Rallye-WM: Finnland | 05.08.2008
"Ein harter Kampf - wir konnten niemals relaxen!"
Sébastien Loeb und Daniel Elena stellen das vierte Duo dar, welches in Finnland die lokalen Helden schlagen konnte. In der WM liegt Loeb nur 1 Punkt zurück...
Michael Noir Trawniczek
Sébastien Loeb hat in Finnland eine Serie unterbrochen - seit dem Jahr 2000 hat bis auf 2003, als der Este Marko Märtin die Rallye gewinnen konnte, immer nur Marcus Grönholm die Rallye gewonnen. Davor waren seit 1973 bis auf 1990 (Carlos Sainz) und 1992 (Didier Auriol) nur Skandinavier in Finnland siegreich. In der Citroen-Presseaussendung hat man den Erfolg von Märtin offenbar übersehen (Siegmund Freud lässt grüßen) - dort wird vom dritten Team gesprochen, das die Vorherrschaft der Lokalmatador sprengen konnte. Wie auch immer: Auch wenn Loeb/Elena "nur" das vierte Team sind, welchem dieses Kunststück in den letzten 35 Jahren gelungen ist, kann diese Leistung als außerordentlich eingestuft werden.
Im siebten Anlauf, gegen Grönholm's Nachfolger Mikko Hirvonen und den jungen Jari Matti Latvala, ist es Sébastien Loeb und seinem Co-Piloten Daniel Elena gelungen, endlich auch die Finnland Rallye zu gewinnen - dementsprechend erfreut erklärte der Citroen-Werkspilot im Anschluss an die Rallye: "Ich bin begeistert, diese Rallye gewonnen zu haben. Vor allem bin ich mit der Art und Weise zufrieden, in der wir diesen Sieg erringen konnten. Vom Start bis ins Ziel erinnerte mich das Ganze an die beinharten Kämpfe gegen Marcus Grönholm, die wir im Vorjahr hatten. Es war auch heuer ein knapper Kampf und wir konnten niemals wirklich relaxen."
Die Entscheidung, am Ende des ersten Tages die Führung zu behalten und sich nicht zurückfallen zu lassen, um am nächsten Tag nicht als Erster auf die Strecke zu müssen, sei "riskant" gewesen, gibt Loeb zu. "Wir mussten nicht, wie sehr wir am nächsten Tag die Straßen säubern mussten - doch am Ende hat sich unsere Taktik ausgezahlt."
Co-Pilot Daniel Elena war begeistert: "Die Finnen in einem direkten Kampf bei deren Heimrallye zu schlagen, ist eine unbeschreibliche Erfahrung. Für mich hat sich damit ein Traum erfüllt."
Citroen-Teamchef Olivier Quesnel erklärte: "Wenn man weiß, wie hart es ist, diesen Event zu gewinnen, ist dass Ergebnis dieser Rallye extrem zufriedenstellend." Sébastien Loeb liegt jetzt nur noch einen WM-Punkt hinter Mikko Hirvonen - in der zweiten Hälfte der Saison stehen einige Asphaltrallyes auf dem Programm, die "Superséb" bekanntlich ganz besonders gut schmecken - für manchen Experten hat Loeb in Finnland den entscheidenden Schritt in Richtung WM-Titel Nr. 5 getätigt...