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Dakar-Rallye 2015

Nasser Al-Attiyah vorne, Roma out

Die erste Etappe der Rallye Dakar gewinnt Nasser Al-Attiyah. Sunderland wird Auftaktsieger der Motorräder. Platz 8 für den Österreicher Matthias Walkner. Casale Erster der Quads- Wertung.

Foto: dakar.com

Schon nach der ersten Etappe der Rallye Dakar 2015 steht fest, dass Joan "Nani" Roma seinen Titel in der Autowertung nicht verteidigen wird.

Wenige Kilometer nach dem Start der ersten Etappe musste der Spanier seinen Mini des deutschen X-raid-Teams noch vor der ersten Zwischenzeit abstellen. Offenbar legten technische Probleme das sonst so zuverlässigen Fahrzeug lahm, Roma und und Beifahrer Michel Perin gelang es nicht, das Auto wieder in Gang zu setzen.

Tagessieger auf dem ersten Abschnitt wurde der Gesamtsieger des Jahres 2011, Nasser Al-Attiyah. Der Mini-Pilot fuhr in 1:12:50 Stunden die schnellste Zeit und lag im Ziel 22 Sekunden vor seinem Teamkollegen Orlando Terranova (+22 Sekunden). Dritter wurde mit einem Rückstand von 1:04 Minuten Robby Gorden in seinem Eigenbau-Hummer. "Es gab einige schwierige Stellen, an denen wir kein Risiko eingegangen sind", sagt Al-Attiyah. "Es war ein guter Start, aber wir müssen erst einmal sehen, wo jeder steht. Vielleicht können wir morgen etwas aggressiver vorgehen."

Vom Ausfall seines Teamkollegen Roma hatte Al-Attiyah während der Fahrt Notiz genommen. "Wir sahen, dass Nani am Straßenrand stand, aber sie saßen noch im Auto. Es könnte ein Elektrikproblem sein", mutmaßt Al-Attiyah. "Das ist ziemliches Pech, aber aber so kann es laufen! Das ist eine große Überraschung." Roma muss von Service-Truck des Teams ins Biwak geschleppt werden und fällt damit schon am ersten Tag der Rallye aussichtslos zurück.

170 Kilometer auf Zeit, sowie lange, gelegentlich durch 90-Grad-Abzweige unterbrochene Vollgasabschnitte standen auf dem ersten Teilstück der Dakar zwischen Buenos Aires und Villa Carlos Paz auf dem Programm. Die eigentliche Wertungsprüfung begann unweit des Mündungsdeltas des Rio de la Plata vor den Toren von Buenos Aires und führte mit hohem Tempo über Feldwege aus harten Lehmboden in die Stadt San Nicolas de los Arrocos.

Dabei belegte Giniel de Villers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz (Toyota) mit einem Rückstand von 1:12 Minuten Rang vier. "Ein wirklich schneller Einstieg in die Rallye Dakar, der uns ganz gut gelungen ist", sagt von Zitzewitz. "Wir haben hier noch da etwas Luft: Giniel war noch nicht zu 100 Prozent im Rhythmus, vor allem was Bremspunkte und Kurvengeschwindigkeit angeht. Alles in allem war es eine Etappe ohne besondere Vorkommnisse."

Das Werksteam von Peugeot hielt sich mit dem neuen 2008 DKR auf der ersten Etappe noch zurück. Bester Fahrer der Franzosen war Carlos Sainz auf Rang acht (+2:06 Minuten), Teamkollege und Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel belegte mit einem Rückstand von 2:35 Minuten Rang zehn. "Es war etwas anstrengend, ohne zu wissen wie stark man ist, die erste Etappe anzugehen", sagt Peterhansel.

"Auf dieser schnellen Strecke, die beim Bremsen ein gutes Timing erfordert, kann man leicht Fehler machen. Wir sind daher ohne großes Risiko in die Rallye gestartet. Wir lernen über das Auto dazu und wussten nicht, wie weit wir gehen konnten. Ich habe nicht attackiert, denn wir sind mit dem Auto nicht so viel gefahren, vor allem auf solch schnellen Strecken", so Peterhansel.

01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 1:12:50 Stunden
02. Terranova/Graue (Mini) +22 Sekunden
03. Gordon/Campbell (Gordini) +1:04 Minuten
04. De Villers/von Zitzewitz (Toyota) +1:12
05. Holowczyc/Panseri (Mini) +1:16
06. Spataro/Lozada (Renault) +1:18
07. ten Brinke/Consul (Toyota) +1:38
08. Sainz/Cruz (Peugeot) +2:06
09. van Loon/Rosegaar (Mini) +2:20
10. Peterhansel/Cottret (Peugeout) +2:35

Motorrad
Platz 8 für den Österreicher Matthias Walkner


Der Brite Sam Sunderland hat die Auftaktetappe der Rallye Dakar 2015 in der Motorradwertung gewonnen. Der KTM-Pilot liefert sich auf dem insgesamt 838 Kilometer langen Abschnitt zwischen Buenos Aires und Villa Carlos Paz, von dem 175 Kilometer gewertet wurde, ein enges Duell mit Paulo Concalves (Honda).

Im Ziel hatte Sunderland bei einer Zeit von 1:18:57 Stunden einen Vorsprung von fünf Sekunden auf Goncalves. Dritter wurde mit einem Rückstand von 1:12 Minuten Titelverteidiger Marc Coma (KTM).

"Das war eine gute Prüfung, ich habe allen Grund, glücklich zu sein", sagte Sunderland im Etappenziel. "Das Motorrad lief einfrei, war schnell, und so gelang mir wahrscheinlich eine gute Zeit." Die Bestzeit auf der ersten Etappe, die noch keine großen Herausforderung für die Teilnehmer bereithielt, will der Brite aber nicht überbewerten.

"Ich kämpfe an der Spitze mit - am ersten Tag. Hoffentlich gelingt mir das bis zum Ende, aber wir sind erst 175 Kilometer gefahren und es liegt noch ein langer Weg vor uns", so der KTM-Pilot. Goncalves ärgerte sich angesichts des knappen Rückstands auf Sunderland über den verpassten Sieg bei der Auftaktetappe. "Hätte ich gewusst, das ich Zweiter und nur wenige Sekunden hinter Sam Sunderland bin, hätte ich etwas mehr riskiert und versucht die Etappe zu gewinnen", sagt er.

Allerdings fange die Rallye erst morgen so richtig an: "Dann wartet eine lange Prüfung, bei der ich an der Spitze fahren werde. Wichtig ist, auf dem Motorrad sitzen zu bleiben und Probleme wie im Vorjahr zu vermeiden. Wenn mir das gelingt, sollte ich die Rallye in einer ordentlichen Position beenden. Ich möchte Honda helfen, die Dakar zu gewinnen", so Goncalves.

Siegen will auch erneut Coma, der allerdings auf der kurzen ersten Wertungsprüfung noch nicht ans Limit ging. "Es war eine recht einfache, aber schnelle Prüfung. Es war wichtig, keine Fehler zu machen. Der Regen der letzten Tage hat die Strecke an einigen Stellen sehr matschig gemacht, aber des war nicht zu schwierig."

Bei seiner ersten Dakar-Teilnahme für das Werksteam von KTM belegte der Österreicher Matthias Walkner bei der ersten Etappe mit einem Rückstand von 2:42 Minuten Rang acht.

Bester Yamaha-Pilot war Olivier Pain auf Rang 13 (+3:38 Minuten)."Man musste vorsichtig sein", meint Pain. "Es gab viele Spurrillen, und durch die Schatten des Gebüschs war es eine schwierige Prüfung, vor allem bei den hohen Geschwindigkeiten, die wir heute erreicht haben."

"Mein Ziel war, mich wieder an das Roadbook zu gewöhnen. Ich habe jetzt bei hohen Geschwindigkeiten auf dem Motorrad ein gutes Gefühl, kann aber noch zulegen. Es ist noch Luft nach oben", so Pain. "Das war erst der Anfang, es folgen noch zwölf Etappen. Es ist noch nichts in Stein gemeißelt", will der Franzose dem Rückstand nach Tag eins noch nicht zu viel Bedeutung zumessen.

Überschattet wurde die erste Etappe der Motorräder durch einen schweren Sturz von Humphrey Senn van Basel (KTM). Der Niederländer wurde nach Mitteilung der Organisatoren mit einem Schädel-Hirn-Trauma ins Medical-Biwak eingeliefert. Genaueres zu seinem Gesundheitszustand liegt aktuell nicht vor.

01. Sam Sunderland (KTM) - 1:18:57
02. Paulo Goncalves (Honda) +5 Sekunden
03. Marc Coma (KTM) +1:12 Minuten
04. Joan Barreda Bort (Honda) +1:41
05. Alain Duclos (Sherco TVS) +2:08
06. Jeremias Israel Esquerre (Honda) +2:16
07. David Casteu (KTM) +2:36
08. Matthias Walkner (KTM) +2:42
09. Pablo Quintanilla (KTM) +2:58
10. Ruben Faria (KTM) +3:02

Quads
Casale zum Auftakt bei den vorne


Ignacio Casale (Yamaha) hat das Unternehmen Titelverteidigung in der Quad-Wertung bei der Rallye Dakar erfolgreich gestartet. Der Chilene fuhr auf der ersten Etappe zwischen Buenos Aires und Villa Carlos Paz, von der 175 Kilometer gewertet wurden, mit 1:37:08 Stunden die schnellste Zeit. Der Pole Rafal Sonik belegte mit einem Rückstand von 1:07 Minuten Rang zwei, Dritter wurde Sergio Lafuente (+1:23 Minuten).

"Die Prüfung war großartig und sehr schnell. Ich denke, ich habe es ganz gut gemacht", sagt Casale. "Es war recht locker, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass mein Quad in der Spitze etwas schneller gewesen wäre. Zum Schluss musste ich ein wenig auf die Kupplung achten."

Die erste Etappe wurde bei den Quads bereits zu einer Art Yamaha-Markenpokal. Quads des japanischen Herstellers belegten acht der ersten zehn Plätze. Lediglich Mohammed Abu-Issa (Honda) gelang es als Fünftem (+3:03 Minuten) in die Yamaha-Phalanx einzudringen.
Ergebnis WP 1 und Gesamtwertung (Top5):

01. Ignacio Casale (Yamaha) - 1:37:08 Stunden
02. Rafal Sonik (Yamaha) +1:07 Minuten
03. Sergio Lafuente (Yamaha) +1:23
04. Mauro Almeida (Yamaha) +2:41
05. Mohammed Abu-Issa (Honda) +3:03

Trucks
Führung von Hans Stacey


Hans Stacey (Iveco) gewann die erste Etappe der Truckwertung bei der Rallye Dakar 2015. Der Niederländer absolvierte die 175 gewerteten Kilometer auf dem Abschnitt zwischen Buenos Aires und Villa Carlos Paz in einer Zeit von 1:30:43 Stunden. Damit war Stacey 35 Sekunden schneller als sein Landsmann Marcel van Vliet am Steuer eines MAN. Nachdem beide bei der letzten Zwischenzeit 39 Kilometer vor dem Ziel noch fast gleichauf gelegen hatten, zog Stacey im Endspurt der Etappe das Tempo an.

Mit einem Rückstand von 47 Sekunden wurden die beiden Tschechen Ales Loprais (MAN) und Martin Kolomy (Tatra) zeitgleich Dritte. Titelverteidiger Andrej Karginow (Kamaz) beendete den ersten Tag mit einem Rückstand von 3:16 Minuten nur auf Rang elf. Zurückhalten präsentierte sich auch Gerard de Rooy (Iveco, +1:51 Minuten), der im vergangenen Jahr hinter Karginow auf Platz zwei gefahren war.

Ergebnis WP 1 und Gesamtstand (Top5):

01. Stacey/Bryunkens/der Kinderen (Iveco) - 1:30:43 Stunden
02. Van Vliet/Pronk/Klein (MAN) +35 Sekunden
03. Loprais/Marco Alcayna/van der Veat (MAN) +47
= Kolomy/Kilian/Kilian (Tatra) +47
05. Van den Brink/Willemsen/Mouw (Renault) +58

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