RALLYE

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ARC: Mühlviertel-Rallye

Seltene Rasse

Nach einer etwas längeren Unterbrechung ist es wieder einmal soweit: Michael Pap nimmt mit seinem Volvo 940 erneut eine Rallye in Angriff.

Und nach dem Pech bei der Triestingtal-Rallye, die schon nach der ersten Wertungsprüfung beendet war, gibt es ein klares Ziel: Sicher durchfahren und möglichst viel Fahrspaß haben.

Gegenüber dem vergangenen Jahr ist das momentane Einsatzprogramm deutlich reduziert, da will man wenigstens aus den verbleibenden Veranstaltungen ein Maximum an guten Ergebnissen oder zumindest ein hohes Maß an Fahrvergnügen herausholen.

Die zahlreichen Rallye-Starts des vergangenen Jahres, die neben den bedeutendsten ARC-Veranstaltungen auch einige ÖM-Läufe und zusätzlich zwei Schotterrallyes in Ungarn beinhaltet hatten, hatten eine wichtige praktische Funktion: Es war die erste Rallye-Saison von Michael Pap, und er konnte sich während dieser Zeit fahrerisch enorm steigern. Unverändert blieb hingegen seine vorbildliche Zuverlässigkeit, denn er konnte jede Rallye beenden. Egal wie hart sie auch war – was auch ein wenig für die gute Beständigkeit der Rallye-Volvos spricht.

Aber leider – Ausnahmen bestätigen nun einmal die Regel – konnte dieser erfreuliche Trend bei der Triestingtal-Rallye 2009 nicht fortgesetzt werden: Schon auf der kurzen Eröffnungsprüfung gab es extreme Schalt-Schwierigkeiten, der Volvo-Saurier schleppte sich mühsam ins SP-Ziel (zum Glück ging’s bergab), aber es war abzusehen, daß das Getriebe keine weitere SP mehr überstehen würde. Also sofortiges Aus.

Es besteht jedoch auch Grund zu der Annahme, daß das ein seltener Ausreißer war – im Jahr davor hatte Michael Pap ausschließlich gute Erfahrungen mit der Haltbarkeit der Volvo-Technik gemacht. Deswegen ist auch die Grundstimmung vor der Mühlviertel-Rallye überwiegend positiv. Gewisse Einschränkungen sind natürlich mit dem schwergewichtigen, unhandlichen Wagen zu erwarten, denn für ihn ist die Rallye nicht unbedingt passend – oder umgekehrt:

Schnelle Asphaltstrecken, anspruchsvoll und fahrerisch reizvoll zwar, aber definitiv keine Volvo-Rallye. Die schlechten Aussichten auf eine gute Gesamt-Platzierung, gegen die auch die beherztesten Volvo-Teilnehmer kaum ankommen, sind wohl auch ein Grund dafür, weswegen immer wieder nur sehr wenige Volvos den Weg ins Mühlviertel finden. Daher bleiben sie – zumindest hier – eine seltene Rasse. Ein paar tapfere Volvo-Krieger probieren es trotzdem immer wieder.

So eben auch Michael Pap, der schon im vergangenen Jahr eine vollständige Mühlviertel-Rallye-Distanz abgelegt hat und vor allem hinsichtlich der atmosphärischen Eindrücke gute Erfahrungen mit nach Hause genommen hat: Das Rallye-Publikum ist sehr begeisterungsfähig, es herrscht unverkennbar ein starker Bezug der Bevölkerung von Perg zum Rallyesport. Es ist auch im weiteren Sinn die Heim-Rallye der neuen Copilotin Alexandra Auer-Kaller, insoferne hatte Einiges für einen erneuten Start gesprochen.

Zumindest zum Aufwärmen für den Rallyesprint ist die Mühlviertel-Rallye gut geeignet: Das ist dann wieder Schotter, dort will Michael Pap wieder richtig angreifen. Nebenbei kann man auch die Änderungen am Fahrwerk und die neue Handbremse ein wenig testen, wofür ja bei der Triestingtal-Rallye kaum Gelegenheit war. Überdies wurde seither mit Unterstützung einiger profilierter Volvo-Spezialisten der Zylinderkopf ein wenig bearbeitet, es könnten sich also auch ein paar zusätzliche PS bemerkbar machen.

Auch wenn das Ergebnis diesmal eher Nebensache ist: Es geht doch darum, sich zu perfektionieren und sich auf kommende Aufgaben einzustimmen, und das funktioniert nur unter authentischen Wettbewerbsbedingungen. Insoferne ist durchaus geplant, den Volvo an seine Grenzen heranzuführen und ihn, soweit es das Material zulässt, rallyemäßig über die Strecken zu treiben. Alexandra Auer-Kaller ist hier als erfahrene Beifahrerin die ideale Unterstützung, vor allem die Mühlviertel-Rallye kennt sie besonders gut. So bleibt dem unterlegenen Volvo-Saurier zumindest die Chance auf einen bedeutenden Stilistik-Preis!

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