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Nach SP7: Alles super für Seb

Loeb zwingt den Finnen sein Tempo auf - Hirvonen sucht nach den letzten Zehnteln, Sordo auf P3, Aava fällt zurück - P-WRC: Salo überrascht weiterhin.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Die Prüfungen für den zweiten Block des Tages waren Vellipohja, Mökkiperä, Palsankylä oder zu deutsch: dieselben drei wie am Morgen. Und dazu eine Erfrischung in Form von teils recht heftigen Regenschauern.

Auf den Strecken machen sich deutliche Längsrillen und Schlaglöcher bemerkbar. Es hat viel geregnet in diesem finnischen Sommer, die Autos graben sich ins aufgeweichte Erdreich. "Mit diesen Rillen ist es schwer, die richtigen Bremspunkte zu finden", referiert Gigi Galli.

Einige der Top-Fahrer haderten mit der Abstimmung, mit so tiefem Boden haben offensichtlich nicht alle Teams gerechnet. Heute müssen sie da durch, morgen werden nur zwei der zehn Sonderprüfungen doppelt befahren.

Hirvonen hadert

Am Ende der ruppigen " Mokkipera 2" war Hirvonen recht ratlos: technisch alles in Ordnung, dennoch verlor er beständig an Zeit. Woran liegt's? Am Auto, meint der Fine, liegt's nicht: "Ich versuche alles, und ich war schon einige Male am Limit; aber meine Leistung ist nicht beständig."

"Manche Sektionen waren absolut perfekt, aber in anderen Passagen bin ich zu vorsichtig, bremse viel zu früh bei Kreuzungen, und bleibe zu sehr auf der sicheren Seite in den schmalen Passagen. Das Auto ist perfekt, aber ich habe noch Möglichkeiten zur Verbesserung. Nach Jari-Mattis Ausfall ist es noch wichtiger, dass ich die Rallye gewinne und für Ford das Punktemaximum sichere."

Östberg patzt

Ist Hirvonen überrascht von der Pace einiger WRC-Newcomer?: "Loeb ist im Prinzip so schnell, wie ich es erwartet habe; aber die Zeitdifferenzen zwischen uns sind gering, und ich erwarte mir dass das so bleibt. Ich habe gedacht, dass Petter, Chris und Dani näher dran sein werden, aber jetzt ist Urmo Aava Dritter. Er und Andreas Mikkelsen sind wirklich gut unterwegs."

Hexenmeister Hirvonen: Für die von ihm so gelobten Youngster lief es zäher als in der Früh. Urmo Aava fällt zurück - Achter auf der SP5, Sechster auf SP6 und SP7, damit rutscht er auf Platz 6 ab: "Mein Setup zu weich, ich verliere deshalb Zeit." Mikkelsen rutschte auf Platz 7ab, er beklagte zuwenig Bodenfreiheit. Damit sind die Solberg-Brüder erstmals getrennt: jetzt liegt Henning auf 6, Petter auf 8.

Mads Östberg lag nach SP5 am 10. Platz, "aber das genügt nicht!" – auf SP6 war der Norweger dann über dem Limit. Ein gröberer Schaden am Heck des Subaru Impreza macht nicht nur die gute Platzierung zunichte, es ist auch unsicher, ob Östberg überhaupt weiterfahren kann.

Gardemeister zaubert

Auf SP6 lagen Hirvonen - "driving like hell!" - und Loeb gleichauf. Auf SP7 (Palsankyla 2) verlor Hirvonen 2,5 Sekunden. Loeb hat nach SP7 einen Vorsprung von 9,1 Sekunden auf Hirvonen, er wiegelt ab: "Wir sind zwar in Führung, aber es ist scher, den Vorsprung aufzubauen. Ich bin mir nicht sicher, ob das für morgen reicht."

Toni Gardemeister folgte ihm auf SP7 beinahe, hatte einen "massiven" Ausrutscher (ein Schlagloch bei 180 km/h schickte den Suzuki neben die Strecke), kam aber trotzdem auf P12 ins Ziel und hält sich insgesamt in den Top 10. die Suzuki-Truppe mit Gardemeister und Andersson steigert sich beständig.

Sol-Bruchstelle

Apropos Fliegen: Petter Solberg mit dem schnellsten Subaru kämpft um den Anschluss mit den Top 4. Der alte Impreza war etwas toplastig im Flugverhalten, wie verhält sich das mit dem neuen Hatchback?: "Offen gestanden ist er bei jedem Sprung anders..."

Henning Solberg rätselt wieder über seinen Ford Focus: "Die Zeit war gut, aber jetzt ist dasselbe Ding nocheinmal gebrochen! Ich bin nirgends angefahren."

Also ist wieder die Lenkung schief, und wieder praktischerweise gerade vor dem Service. Einen beherzten Rallycrosser hält das nicht ab, dennoch die drittschnellste Zeit hinzulegen und sich auf Platz 5 der Zwischenwertung zusetzen.

P-WRC: Mann mit Brille

Die Finnen sind in der P-WRC unter sich, Leader Juha Salo liegt insgesamt auf Platz 18 und führt eine dichte Gruppe-N-Phalanx an. Zufrieden? "Natürlich! Aber es sind nur 10 Sekunden Vorsprung, die Rallye ist noch sehr lang. Ich kenne Juho sehr gut, ich weiss wie er fahren kann. Es ist schön, dass ich an seinen Zeiten dran bleiben kann."

Juho Hänninen am Ende der SP7: "Natürlich wären wir lieber vor Salo – aber es ist ein Glück, dass wir überhaupt hier sind! Da waren einige sehr ruppige Kurven und Steine."

Brillenträger Salo vor Hänninen und Flodin, dahinter Jari Ketomaa – gibt’s von ihm am Nachmittag noch einen Angriff?: "Wir machen einige Änderungen an der hinteren Aufhängung, und dann schauen wir, ob's passt."

Bester der Nicht-Skandinavier ist jetzt Andi Aigner, Simone Campedelli ist mit etwas vorsichtigerer Gangart am Morgen einige Plätze zurückgefallen. Aber jetzt rennt für den Italiener alles "very fantastico!"

Fantastico läuft die Rallye auch für Michal Kosciusko: Mit drei J-WRC-Bestzeiten übernimmt der Pole die Spitze bei den Junioren vor Prokop und Sandell.

Die Top 20 nach SP7

1. Sébastien LOEB 43:07.1
2. Mikko HIRVONEN 43:16.2 +9.1
3. Dani SORDO 43:39.3 +32.2
4. Gigi GALLI 43:43.6 +36.5
5. Henning SOLBERG 43:49.1 +42.0
6. Urmo AAVA 43:51.9 +44.8
7. Andreas MIKKELSEN 43:57.8 +50.7
8. Petter SOLBERG 44:03.6 +56.5
9. Chris ATKINSON 44:18.6 +1:11.5
10. Toni GARDEMEISTER 44:44.6 +1:37.5
11. Per-Gunnar ANDERSSON 44:50.8 +1:43.7
12. Matti RANTANEN 44:59.2 +1:52.1
13. Matthew WILSON 45:15.4 +2:08.3
14. Luis PEREZ COMPANC 45:49.0 +2:41.9
15. Conrad RAUTENBACH 45:50.5 +2:43.4
16. Federico VILLAGRA 45:53.5 +2:46.4
17. Khalid AL QASSIMI 46:17.0 +3:09.9
18. Juha SALO 46:52.5 +3:45.4
19. Juho HÄNNINEN 47:03.2 +3:56.1
20. Patrik FLODIN 47:19.4 +4:12.3

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