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Rallye-WM: News

Auch M-Sport buhlt um Sébastien Ogier

M-Sport-Teamchef Wilson will alles Erdenkliche tun, damit Sébastien Ogier 2017 in der Rallyeweltmeisterschaft für sein Team fährt.

Nach dem plötzlichen Ausstieg von Volkswagen aus der Rallyeweltmeisterschaft ist das Rennen um die Dienste von Weltmeister Sébastien Ogier eröffnet. Während Citroën-Teamchef Yves Matton lediglich eine zurückhaltende Gesprächsbereitschaft signalisiert, wirbt M-Sport-Boss Malcolm Wilson ganz offen um Ogier und dessen Beifahrer Julien Ingrassia. "Wir müssen es hinbekommen, dass Sébastien und Julien in unserem Auto sitzen, damit wir ein Team haben, das die Weltmeisterschaft gewinnen kann", sagte Wilson im Gespräch mit Autosport.

Er ist überzeugt, dass dies mit der Kombination Ogier/Ingrassia und dem neuen Ford Fiesta WRC möglich ist: "Ich bin sicher, dass wir ein Auto haben, mit dem er zum fünften Mal Weltmeister werden kann." Ein Wechsel Ogiers zu M-Sport wäre keine völlige Überraschung, der Franzose und Wilson kennen einander gut und schätzen einander sehr. Erst vor kurzem hatte Ogier öffentlich erklärt, dass er in seiner Karriere nur eine Sache bereue: Keine Gelegenheit gehabt zu haben, für Wilson zu fahren ...

Der Volkswagen-Konzern hat vor rund einer Woche verkündet, als Folge der Abgasmanipulationen an seinen Straßen-Pkw schon Ende 2016 mit der Marke VW aus der Rallye-WM auszusteigen. Dadurch ist plötzlich unter anderem ein vierfacher Weltmeister auf dem Markt, was auch die Personalplanung von M-Sport über den Haufen geworfen hat. "Wir wollten sie in der nächsten Woche verkünden, aber das wird jetzt nicht passieren", sagte Wilson über die bereits geplante Bekanntgabe seiner Piloten für die WM-Saison 2017.

Bei M-Sport gilt bisher nur Eric Camilli als gesetzt. Favorit für das zweite Auto war bislang Ott Tänak, doch nach der Entscheidung von VW will sich Wilson nun erneut um die Dienste Ogiers bemühen: "Es ist kein Geheimnis, dass er für mich immer Fahrer Nummer eins war. Wir hätten ihn Ende 2011 beinahe zusammen mit Ford verpflichtet. Dieses Mal werde ich alles Erdenkliche tun, damit er mir nicht wieder durch die Finger rutscht." Über einen möglichen Fiesta-Test von Ogier habe man bereits gesprochen, allerdings wird dieser keinesfalls vor dem Saisonfinale in Australien zustande kommen.

Eine wichtige Rolle für die Zukunft des Franzosen dürfte auch wieder Red Bull spielen: Der Getränkekonzern ist nicht nur für die Vermarktung der Rallye-WM mitverantwortlich, er war bisher auch Hauptsponsor von sowohl Volkswagen als auch Ogier. Bisher ist unbekannt, ob und zu welchem Team dieses Budget transferiert werden soll. Gerüchten zufolge steht sogar im Raum, ein eigenes Team aufzubauen und dafür die fertig entwickelten WRCs von Volkswagen aufzukaufen – ein fragwürdiges Vorgehen, wenn man gleichzeitig Mitveranstalter der Meisterschaft ist ...

Den schlagartigen Rückzug von Volkswagen aus der Rallye-WM bedauerte Wilson außerordentlich. "Was am Mittwoch passiert ist, ist ohne Zweifel sehr, sehr traurig für die Rallye-WM. Sie haben auf jeden Fall geholfen, die Bekanntheit der Meisterschaft zu steigern. Dafür sind wir ihnen zu Dank verpflichtet", zollte der M-Sport-Boss dem deutschen Rivalen, für den er im GT3-Sport Bentleys einsetzt, Respekt. Gleichzeitig blickte Wilson aber auch nach vorne, was die eigenen Chancen betrifft: "Diese Nachricht stellt eine Gelegenheit dar, und die müssen wir bestmöglich nutzen."

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