Es ist das siebzehnte der Art Cars von BMW, aus deren Reihe einige Weltberühmtheit erlangt haben.

Die Idee zu den Art Cars kam vom französischen Gentleman-Fahrer Hervé Poulain.

Art Cars - die Anfänge

Im Hauptberuf Eigner eines Auktionshauses mit den Fachgebieten Kunst und Autos, drängte sich Poulain eine Verbindung der beiden Genres quasi auf. 1975 startete er in Le Mans auf einem BMW 3.0 CSL in kräftiger Farbgebung aus den Händen des amerikanischen Bildhauers und Installationskünstlers Alexander Calder.

Nach neun Stunden war Schluss im Rennen, für die Art Cars war es erst der Anfang.

In der sportlichen Rangliste führt Andy Warhol, er wurde sozusagen in Vertretung durch seine Arbeit auf dem Blech eines M1 Gesamt-Sechster in Le Mans 1979. (Dass es sportlich nicht das beste Rennen aller Zeiten war, brauchen wir ja nicht laut dazuzusagen.)

Während BMW sich dann darauf verlegte, seine rollenden Leinwände gleich im sicheren Keller der hauseigenen Sammlung verschwinden zu lassen, setzte der heute siebzigjährige Poulain seine Idee auf eigene Faust fort und ließ bis in dieses Jahrtausend seine Rennfahrzeuge von arrivierten und auch jungen Künstlern überarbeiten.

Mit ihnen oder gegen sie?

Manche arbeiten gegen die Linien des Fahrzeuges, und das geht dann - nach Meinung des Verfassers - nicht so recht auf.

Ein Beispiel dafür war die karge Textkunst von Jenny Holzer am offenen BMW LMR des Jahres 2000. Die ebenso kargen Resultate des Jahres hatten mit ihrer Arbeit nichts zu tun.

Koons hingegen lässt ohne Angst vor dem großen Effekt die Farben knallen, wie der schon am Stand schnelle kräftig-bunte M3 GT2 beweist. Dazu gehört auch die Selbstdarstellung:

Nicht ohne einen Anflug von Chuzpe reißt der slicke Konzeptkünstler vor den Kameras einen Markenbotschafter herunter, den man am liebsten sofort in den Münchner Aufsichtsrat setzen würde.

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