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WRC: Rallye Monte-Carlo

"Monte" beginnt mit verrücktem Härtetest

Überraschender Schneefall, wechselnde Bedingungen auf der verrückten Auftakt-SP! Kubica überlegen vor Bouffier und Ogier. Neuville bereits ausgeschieden.

Michael Noir Trawniczek

Die neue Saison der Rallye-Weltmeisterschaft erlebte mit der völlig verrückten Eröffnungsprüfung der Rallye Monte Carlo einen turbulenten Auftakt. Auf der 25,4 Kilometer langen SP „Orpierre-St.Adre de Rosans“ gab es wechselnde Bedingungen. Es gab Regen und plötzlichen Schneefall - viele Piloten haben überhaupt nicht mit Schnee gerechnet, denn viele sind früh am Morgen, noch bei Dunkelheit, auf Slicks losgefahren…

So auch der regierende Weltmeister Sebastien Ogier im VW Polo R WRC, der die erste Startposition innehatte. Der Franzose erklärte nach einer offensichtlich extrem schwierigen Fahrt: „Als wir losfuhren, hat es voll geschneit – und wir waren auf Slicks unterwegs. Ich bin gleich in der ersten Kurve gegen eine Mauer gekracht.“

Während Ogier weiterfahren und immerhin noch die drittschnellste Zeit markieren konnte, hatte der nach ihm gestartete Hyundai-Pilot Thierry Neuville weniger Glück, denn er flog rund fünf Kilometer nach dem Start von der Strecke, krachte gegen einen Baum. Weil es bei der Rallye Monte Carlo kein Rally2-Reglement gibt, ist die Veranstaltung für den Belgier bereits zu Ende.

Geknickt erklärte Neuville: "Nach der ersten Splitzeit verlor ich die Front des Autos, ich war in einer rechtskurve definitiv zu schnell unterwegs, ich drehten uns und schlugen mit dem Heck ein. Mein Copilot und ich sind beide okay aber wir konnten wegen der Beschädigung nicht mehr weiterfahren."

Nahezu alle Piloten hatten ihre Momente, so war auch Citroen-Pilot Mads Östberg neben der Strecke zu finden, er konnte jedoch weiterfahren. Dani Sordo sprach von der „schwierigsten Prüfung meiner Karriere“, für Martin Prokop war die Etappe bereits zu Ende: „Unsere Batterie lädt nicht mehr, es ist vorbei.“

Die Bedingungen wurden mit der Zeit besser, zudem mussten die frühen Piloten bei Dunkelheit losfahren - bei Kris Meeke, der als Zwölfter direkt nach Robert Kubica und Bryan Bouffier losfuhr, gab es bereits zur Hälfte Tageslicht.

Am Ende konnte Robert Kubica mit einer Bombenbestzeit brillieren – um 19,1 Sekunden schneller als Ogier. Mit einem Riesenlächeln im Gesicht erklärte der polnische Fiesta-Pilot: „Das war sehr hart, im Schnee mit Slickreifen – wir haben nicht mit Schnee gerechnet. Ich habe einen Fehler gemacht. Die Lichter schlugen umher, wir konnten überhaupt nichts sehen. Das war sicher die härteste Sonderprüfung meiner Karriere. Die Jännerrallye war sehr leicht im Vergleich zu dieser Prüfung.“

Direkt nach Kubica konnte der Franzose Bryan Bouffier auf einem weiteren Ford Fiesta RS WRC die zweitschnellste Zeit markieren – mit einem Rückstand von 14,3 Sekunden.

Hinter Kubica, Bouffier und Ogier reihen sich Östberg (+23,7s) und Meeke (+26,3s) ein. Dass die Bedingungen im Verlaufe der Prüfung besser wurden, zeigt auch die sechstschnellste Zeit des slowakischen Fiesta-Piloten Jaroslav Melicharek, der um 13,1 Sekunden schneller als M-Sport-Heimkehrer Mikko Hirvonen (Platz acht) unterwegs war. Später konnte sich auch Fiesta S2000-Pilot Olivier Burri auf Platz sieben vorkatapultieren.

Dani Sordo weist im zweiten Hyundai auf Platz neun liegend bereits einen Rückstand von beinahe einer vollen Minute auf, dahinter folgen Elfyn Evans (M-Sport Fiesta) und die beiden VW-Piloten Andreas Mikkelsen und Jari-Matti Latvala auf den Plätzen zehn bis zwölf.

In der WRC2 führt Lorenzo Bertelli 22,5 Sekunden vor Robert Barrable sowie 37 Sekunden vor Yuriy Protasov, allesamt auf Ford Fiesta R5 unterwegs. Der von Stohl Racing eingesetzte Fiesta R5 mit Armin Kremer am Steuer liegt mit 38,5 Sekunden Rückstand auf Platz 4 der WRC2.

Ein weiterer Bericht erfolgt nach SP 3.

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