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IMSA: 24h von Daytona

Cadillac-Fahrer klagen Acura an

Nicht nur Fernando Alonso, auch seine Cadillac-Markenkollegen beschweren sich über die Balance of Performance bei den 24 Stunden von Daytona.

Nachdem Mazda und Acura im Qualifying zur 57. Ausgabe der 24 Stunden von Daytona das Qualifying dominiert haben, sehen die Cadillac-Piloten rot. Vor dem Start zum Rennen schieben sie die Favoritenrolle ins Penske-Camp. Auch, weil die Acura-Piloten beim Daytona-Vortest "Roar before the 24" und in den Trainingssitzungen vor dem Qualifying klassisches Sandbagging betrieben haben sollen. Gegenüber der Presse äußern sich mehrere Cadillac- und Acura-Piloten zur Situation.

Den Anfang macht Renger van der Zande, einer der Teamkollegen von Fernando Alonso im Wayne-Taylor-Cadillac #10 (van der Zande/J. Taylor/Alonso/Kobayashi): "Wir haben beim 'Roar' unsere Pace gezeigt und richtig attackiert. Mazda hat dasselbe getan. Aber Acura hat langsam gemacht. Die hatten ganz klar noch etwas in der Hinterhand."

Pipo Derani, neuer Pilot im Action-Express-Line-up 5 (Barbosa/Albuquerque/Fittipaldi) gelang sogar eine Bestzeit im Abschlusstraining.

Acura lacht über Cadillac-Klagen

Im Acura-Lager sieht man die Situation natürlich etwas anders. "Wir hätten gedacht, dass die Cadillacs näher dran sein würden", sagt Dane Cameron aus dem Penske-Acura #6 (Montoya/Cameron/Pagenaud), der ehemaliger Action-Express-Pilot ist. "Es hängt halt davon ab, wie sehr sich die verschiedenen Teams aufs Qualifying konzentrieren." Da ist etwas dran, denn die Bestzeit im vierten Freien Training von Action Express Racing war schneller als jede Cadillac-Zeit im Qualifying. Allerdings war auch die Strecke am Freitagvormittag auch extrem schnell.

Sein Teamkollege Simon Pagenaud kauft den Cadillac-Piloten ihre Klagen gar nicht erst ab. "Die werden am Ende schon da sein", prophezeit der Franzose. "Sie sind immer da und sie werden schwer zu schlagen sein. Die Autos sind sehr unterschiedlich. Wir haben guten Topspeed, der Mazda ist über eine Runde irre schnell und der Cadillac hat richtig Bums aus den Ecken heraus."

Es sind allerdings genau diese Charakteristiken, die den Cadillac-Piloten nicht schmecken. "Schaut euch doch mal den Topspeed-Unterschied zwischen uns und den Acuras und Mazdas an, das ist schrecklich", verweist van der Zande auf ein Defizit von 3 km/h. "Die werden uns bei jedem Restart platt machen, wenn sie hinter uns sind. Für den Zweikampf ist unsere BoP ziemlich schlecht. Wir sind schnell in den Kurven, vielleicht ist auch deshalb die Rundenzeit so gut." Die 24 Stunden von Daytona werden aufgrund der vielen Gelbphasen in der Regel als Sprintrennen entschieden.

Ricky Taylor aus dem Penske-Acura #7 (R. Taylor/Castroneves/Rossi) ist im Gespräch mit 'Sportscar 365' regelrecht enthusiastisch: "Das ist das Wochenende unseres Durchbruchs. Jetzt werden wir ernten, was wir vergangenes Jahr gesät haben. Damals hatten wir schon die Pace, um zu gewinnen, aber jetzt haben wir auch das nötige Wissen und die nötige Zuverlässigkeit." Das Penske-Acura-Programm geht 2019 ins zweite Jahr.

GTLM: Ferrari und Ford fühlen sich benachteiligt

Weitere BoP-Jammereien kommen aus der GTLM. "Wir liegen acht Zehntelsekunden pro Runde hinten", klagt James Calado aus dem Risi-Ferrari #62 (Rigon/Molina/Pier Guidi/Calado). "Wir müssen also etwas anders machen und auf Glück hoffen. Mit Pace alleine können wir es nicht reißen. Wir ändern laufend Dinge am Auto auf der Suche nach acht Zehnteln, aber ab einem gewissen Punkt kann auch der Fahrer nichts mehr machen. Wir hängen fest. Unser Auto ist schwer, was ein Nachteil im Infield ist, und wir müssen einen flachen Flügel fahren, um wieder Topspeed zurück zu bekommen. Einfach ätzend."

Scott Dixon aus dem Ford-Ganassi-Team sieht ebenfalls nur geringe Chancen: "Porsche und Corvette haben einen guten Job gemacht, ihre Pace zu managen. Die sehen sehr stark für mich aus. Und BMW auch. Wir haben die vergangenen beiden Jahre hier gewonnen und das rächt sich jetzt. Die BoP-Änderung bei uns war ziemlich hart, wenn man sich vor Augen führt, wie die Saison 2018 beim Petit Le Mans zu Ende gegangen ist. Wir fahren immer mit demselben Tempo, andere Hersteller scheinen ihres von Stunde zu Stunde ändern zu können."

In der GTD beschweren sich die Audi-Teams über zu wenig Topspeed mit dem neuen Eco-Modell des R8 LMS. Allerdings haben der Audi und der Daytona International Speedway auch in der Vergangenheit nie richtig zusammengepasst.

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