
Rallye-WM: Sardinien | 08.05.2011
Ilka war schon am Samstag wieder in Wien…
Ilka Minor spricht im motorline.cc-Interview über die nicht enden wollende Defektserie am Wagen von ihrem Piloten Henning Solberg.
Michael Noir Trawniczek
Fotos: Racingshow, Photo4
„Wir hoffen, dass man endlich alle Fehler beseitigen konnte. Ich möchte nur noch eines: Alle Prüfungen ohne Probleme, einfach problemlos ins Ziel kommen“, hat Ilka Minor in einem Bericht der aktuellen Ausgabe Österreichs größter Motorsportzeitschrift Rally & more im Rahmen des Berichts über die Jordanien-Rallye erklärt – doch auch auf Sardinien war die gefürchtete „Defekthexe“ mit an Bord…
Wenngleich zunächst ein Crash der Auslöser war – auf der dritten Sonderprüfung. Minor erzählt im Gespräch mit motorline.cc: „Wir sind gegen ein Brückengeländer gekracht, so wurde ein Teil der Karosserie in das Wageninnere gedrückt, ein Ölbehälter wurde beschädigt, das Öl floss auf die heißen Aufhängungsteile; die dann zu brennen begonnen haben.“
So lieferte das norwegisch-österreichische Duo einen dramatischen Zieleinlauf, das Wageninnere war bereits voller schwarzem Rauch. Henning Solberg und Ilka Minor sprangen aus dem Fiesta, um den Brand zu löschen.
Doch ans Aufgeben dachten die beiden nicht. Minor: „Wir konnten das Auto wieder fahrtüchtig machen.“ Und: Nach SP 3 lagen die beiden auf dem guten sechsten Gesamtrang.
Ilka Minor erzählt: „Wir konnten auch die vierte Prüfung durchfahren und im Mittagsservice wurde der Wagen wieder startklar gemacht.“
Doch schon auf der ersten Nachmittagsprüfung schlug die „Defekthexe“ wieder erbarmungslos zu: Am Ford Fiesta RS WRC brach eine Antriebswelle, man schleppte sich über die Prüfung.
Wenig später das endgültige Aus: „Ein Motorschaden. Wir konnten es nicht glauben. Wir mussten dann, weil auf dieser Prüfung so viele Autos ausgefallen waren, rund vier Stunden warten, bis man uns abgeholt hat.“
Somit war die Rallye schon am Freitag zu Ende, Minor flog noch am Samstagmorgen zurück nach Wien. Ob der nicht enden wollenden Defektserie zeigt sich die lebenslustige Kärntnerin sprachlos: „Was soll man da noch viel sagen? Es ist einfach wie verhext. Es kann jetzt eigentlich nur noch besser werden.“