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Rallye-WM: Jordanien

WM-Debüt am Toten Meer

Am Wochenende wird in Jordanien erstmals ein WM-Lauf absolviert. WM-Leader Loeb will den 40. Sieg feiern, die Ford-Jungs wollen dagegen halten. Ein Österreicher fährt mit.

Michael Noir Trawniczek

Von ganz oben nach ganz unten. Satte vier Wochen ist es her, als die World Rally Cars in den luftigen Höhen der Sonderprüfungen Argentiniens in den für Turbomotoren üblichen Atemnotstand gerieten - bei dem am kommenden Wochenende stattfindenden WM-Debüt in Jordanien verhält es sich genau umgekehrt: Das Headquarter der neuen Rallye befindet sich 420 Meter unterhalb des Meeresspiegels, es liegt direkt am Ufer des Toten Meeres. Dennoch werden viele Höhenmeter zurückgelegt - denn der höchste Punkt dieser Rallye liegt 1000 Meter über dem Meeresspiegel. Die Schotterstraßen durch das Wüstengebiet sind zu einem großen Teil neu angelegt worden - es werden also saubere, schnelle Prüfungen sein.

Vier C4

Angestachelt und höchst motiviert sind die WM-Piloten nach dieser langen Pause ohnehin - und jeder möchte die erste Rallye im arabischen Raum seit 1976 für sich entscheiden. Weltmeister und WM-Leader Sébastien Loeb möchte in seinem Citroen C4 seinen 40. WRC-Sieg einfahren - und beflügelt ist der Franzose nicht erst seit dem überraschenden Einstieg von Red Bull als Teamsponsor, kurz vor der Argentinien-Rallye. Und auch sein Teamkollege Dani Sordo ist nach seinem dritten Platz in Argentinien wieder selbstbewusst - er weiß auch, dass er unbedingt Herstellerpunkte für Citroen an Land ziehen muss - denn Citroen liegt immer noch drei Zähler hinter Ford zurück. In der Nennliste sind noch zwei weitere C4 zu finden: Jenen von Conrad Rautenbach, der dank seiner Beständigkeit in Argentinien den vierten Platz belegen konnte. Und ein weiterer des World Rally Teams Estonia - mit Urmo Aava am Steuer.

Ford-Armada

Aber auch Ford ist wie immer mit einer Armada von Fahrzeugen vertreten. Drei Ford Focus werden vom Stobart Ford-Team eingesetzt - mit Gigi Galli, Henning Solberg und Matthew Wilson an den Lenkrädern. Und auch das Munchi's Ford-Team ist mit zwei Boliden für Luis Perez Companc und Federico Villagra vertreten. Allen voran natürlich die drei Werkspiloten Mikko Hirvonen, zurzeit WM-Zweiter, sein aufstrebender Teamkollege Jari-Matti Latvala und Khalid Al-Quassimi - er konnte im Vorjahr die nicht zur WM zählende Jordanien-Rallye für sich entscheiden - und kennt daher auch die für die meisten Teilnehmer unbekannten Prüfungen. Auch wenn er einschränkt: "Etwa 40 Prozent der Prüfungen sind neu."

Einen Vorteil erhofft sich auch der in Argentinien so glücklose Subaru-Werkspilot Petter Solberg. Er nahm im Vorjahr an der Besichtigung zur Jordanien-Rallye teil, hat also bereits über mehr als die Hälfte der 22 Wertungsprüfungen einen "Schrieb" angefertigt. Sein Teamkollege Chris Atkinson wiederum ist ohnehin beflügelt - schließlich stand er bei den vier bislang gefahrenen WM-Rallyes gleich dreimal auf dem Podium. Natürlich wird auch wieder das neue Suzuki-Werksteam mit Toni Gardemeister und Per-Gunnar Andersson sein Glück versuchen. Insgesamt sind 15 WRC-Boliden am Start.

Österreicher am Start

Auch wenn Manfred Stohl und Andreas Aigner nicht an der Rallye teilnehmen, darf man einem Österreicher die Daumen drücken. Andreas Wimmer fuhr in den letzten Jahren in der FIA Rallyemeisterschaft des Mittleren Ostens. Zwar hat der 38-jährige dort noch keine ganz großen Erfolge gefeiert, bei der Jordanien-Rallye 2007 belegte er aber immerhin den zehnten Rang. Er ist vor allem für seine konstante Fahrweise bekannt, in der Middle East Championship fuhr er bereits mehrmals in die Top-Ten.

Seit seinem Rallyedebüt im Jahr 2003 vertraut Wimmer auf die Marke Subaru - er wird ein von Stohl Racing eingesetztes Vorjahrsmodell pilotieren, welches jedoch bereits mit der Technik des neuen 2008er-Impreza ausgestattet sein wird. Wimmer, der mit dem deutschen Kopiloten Michael Köhlbach antritt, fährt in der Gruppe N.

Die Jordanien-Rallye zählt jedoch nicht zur PWRC, sondern zur JWRC - und so fragen sich die Experten, ob Jungstar Sébastien Ogier seinen Mexiko-Triumph wiederholen kann. Die drei Führenden der JWRC - Ogier (10 Punkte) sowie Jaan Mölder (8) und Michal Kosciuszko (6) - sind allesamt in Jordanien vor Ort, um sich für Höheres zu empfehlen.

Die Jordanien-Rallye wird am Freitagmorgen um 8.19 Uhr Ortszeit mit der 13,03 Kilometer langen Wertungsprüfung SP 1 "Suwayma" in Angriff genommen.

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