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Dakar-Rallye 2015

Überlegener Tagessieg von Al-Attiyah

Al-Attiyah gewinnt die zweite Etappe. Barreda Bort holt sich den Sieg in der Motorradwertung, Matthias Walkner wird Sechster, gesamt Siebenter.

Nasser Al-Attiyah (Mini) hat zweite Etappe der Rallye Dakar 2015 souverän gewonnen. Nachdem er gestern seinen Tagessieg bei der Auftaktetappe durch eine Zeitstrafe verloren hatte, gab der Gesamtsieger des Jahres 2011 heute auf der Strecke die richtige Antwort.

Al-Attiyah bestimmte das Geschehen von den ersten Metern an und hatte im Ziel des 518 Kilometer langen Abschnitts zwischen Villa Carlos Paz und San Juan einen Vorsprung von 8:30 Minuten auf Giniel de Villers (Toyota).

Durch diesen überlegenen Tagessieg übernahm Al-Attiyah auch die Führung in der Gesamtwertung, zumal Orlando Terranova (Mini), der gestern Sieg und Führung von Al-Attiyah geerbt hatte, heute mehr als 24 Minuten auf den Katarer verlor. Dadurch fiel der Argentinier auch in der Gesamtwertung weit zurück. Dort ist nun de Villers, der vom deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz navigiert wird, mit einem Rückstand von 7:42 Minuten erster Verfolger Al-Attiyahs.

Der längste Tagesabschnitt der diesjährigen Dakar führte zunächst über steinige Straßen über Berge mit bis zu 2.000 Metern Höhe, bevor im zweiten Abschnitt der Etappe flacheres und sandiges Gelände auf die Teilnehmer wartete. Temperaturen von an die 40 Grad Celsius forderten Mensch und Maschinen.

Diese Hitze wurde, wie schon im vergangenen Jahr, Robby Gordon (Gordini) zum Opfer. Schon vor dem ersten Checkpoint überhitzten an seinem Fahrzeug die Bremsen. Gordon stand fast 50 Minuten lang still, ehe er seine Fahrt fortsetzen konnte. Ein frühere Rückschlag für den US-Amerikaner, der seinem Traum vom Dakar-Sieg bisher erfolglos hinterherläuft.

Titelverteidiger Joan "Nani" Roma (Mini), der gestern durch Motorenprobleme an seinem Fahrzeug schon alle Chancen auf den Gesamtsieg eingebüßt hatte, ging heute wieder ins Rennen, fuhr jedoch zurückhaltend und konzentriert sich nun offenbar schon auf die Unterstützerrolle für seine X-raid-Teamkollegen. Den zweiten Checkpoint erreichte Roma mit einem Rückstand von über 20 Minuten auf die Spitze.

Ergebnis WP 2 (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 5:04:50 Stunden
02. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +8:30 Minuten
03. ten Brinke/Colsoul (Toyota) +10:04
04. Holowczyc/Panseri (Mini) +11:12
05. Wasiliew/Schilzow (Mini) +16:09
06. Al-Rajhi/Gottschalk (Toyota) +17:57
07. van Loon/Rosegaar (Mini) +19:44
08. Sousa/Fiuza (Mitsubishi) + 21:00
09. Terranova/Graue (Mini) +24:01
10. Sainz/Cruz (Peugeot) +26:44

Gesamtstand nach WP 2 (Top 10):
01. Al-Attiyah/Baumel (Mini) - 6:19:40 Stunden
02. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +7:42 Minuten
03. ten Brinke/Colsoul (Toyota) +9:42
04. Holowczyc/Panseri (Mini) +10:28
05. Wasiliew/Schilzow (Mini) +17:23
06. van Loon/Rosegaar (Mini) +20:04
07. Sainz/Cruz (Peugeot) +20:32
08. Al-Rajhi/Gottschalk (Toyota) +21:34
09. Sousa/Fiuza (Mitsubishi) + 22:04
10. Terranova/Graue (Mini) +22:23

Motorrad
Walkner überzeugt als Tagessechster


Joan Barreda Bort (Honda) hat auf der zweiten Etappe der Rallye Dakar 2015 die Führung in der Motorradwertung übernommen.

Der Spanier absolvierte die 518 Kilometer Wertungsprüfung von Villa Carlos Paz nach San Jaun in einer Zeit von 5:46:06 Stunden und war damit 6:13 Minuten schneller als sein Teamkollege Paulo Goncalves. In der Gesamtwertung liegt Berrada Bort nun 4:37 Minuten vor Goncalves.

Der längste Tagesabschnitt der diesjährigen Dakar führte zunächst über steinige Straßen über Berge mit bis zu 2.000 Metern Höhe, bevor im zweiten Abschnitt der Etappe flacheres und sandiges Gelände auf die Teilnehmer wartete. Temperaturen von an die 40 Grad Celsius forderten sowohl Fahrer als auch Motorräder. Für die Fahrer in der hinteren Hälfte des Feldes wurde die Prüfung aufgrund der hohen Belastung verkürzt. "Es war heute wirklich hart, vor allem im letzten Teil der Prüfung. Durch die vielen Sprünge war es körperlich sehr anstrengend", sagt Barreda Bort.

Mit all diesen Herausforderungen kam Spanier am besten zurecht. Vom ersten Checkpoint an führte er das Feld an und baute die Führung bis ins Ziel kontinuierlich aus. "Heute war einer dieser Tage, an denen es wichtig war, ins Ziel zu kommen, daher bin ich glücklich", so Barreda Bort. "Ich denke, wir haben eine wirklich gute Chance, die Rallye zu gewinnen. Wenn wir also so weitermachen und Sekunden und Minuten gutmachen können, wäre das sehr wichtig."

"Das war eine typische Dakar-Prüfung mit vielen Schwierigkeiten", sagt auch Goncalves. "Ich freue mich für HRC und vor allem für Joan, der heute ein wirklich smartes Rennen gefahren ist", zollt er der Leistung seines Kollegen Anerkennung. "Gegen Mitte der Prüfung habe ich bei der Suche nach einem Wegpunkt etwas Zeit verloren. Dadurch habe ich den Anschluss an die anderen verloren und bin auf den letzten 200 Kilometern alleine gefahren", berichtet der Honda-Pilot.

Zwei Mitfavoriten aus dem Lager von KTM mussten am zweiten Tag bereits einen Rückschlag einstecken. Titelverteidiger Marc Coma musste auf dem Schlussstück der Etappe aufgrund von Reifenproblemen sein Tempo drosseln. Dadurch verlor er zwischen dem dritten Checkpoint und den Ziel mehr als elf Minuten auf Barreda Bort und liegt in der Gesamtwertung nun schon 12:03 Minuten hinter seinem Landsmann.

"Ich hatte noch Glück und hätte auch den ganzen Tag in der Wüste feststecken können", sagt ein spürbar frustrierter Coma im Etappenziel. "60 Kilometer vor dem Ziel habe ich gemerkt, dass mein Hinterreifen am Ende war. Von dort an bin ich nicht mehr schneller als 60 km/h gefahren." Dabei hatte es Coma ruhig angehen lassen. "Ich habe nicht zu sehr attackiert, weil ich wusste, dass es ein langer Tag sein würde.

Noch schlimmer erwischte es Sam Sunderland, der am Sonntag die Auftaktetappe gewonnen hatte. Der Brite kam mit seinem Motorrad vom rechten Weg ab und fuhr zeitweise zehn Kilometer abseits der Route. Erst nach über zwei Stunden fand Sunderland auf die vorgesehene Strecke zurück. Das Ziel erreichte er mit einem Rückstand von 2:26:48 Stunden, zu dem sich noch Zeitstrafen wegen verpasster Wegpunkte addieren könnten. Die Hoffnung auf eine Top-Platzierung muss der Brite damit begraben.

Der Österreicher Matthias Walkner (KTM) setzt sich bei seinem ersten Dakar-Start bisher gut in Szene. Die heutige Etappe beendete er auf Position sechs (+11:25 Minuten), wodurch er sich in der Gesamtwertung auf Rang sieben verbesserte. "Ich bin überrascht, dass ich so dicht hinter der Spitze bin", sagt Walkner. "Ich wusste zwar, dass ich schnell Motorrad fahren kann, aber die Navigation ist eine andere Sache. Doch die war bisher noch kein großes Thema. Am Ende sind wir 40 Kilometer durch Dünen gefahren. Dort ist es von Vorteil, wenn man vom Motocross kommt, dort kann ich viel Zeit gutmachen."

Entwarnung gab es unterdessen im Fall des niederländischen KTM-Piloten Humphrey Senn van Basel (KTM), von dem die Organisatoren am Sonntag berichtet hatten, er sei mit einem Schädel-Hirn-Trauma ins Medical-Biwak eingeliefert worden. Das entpuppte sich aber als Falschmeldung. Senn van Basel hatte das Biwak wohlbehalten erreicht und trat auch heute zur Etappe an.

Ergebnis WP 2 (Top 10):
01. Joan Barreda Bort (Honda) - 5:46:06 Stunden
02. Paulo Goncalves (Honda) +6:13 Minuten
03. Ruben Faria (KTM) +9:16
04. Jordi Viladoms (KTM) +9:20
05. Toby Price (KTM) +9:42
06. Matthias Walkner (KTM) +11:25
07. Helder Rodrigues (Honda) +11:35
08. Marc Coma (KTM) +12:32
09. Jeremias Israel Esquerre (Honda) +15:49
10. Juan Pedrero Garcia (Yamaha) +16:45

Gesamtstand nach WP 2 (Top 10):
01. Joan Barreda Bort (Honda) - 7:06:44 Stunden
02. Paulo Goncalves (Honda) +4:37 Minuten
03. Ruben Faria (KTM) +10:37
04. Jordi Viladoms (KTM) +11:24
05. Toby Price (KTM) +11:32
06. Marc Coma (KTM) +12:03
07. Matthias Walkner (KTM) +12:26
08. Helder Rodrigues (Honda) +13:26
09. Jeremias Israel Esquerre (Honda) +16:42
10. Juan Pedrero Garcia (Yamaha) +19:34

Quads
Rafal Sonik kann Casale noch abfangen


Bis zum letzten Checkpoint sah es bei der zweiten Etappe der Rallye Dakar in der Quadwertung nach einem erneuten Sieg von Titelverteidiger Ignacio Casale (Yamaha) aus, doch dann zündete sein Markenkollege Rafal Sonik den Turbo. Zweieinhalb Minuten Rückstand verwandelte der Pole in gut dreieinhalb Minuten Vorsprung und sicherte sich damit den Tagessieg auf dem 518 Kilometer langen Abschnitt zwischen Villa Carlos Paz und San Juan.

"Das war die härteste Prüfung meines Lebens. 100 Kilometern vor dem Ziel ist mir das Trinkwasser ausgegangen, wodurch in dehydrierte", erklärt Casale bei Temperaturen von fast 40 Grad Celsius seinen Rückstand. Durch den Sieg übernahm Sonik auch die Führung in der Gesamtwertung. Dort beträgt sein Vorsprung auf Casale nun 2:26 Minuten. Dritter der heutigen Etappe wurde Sergio Lafuente (Yamaha), der auch in der Gesamtwertung Rang drei belegt.

Ergebnis WP 2 (Top 5):
01. Rafal Sonik (Yamaha) - 6:49:24 Stunden
02. Ignacio Casale (Yamaha) +3:33 Minuten
03. Sergio Lafuente (Yamaha) +4:14
04. Sebastian Halpern (Yamaha) +9:06
05. Gonzalo Gaston (Yamaha) +18:54

Gesamtwertung nach WP 2 (Top 5):
01. Rafal Sonik (Yamaha) - 8:27:39 Stunden
02. Ignacio Casale (Yamaha) +2:26 Minuten
03. Sergio Lafuente (Yamaha) +4:30
04. Sebastian Halpern (Yamaha) +13:39
05. Mohammed Abu-Issa (Honda) +21:18


Trucks
Eduard Nikolajew vor Sergei Vijazovich


Nach der durchwachsenen Vorstellung am ersten Tag schlugen die Kamaz-Trucks bei der zweiten Etappe der Rallye Dakar 2015 zurück. Auf dem für die Trucks 315 Kilometer langen Abschnitt zwischen Villa Carlos Paz und San Juan fuhr Eduard Nikolajew in 3:34:01 Stunden die Bestzeit. Platz zwei ging an Sergei Vijazovich (MAZ) vor Ajrat Mardejew (Kamaz).

Hans Stacey (MAN), der die Auftaktetappe gewonnen hatte, kam heute auf Rang vier ins Ziel. In der Gesamtwertung schob sich das Feld dadurch zusammen. Stacey hat nun nur noch 20 Sekunden Vorsprung vor Nikolajew, Gesamtdritter ist Martin Kolomy (Tatra). Die ersten sieben Trucks sind in der Gesamtwertung nach der zweiten Etappe nur durch zwei Minuten voneinander getrennt.

Ergebnis WP 2 (Top 5):
01. Nikolajew/Jakowlew/Achmadejew (Kamaz) - 3:34:01 Stunden
02. Vijazovich/Haranin/Zhyhulin (MAZ) +0:46 Minuten
03. Mardejew/Bjaljaje/Swistunow (Kamaz) +0:49
04. Stacey/Bryunkens/der Kinderen (MAN) +1:27
05. Kolomy/Kilian/Kilian (Tatra) +1:41

Gesamtwertung nach WP 2 (Top5):
01. Stacey/Bryunkens/der Kinderen (MAN) - 5:06:11 Stunden
02. Nikolajew/Jakowlew/Achmadejew (Kamaz) +0:20 Minuten
03. Kolomy/Kilian/Kilian (Tatra) +1:01
04. Mardejew/Bjaljaje/Swistunow (Kamaz) +1:05
05. Vijazovich/Haranin/Zhyhulin (MAZ) +1:25

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