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IRC: Monte Carlo

Der Junioren-Weltmeister eroberte den Monte-Sieg

Sébastien Ogier ließ nichts mehr anbrennen und sicherte sich den Sieg vor seinen Peugeot-Markenkollegen Freddy Loix und Stephané Sarrazin.

Michael Noir Trawniczek

Die Nacht war da – doch die langen Messer blieben diesmal quasi im Etui. Auf den beiden letzten Wertungsprüfungen der bis dahin so spannenden Monte Carlo-Rallye gab es in den Punkterängen keinerlei Positionswechsel mehr zu verzeichnen. Die Bestzeiten markierte jeweils der Franzose Stephané Sarrazin im Werks-Peugeot 207 Super 2000-Boliden, der seinen dritten Platz gegenüber dem aufstürmenden Skoda-Werkspiloten Jan Kopecky verteidigen musste.

Auf „Nummer sicher“ fuhr der führende Sébastien Ogier – dennoch leistete er sich kurz vor dem Ziel der letzten Sonderprüfung in einer Spitzkehre einen kleinen Fahrfehler, der jedoch keinerlei Konsequenzen nach sich zog. Citroen-„Ziehkind“ Ogier, der als Junioren-Weltmeister bei der letzten WM-Rallye des Vorjahres in Wales auf einem Citroen C4 World Rally Car debütierte und dabei gleich einmal mit Bestzeiten aufhorchen ließ, brachte den Sieg bei seinem IRC-Debüt locker nach Hause und erklärte im Zielraum der SP 14: „Ich bin die ganze Zeit über sehr vorsichtig gefahren, während viele meiner Konkurrenten auf Angriff gefahren sind und sie dabei manchmal übers Ziel hinaus geschossen haben. Ich bin sehr glücklich und mein Dank gilt unserem Team.“

Der Teamchef von Peugeot ist auch der Teamchef von Citroen – Olivier Quesnel wirkte mehr als zufrieden, der erste IRC-Einsatz seines Schützlings wurde mit dem größtmöglichen Erfolg abgeschlossen. Zudem stehen ausschließlich Peugeot-Piloten auf dem Siegerpodest…

Platz 2 erging an Peugeot-Pilot Freddy Loix, dessen Rückstand 1:43 Minuten beträgt und der im Zielraum der SP 14 dem Sieger artig Rosen streute: „Sébastien fuhr am beständigsten von uns allen, er hat den Sieg verdient. Ich bin mit dem zweiten Platz sehr zufrieden – das ist eine tolle Ausgangslage für die Meisterschaft.“

38 Sekunden fehlten Stephané Sarrazin auf Platz 2 – der frühere Formel 1-Pilot und nunmehrige Allrounder war mit seinen beiden SP-Bestzeiten am Schluss der Rallye naturgemäß zufrieden.

Bestzeitenkaiser Sarrazin

Insgesamt ergingen fünf Bestzeiten auf das Konto des Peugeot-Werkspiloten, das sind mehr als Sieger Ogier zustande brachte, der nur einmal ganz oben auf dem Timetable stand. Mehr als eine Bestzeit konnte neben Sarrazin nur einer erringen: Skoda Fabia S2000-Pilot Juho Hänninen, der drei Bestzeiten für sich in Anspruch nehmen konnte und die Rallye bis zu seinem Abflug auf SP 11 souverän angeführt hatte. Je eine Bestzeit erging an IRC-Champion Nicolas Vouilloz, der sich ebenfalls mit einem Abflug vorzeitig verschieden musste sowie an seinen Leidensgenossen Kris Meeke, an Jan Kopecky, Giandomenico Basso und den erwähnten Sieger Sébastien Ogier.

Jan Kopecky lag nach dem ersten Durchgang auf den beiden Bergprüfungen nur zwei Sekunden hinter Sarrazin – der Skoda Fabia S2000-Pilot konnte sich daher berechtigte Hoffnungen auf einen Podestplatz machen. Doch auf der 34.68 km langen SP 13 wurde der Tscheche eines besseren belehrt – zwar konnte Kopecky die zweitschnellste Zeit markieren, doch auf Bestzeithalter Sarrazin fehlten ihm satte 29,9 Sekunden. Auf der abschließenden 19,13 km langen SP 14 fehlten Kopecky abermals 23,8 Sekunden auf den Franzosen – womit sich der Skoda-Werkspilot mit Platz 4 begnügen musste.

Auf dem Podium stehen also drei Peugeot-Pilotenduos – doch der Ersteinsatz des Skoda-Werksteams in der IRC hat klar und deutlich gezeigt, dass der Skoda Fabia Super 2000-Bolide ein ernst zu nehmender Gegner ist und dass Juho Hänninen und Jan Kopecky in Zukunft sicherlich des Öfteren ein Wörtchen um den Sieg mitsprechen werden.

Hinter Kopecky belegten mit Giandomenico Basso, Anton Allen, Frederic Romeyer und Oliveir Burri gleich vier Fiat Grande Punto S2000-Piloten die Ränge fünf bis acht. Auf Platz 9 findet sich jener Patrick Artru, der stets weit hinter Franz Wittmann jun. der zweitbeste Pilot eines herkömmlichen Gruppe N-Fahrzeugs, also eines Mitsubishi Lancer Evo IX war.

Wittmann hätte in die Top 8 gelangen können

Franz Wittmann hätte also bei seiner ersten Monte Carlo-Rallye ohne das mechanische Gebrechen vor der elften Prüfung wahrscheinlich in die Punkteränge fahren können. Der Niederösterreicher und sein Co-Pilot Bernhard Ettel lieferten jedenfalls ein beeindruckendes IRC-Debüt und waren stets die mit Abstand besten Nicht-S2000-Piloten.

Der nächste Einsatz von Franz Wittmann jun. lässt leider auf sich warten – erst in Portugal wird der Ramsauer wieder ins Lenkrad seines von Stohl Racing eingesetzten „Interwetten Racing“-Mitsubishi Lancer Evo IX greifen. Bis dahin stehen noch die beiden IRC-Rallyes in Brasilien (5. bis 7. März) sowie in Kenya (3. und 4. April) auf dem Programm der spannenden International Rally Challenge. In Monte Carlo bleiben die Fahrzeuge nióch bis 11 Uhr im Parc Fermße - danach wird, ausgeschlafen, zur Siegerehrung im Fürstentum gefahren...

Update: Siehe Navigation recht "Allen im Pech"

Ergebnis & IRC-Stand finden Sie in der Navigation rechts.

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