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Dakar-Rallye 2015 Marc Coma, KTM, Chile, Dakar, 2015

Coma schlägt mit Tagessieg zurück

Marc Coma gewinnt die fünfte Etappe der Dakar-Rallye; Honda-Ass Barreda Bort verteidigt die Gesamtführung; Walkner bereits Siebenter!

Fotos: RallyZone Bauer/Barni

Der Zweikampf bei der Dakar-Rallye spitzte sich im Laufe der fünften Motorrad-Etappe von Copiapo nach Antofagasta zu. Titelverteidiger Marc Coma (KTM) holte sich seinen ersten Tagessieg in diesem Jahr und nahm Hauptkonkurrent Joan Barreda Bort (Honda) 2:16 Minuten ab. Der Honda-Pilot musste die Etappe auf chilenischem Boden eröffnen, Coma startete zwei Minuten danach und konnte Barreda Bort im Laufe der 458 gewerteten Kilometer einholen. Gemeinsam kamen die beiden Spanier ins Ziel. In der Gesamtwertung behauptete Barreda Bort die Führung, aber Coma hat den Rückstand auf knapp zehneinhalb Minuten verkürzt.

Am Donnerstag bestand die fünfte Etappe zunächst aus einer 174 Kilometer langen Verbindungsstrecke, bevor der lange, gewertete Abschnitt begann. Das Terrain bestand aus schnellen Straßen, einigen Anstiegen und Abfahrten und dem gefürchteten "Fesh-Fesh", einem puderartigen Sand, unter dem sich allerlei Gefahren verbergen konnten. Nach dem Ziel mussten weitere 65 Kilometer bis ins Biwak nach Antofagasta zurückgelegt werden.

Die beiden Topfavoriten hatten keinerlei Probleme. Bei Checkpoint #1 hatte Coma seinen Honda-Konkurrenten bereits eingeholt. "Es war eine lange und harte Etappe", stöhnt der Titelverteidiger. "Man konnte die Steine im 'Fesh-Fesh' kaum sehen. Ich bin ohne Risiko gefahren, aber mit gutem Rhythmus." Am Freitag wird sich die Situation wieder umkehren: Coma muss als Erster navigieren, während Barreda Bort folgen kann. "Ich werde weiterhin attackieren", zeigt sich Coma angriffslustig. "Alles ist noch möglich, ich will ihm das Leben schwer machen."

Barreda Bort präsentierte sich in der ersten Dakar-Woche bisher makellos. Es waren keine Stürze oder grobe Navigationsfehler wie in der Vergangenheit zu sehen. Im Windschatten der beiden Spanier bestätigte Pablo Quintanilla seine Leistung vom Vortag. Der Chilene nutzte seine Ortskenntnis perfekt und eroberte erneut den dritten Tagesrang. Quintanilla fährt seine dritte Dakar und wird von Chaleco Lopez unterstützt. Der Liebling der chilenischen Fans ist diesmal nicht am Start und hat sein Material an Quintanilla abgegeben.

Honda-Pilot Paolo Goncalves konnte seinen dritten Rang in der Gesamtwertung verteidigen, während sich Quintanilla mit seinem erneut starken Tag vom sechsten auf den vierten Platz verbessern konnte. Die Verlierer des Tages waren die beiden KTM-Routiniers Jordi Viladoms und Ruben Faria. Sie fuhren gemeinsam, schlugen dabei aber den falschen Weg ein und verloren einige Minuten. Somit fiel Faria hinter Viladoms auf den sechsten Rang zurück.

Der Österreicher Matthias Walkner (KTM) war nach dem schwierigen Vortag wieder gut unterwegs und meldete sich mit Top-5-Zeiten im Spitzenfeld zurück. Nach 458 Kilometern hatte der Dakar-Neuling knapp siebeneinhalb Minuten auf KTM-Teamkollege Coma verloren. In der Gesamtwertung überholte Walkner aber den Australier Toby Price, der ebenfalls zum ersten Mal die Dakar-Rallye fährt, und verbesserte sich auf Rang sieben.

KTM-Neuling Sam Sunderland, Sieger der Auftaktetappe, war am Donnerstag nicht mehr dabei. Der Brite war bei Kilometer 66 der vierten Etappe gestürzt und hatte sich dabei eine Schulter gebrochen. Sunderland war in diesem Jahr zum dritten Mal bei der Dakar gestartet, aber noch nie hat er es weiter als bis zur vierten Etappe geschafft ...

Am Freitag zieht der Dakar-Tross von Antofagasta Richtung Iquique weiter. Die Motorräder und Quads legen im Laufe der sechsten Etappe eine andere (und längere) Route als die Autos und Trucks zurück. Mittlerweile wurde auch die Todesursache des polnischen Motorradfahrers Michal Hernik behördlich festgestellt und bekanntgegeben: Er starb an durch Dehydrierung ausgelöster Hyperthermie – entlang der für ihn fatalen dritten Etappe waren am Dienstag bis zu 50 Grad im Schatten gemessen worden.

Top 8 der fünften Etappe:
1. Marc Coma (KTM) - 4:38:16 Stunden
2. Joan Barreda Bort (Honda) + 2:16 Minuten
3. Pablo Quintanilla (KTM) + 2:40
4. Stefan Svitko (KTM) + 3:54
5. Paolo Goncalves (Honda) + 4:37
6. Helder Rodrigues (Honda) + 6:35
7. Jeremias Esquerre (Honda) + 7:10
8. Matthias Walkner (KTM) + 7:24

Top 8 nach fünf Etappen:
1. Joan Barreda Bort (Honda) - 17:51:05
2. Marc Coma (KTM) + 10:33 Minuten
3. Paolo Goncalves (Honda) + 22:50
4. Pablo Quintanilla (KTM) + 31:06
5. Jordi Viladoms (KTM) + 36:23
6. Ruben Faria (KTM) + 38:13
7. Matthias Walkner (KTM) + 38:36
8. Toby Price (KTM) + 39:54



Autos: Überraschungssieger am fünften Tag

Faustdicke Überraschung auf der fünften Auto-Etappe der Dakar-Rallye. Im Windschatten der Sieganwärter legte der Russe Wladimir Wasiljew die 458 Kilometer von Copiapo nach Antofagasta am schnellsten zurück und holte sich den Tagessieg. Der Mini-Fahrer war im Ziel um 20 Sekunden schneller als Yazeed Al-Rahji im Toyota. Somit gingen alle bisherigen fünf Etappen an Mini-Fahrer. Auch US-Racer Robby Gordon (Gordini) erwischte endlich einen problemlosen Tag und feierte den dritten Platz.

Von diesem Trio spielt in der Gesamtwertung nur Al-Rahji eine Rolle. Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah (Mini) kam am Donnerstag zwar als Erster ins Ziel, am Ende wurde es Tagesrang vier. Dennoch baute Al-Attiyah seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus, denn Giniel de Villiers (Toyota) büßte zwei weitere Minuten ein. Damit hat Al-Attiyah bereits ein Polster von über zehneinhalb Minuten auf den schnellen Hilux. Al-Rahji hält mit 20 Minuten Rückstand weiterhin den dritten Rang.

Licht und Schatten gab es einmal mehr bei Peugeot: Stéphane Peterhansel hielt mit dem fünften Tagesrang gut mit und war somit auch einen Tick schneller als de Villiers. Allerdings musste Cyril Despres erneut lange anhalten. Grund war diesmal ein gebrochenes Rad, der Franzose musste lange auf den Assistenztruck warten. Carlos Sainz spielt nach seinen Problemen vom Vortag keine Rolle mehr. Titelverteidiger Joan "Nani" Roma (Mini) meldete sich als Neunter im Tagesklassement zurück.

Großes Pech hatte Guerlain Chicherit: Der Buggy des Franzosen fing schon nach drei Kilometern Feuer. Chicherit konnte den Brand zwar löschen, doch die Dakar war für ihn damit beendet. Am Freitag zieht der Dakar-Tross von Antofagasta Richtung Iquique weiter. Die Autos und Trucks legen im Laufe der sechsten Etappe eine kürzere Route als die Motorräder und Quads zurück. Auf die Autos und Trucks wartet eine Sonderprüfung über 277 Kilometer.

Top 8 der fünften Etappe:
1. Wasiljew (Mini) - 4:19:18 Stunden
2. Al-Rahji (Toyota) + 20 Sekunden
3. Gordon (Gordini) + 1:25 Minuten
4. Al-Attiyah (Mini) + 3:24
5. Peterhansel (Peugeot) + 4:04
6. de Villiers (Toyota) + 5:44
7. Holowczyc (Mini) + 8:49
8. Roma (Mini) + 10:02

Top 8 nach fünf Etappen:
1. Al-Attiyah (Mini) - 16:53:26 Stunden
2. de Villiers (Toyota) + 10:35 Minuten
3. Al-Rahji (Toyota) + 20:29
4. Holowczyc (Mini) + 48:55
5. Van Loon (Mini) + 53:25
6. Ten Brinke (Toyota) + 56:19
7. Wasiljew (Mini) + 1:09:52 Stunden
8. Lavieille (Toyota) + 1:13:59



Quads: Sonik dominiert nach Belieben

In der Quad-Wertung hat sich nach der fünften Etappe endgültig der Favorit auf den Dakar-Triumph herauskristallisiert. Nachdem Rafal Sonik am Vortag mit dem Sieg die Gesamtführung übernommen hatte, dominierte der Pole auch die 458 gewerteten Kilometer zwischen Copiapo und Antofagasta. Sonik ließ der Konkurrenz keine Chance und nahm Titelverteidiger Ignacio Casale am Donnerstag knapp elf Minuten ab.

Damit vergrößerte Sonik seinen Vorsprung auf Casale auf fast 24½ Minuten. Sergio Lafuente rutschte vom zweiten auf den dritten Rang ab. Youngster Jeremias Gonzalez Ferioli ist mit eineinhalb Stunden Rückstand nicht mehr in Schlagdistanz zur Spitze, doch der Teenager zeigt bei seiner zweiten Dakar bisher, dass er ein großes Talent für die Zukunft ist. In der Gesamtwertung liegen Yamaha-Quads auf den ersten fünf Plätzen.

Top 5 der fünften Etappe:
1. Rafal Sonik (Yamaha) - 5:47:46 Stunden
2. Ignacio Casale (Yamaha) + 10:51 Minuten
3. Jeremias Gonzalez Ferioli (Yamaha) + 21:41
4. Sergio Lafuente (Yamaha) + 22:31
5. Victor Manuel Gallegos Lozic (Honda) + 30:36

Top 5 nach fünf Etappen:
1. Rafal Sonik (Yamaha) - 21:52:41 Stunden
2. Ignacio Casale (Yamaha) + 24:23 Minuten
3. Sergio Lafuente (Yamaha) + 26:20
4. Jeremias Gonzalez Ferioli (Yamaha) + 1:30:07
5. Pablo Copetti (Yamaha) + 1:42:59



Trucks: Nikolaew erobert die Gesamtführung

Das Kamaz-Werksteam bestimmte auch die fünfte Etappe der Dakar-Rallye, nachdem Gerard de Rooy (Iveco) aufgrund technischer Probleme am Vortag keine Chance mehr auf den Gesamtsieg hat. Am Donnerstag lieferten sich die beiden Russen Ajrat Mardeew und Titelverteidiger Eduard Nikolaw von Copiapo nach Antofagasta einen heißen Schlagabtausch. Schließlich sicherte sich Nikolaew mit einem Vorsprung von knapp zehn Minuten seinen zweiten Tagessieg in diesem Jahr.

Mit diesem Husarenritt übernahm Nikolaew auch die Führung im Gesamtklassement. Sein Vorsprung auf Mardeew beträgt nun acht Minuten. Andrej Karginow im dritten Kamaz verlor eine knappe halbe Stunde und fiel somit in der Gesamtwertung auf den vierten Platz zurück. Neuer Dritter ist MAN-Fahrer Ales Loprais aus der Tschechischen Republik.

Top 5 der fünften Etappe:
1. Nikolaew (Kamaz) - 4:34:55 Stunden
2. Mardeew (Kamaz) + 9:58 Minuten
3. Viazovich (MAZ) + 15:46
4. Loprais (MAN) + 16:43
5. Sotnikow (Kamaz) + 20:45

Top 5 nach fünf Etappen:
1. Nikolaew (Kamaz) - 15:16:18 Stunden
2. Mardeew (Kamaz) + 8:01 Minuten
3. Loprais (MAN) + 27:28
4. Karginow (Kamaz) + 27:36
5. Sotnikow (Kamaz) + 45:57

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