
Rallye-WM: Portugal | 25.03.2011
Citroen-Doppelführung – doch die Zeitabstände sind gering
Sébastien Ogier führt knapp vor Loeb, Hirvonen und Latvala, die Top 4 innerhalb von sechs Sekunden. Solberg /Minor auf P7. Starker Mini S2000!
Michael Noir Trawniczek
Auf der ersten echten Schotterprüfung der Portugal-Rallye, auf der 23 Kilometer langen SP „Santa Clara“, markierte Citroen-Privatier Petter Solberg die schnellste Zeit, gefolgt von Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen, dessen Teamkollege Jari Matti Latvala sowie den beiden Citroen-Werkspiloten Sébastien Loeb und Sébastien Ogier.
Wirklich zufrieden war keiner der Spitzenpiloten. Petter Solberg erklärte, er habe sich „einige dumme Fehler „ erlaubt. Hirvonen wunderte sich: „Ich bin überrascht über die gute Zeit, denn ich bin nicht gut gefahren, war überhaupt nicht ruhig. Ich habe mich noch immer nicht an das Auto gewöhnt und ich habe auch oft die falschen Gänge eingelegt.“
Loeb wunderte sich ebenfalls – über die Zeit von Hirvonen: „Entweder ist er so schnell oder ich bin so langsam. Ich bin nicht hundertprozentig zufrieden, habe noch nicht das volle Vertrauen in das Auto, weil ich fallweise Untersteuern hatte. Außerdem wird die Spur nicht so schnell frei und ich sehe die Spurrillen von Mikko nicht.“
Lediglich Ogier erklärte im Zielraum der SP 2: „Kein Problem. Es ist okay.“
Ganz und gar nicht okay lief es erneut für Mads Östberg – er musste seinen Stobart Ford mit Getriebeschaden abstellen.
Auf der 20,27 Kilometer langen SP 3 „Ourique“ hatte Petter Solberg einmal mehr Pech: „In der Innenseite einer Rechtskurve lag ein Stein, den ich getroffen habe, was zu einem Reifenschaden geführt hat.“ Der Schaden kostete Solberg rund eine Minute, womit er auf Rang sechs abrutschte.
Hirvonen markierte nur die viertschnellste Zeit und sprach von der „am meisten rutschigen Prüfung bislang“. Dennoch konnte er die Führung behalten.
Loeb war zufrieden: „Es lief jetzt viel besser, ich habe jetzt Vertrauen ins Auto.“ Der Serienweltmeister rückte vor auf Rang zwei, mit einem Rückstand von 2,4 Sekunden.
Nach der letzten SP vor dem Mittagsservice, der 21,3 Kilometer langen SP 4 „Felices“, war Hirvonen dann zufrieden: „Es lief wirklich gut.“
Doch bei Loeb lief es noch ein Stück besser, sodass der Weltmeister knapp die Führung übernehmen konnte. Doch nur wenig später markierte Petter Solberg die schnellste Zeit. Schließlich brannte Ogier eine derartige Bombenzeit in den Schotter, sodass der Franzose in Führung ging.
Ogier führt nun 2,8 Sekunden vor Loeb sowie 3,3 Sekunden vor Hirvonen und sechs Sekunden vor Latvala. Petter Solberg liegt als Fünfter 49,8 Sekunden zurück.
18,4 Sekunden hinter Solberg belegt Matthew Wilson im Stobart Ford den sechsten Gesamtrang.
Nur fünf Sekunden dahinter liegt das norwegisch-österreichische Duo Henning Solberg und Ilka Minor auf Rang sieben. Auf das gesteckte Ziel, einer Top 5-Platzierung, fehlen derzeit also rund 20 Sekunden.
Weiterhin stark die Performance von Armindo Araujo im neuen Mini Countryman S2000. Der zweifache PWRC-Weltmeister belegt hinter Kimi Räikkönen im ICE 1 Racing-Citroen Gesamtrang neun und liegt damit als schnellster S2000-Fahrer vor den WRC-Piloten Villagra, Sousa, Al-Quassimi, Kuipers und Van Merksteijn.
Am Nachmittag werden die drei Prüfungen ab 14.25 Uhr Ortszeit (15.25 Uhr MEZ) ein zweites Mal befahren – es ist nicht ausgeschlossen, dass am Ende taktiert wird.
Nach SP 4
1. Sébastien Ogier Citroen 43:22.2 2. Sébastien Loeb Citroen + 2.8 3. Mikko Hirvonen Ford + 3.3 4. Jari Matti Latvala Ford + 6.0 5. Petter Solberg PSWRT Citroen + 55.8 6. Matthew Wilson Stobart Ford + 1:14.2 7. H.Solberg/I.Minor Stobart Ford + 1:19.2 8. Kimi Räikkönen Ice 1 Citroen + 1:54.2 9. Armindo Araujo Mini S200 + 1:54.9 10. Bernardo Sousa Quinta Ford + 2:12.6