RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
{**} {**} {**} {**}
IRC: Monte Carlo

Führungswechsel bei der Monte

Auf der letzten SP des Tages verlor Skoda-Pilot Juho Hänninen wegen eines Reifenschadens die Führung. Franz Wittmann belegt Platz 10.

Michael Noir Trawniczek

Dramatischer Donnerstagnachmittag bei der Rallye Monte Carlo - die drei Wertungsprüfungen vom Vormittag wurden ein zweites Mal befahren, dabei kam es zu einigen Zwischenfällen.

Auf der 25,3 km langen SP 7 gab es zunächst den Ausfall von IRC-Champion Nicolas Vouilloz zu verzeichnen. Der Peugeot 207 S2000-Pilot beschädigte bei einem Abflug eine Lenkstange des Boliden, sodass der Franzose die Fahrt nicht mehr fortsetzen konnte.

Die Bestzeit eroberte Peugeot-Werkspilot Stephané Sarrazin – der ehemalige Formel 1-Pilot war um rund zehn Sekunden schneller als Sébastien Ogier, der wiederum seinen zweiten Gesamtrang gegenüber Freddy Loix verteidigen konnte. Die beiden Skoda-Werkspiloten – der führende Juho Hänninen und sein Teamkollege Jan Kopecky – begnügten sich mit den Rängen 6 und 8.

SP 8: Historischer Doppelsieg für Skoda

Doch schon auf der ebenfalls rund 25 km langen SP 8 feierten die beiden Skoda Fabia S2000-Piloten einen fulminanten Doppelsieg für das tschechische Automobilwerk. Hänninen war dabei um 2,3 Sekunden schneller als Kopecky, der seinerseits in der Gesamtwertung auf Platz 7 vorrückte.

SP 9: Reifenschaden bei Hänninen

Auf der den zweiten Tag abschließenden, rund 21 km langen SP 9 von Lamastre nach Alboussiere mussten die Tschechen jedoch einen Rückschlag hinnehmen. Hänninen ereilte ein Reifenschaden und verlor rund 2,5 Minuten auf dieser Prüfung. Damit war die Führung, die der Finne bei der IRC-Premiere des Skoda Fabia S2000 vom ersten Tag, von der zweiten SP an für sich in Anspruch nehmen konnte dahin – Hänninen fiel auf Platz 3 zurück.

Ogier der neue Leader

So führt nun der Junioren-Weltmeister, Citroen-Ziehkind Sébastien Ogier im Peugeot 207 S2000 die Rallye an – sein Vorsprung auf den Zweiten, Markenkollege Freddy Loix beträgt 32,4 Sekunden. Juho Hänninen liegt als Dritter 54,8 Sekunden zurück – nur 4,4 Sekunden hinter ihm lauert Kris Meeke in einem weiteren Peugeot 207 S2000. Noch also ist theoretisch ein Sieg des Fabia-Piloten möglich – Hänninen wird am Freitag mit Sicherheit noch einmal kräftig Gas geben…

Auf Rang 5 liegt Abarth Grande Punto S2000-Pilot Toni Gardemeister, auf Meeke fehlen ihm 41,5 Sekunden. Über zwei Minuten hinter dem Finnen zurückliegend belegt Stephané Sarrazin den sechsten Gesamtrang. 28 Sekunden hinter ihm liegt Jan Kopecky im zweiten Werks-Skoda. Nur 8,2 Sekunden hinter dem Tschechen belegt Giandomenico Basso Rang 8. Beinahe vier Minuten hinter Basso wird Anton Alen als Neunter geführt.

Wittmann trotz Turboschaden auf Platz 10

Franz Wittmann jun. und Bernhard Ettel fuhren auch am Nachmittag munter inmitten der Super 2000-Meute und beeindruckten damit erneut bei ihrem IRC-Debüt. Auf SP 7 markierten die beiden Mitsubishi Lancer Evo IX-Piloten die elftschnellste Zeit, dem zweitbesten Piloten eines herkömmlichen N4-Boliden, den auf Platz 14 liegenden Patrick Artru im Evo IX, knöpften Wittmann und Ettel nur auf dieser einen SP rund 42 Sekunden ab. Auch auf der achten SP konnte Wittmann Platz 11 belegen. Die Belohnung: Platz 10 in der Gesamtwertung.

Auf der abschließenden SP 9 jedoch kamen Wittmann und Ettel nicht über Rang 23 hinaus, denn die beiden legendären Eisspione Franz Wittmann sen. und Jörg Pattermann hatten Schnee prophezeit, der jedoch nicht kam – weshalb die Spikes wenig zuträglich waren. Laut Wittmann jun. hätte man ohne Spikes um eine halbe Sekunde pro Kilometer schneller fahren können – doch er räumt ein: „Das hätte uns in der Prüfung maximal einen Platz gebracht. Die Variante mit den Spikes hat mich natürlich etwas Zeit gekostet, mir aber dafür dementsprechende Sicherheit gegeben.“

Auf der SP9 kam es dann noch dicker für das heimische Duo – Franz Wittmann jun. berichtet: „Nach ca. 7 Kilometern hatten wir einen Turboschaden und mussten den Rest der Prüfung im Schritttempo absolvieren. Damit habe ich natürlich viel Zeit verloren.“ Wittmann hätte ohne den Schaden wohl auf Rang 9 vorfahren können, belegt nun mit einem Rückstand von rund zehn Minuten immer noch den guten zehnten Gesamtrang.

Besorgt sein müsse man wegen des Turboschadens jedoch nicht, versichert Wittmann jun.: „Ins Ziel nach Valence in die Servicezone werden wir noch kommen. Da können wir dann den Turbolader wechseln. Trotz der heutigen Schwierigkeiten läuft es immer noch gut.“

Von hinten drängt allerdings der nächste S2000-Pilot nach vorne – Abarth-Fahrer Oliveir Burri liegt als Elfter nur rund 30 Sekunden hinter dem „Interwetten Racing“-Duo. Auf den zweitbesten Nicht-S2000-Piloten Artru weist Wittmann immer noch einen Vorsprung von beinahe drei Minuten auf. Mit ein bisschen Glück könnte Wittmann jun. bei seiner ersten IRC-Rallye immer noch einen Meisterschafts-Punkt einfahren – dazu müssten zwei Konkurrenten ausfallen, und die Monte ist noch lange nicht zu Ende…

Nacht der langen Messer

Im Gegenteil. Am Freitag steht am Vormittag die 30,42 km lange SP 10 von Montauban nach Eygalyes auf dem Programm. Was dann ab 19.40 Uhr folgt, ist längst unter dem Titel „Nacht der langen Messer“ bekannt. Die legendären Prüfungen auf den Col de Turini, die 34,8 km lange SP 11/13 sowie die 19,13 km lange SP 12/14 von Lantosque nach Luceram werden bei Dunkelheit absolviert, der zweite Durchlauf beginnt erst um 23.15 Uhr, die abschließende SP 14 wird am Freitag um 0.08 Uhr in Angriff genommen. Die Erfahrung sagt, dass auf diesen Prüfungen noch sehr viel passieren kann…



Stand nach Etappe 2 (SP 9)

 1. Ogier                Peugeot S2000      2:35:09.8
 2. Loix                 Peugeot S2000         + 32.4
 3. Hänninen             Skoda S2000           + 54.8
 4. Meeke                Peugeot S2000         + 59.2 
 5. Gardemeister         Abarth S2000        + 1:40.7
 6. Sarrazin             Peugeot S2000       + 3:42.6
 7. Kopecky              Skoda S2000         + 4:10.6
 8. Basso                Abarth S2000        + 4:17.8
 9. Alen                 Abarth S2000        + 8:12.8 
10. Wittmann             Mitsubishi Evo IX  + 10:01.8
11. Burri                Abarth S2000       + 10:32.1
12. Muarin               Abarth S2000       + 10:35.2

News aus anderen Motorline-Channels:

IRC: Monte Carlo

- special features -

Weitere Artikel:

ERC, Gran Canaria: Etappe 1

Wagner hofft auf Sprung nach vorne

Simon Wagner nach der ersten Etappe der Gran Canaria Rallye auf Platz 14 - Hermann Neubauer auf Platz 23. Waldherr Motorsport mit Chancen in der ERC4.

Lavanttal-Rallye: Die besten Bilder

Die besten Bilder aus Wolfsberg

motorline.cc-Fotograf Daniel Fessl präsentiert die besten Bilder von der Lavanttal-Rallye.

Lavanttal-Rallye: Vorschau BRR/Wagner

Julian Wagner blickt zuversichtlich ins Lavanttal

Nach dem schweren Unfall bei der Rebenlandrallye vor drei Wochen freuen sich Julian Wagner und Hanna Ostlender nun auf ein erneut starkes Starterfeld bei der Lavanttal Rallye.

Fahrfehler von Thierry Neuville und Elfyn Evans bescheren Sebastien Ogier nach spannendem Dreikampf den Sieg bei der Rallye Kroatien 2024.

„Vollgassreini-Projekt“

Mit 50 Copilot werden - wie geht das?

Ein 50-jähriger Rallyefan erfüllt sich den Traum, Copilot zu werden - via Social Media lässt er seine wachsende Fangemeinde am „Vollgassreini Projekt“ teilhaben…