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Rallye-WM: News

Capito: VW hätte auch 2017 dominiert

Ex-Volkswagen-Motorsportchef Jost Capito ist fest davon überzeugt, dass Volkswagen auch 2017 in der WRC das Maß der Dinge gewesen wäre.

Wie stark wäre der Volkswagen Polo des Jahrgangs 2017 in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gewesen? Diese Frage wird nach dem Rückzug des deutschen Herstellers und der gescheiterten Homologation das Autos für Einsätze durch Privatteams wohl auf ewig unbeantwortet bleiben, da sich der in Hannover entwickelte Polo im Wettbewerb nie mit der Konkurrenz von Hyundai, Citroen und Co. messen kann.

Somit kann man nur spekulieren, wie gut der für das neue Reglement entwickelte Polo gewesen wäre. Und das kann kaum jemand besser als Jost Capito, der bis Ende August 2016 Motorsportchef von Volkswagen und damit für die Entwicklung des 2017er-Autos verantwortlich war. Seiner Einschätzung nach hätte die Volkswagen-Dominanz auch mit dem neuen Auto angehalten.

"Volkswagen hat früher als alle anderen angefangen, am 2017er-Auto zu arbeiten", sagt Capito gegenüber Autosport. "Die Entwicklung des 2016er-Autos haben wir schon Ende 2015 komplett eingestellt. Bei den Pre-Event-Tests sind wir fast immer mit dem 2017er-Auto gefahren. Die Zeit, die Volkswagen in die Entwicklung des Auto gesteckt hat, wäre auf jeden Fall ein Vorteil gewesen", so Capito.

Diesen Vorteil hatte 2016 allerdings auch Citroen, die nur ein Teilzeitprogramm in der WRC fuhren und sich ebenfalls voll auf die Entwicklung des neuen Autos konzentrierten. Der C3 ist allerdings keineswegs das beste Auto des WRC-Jahrgangs, sondern nervt seine Fahrer mit teils unberechenbarem Fahrverhalten. Anhand einiger Aussagen von Sebastien Ogier und Jari-Matti Latvala glaubt Capito jedoch daran, dass Volkswagen mit dem Polo 2017 besser aufgestellt gewesen wäre.

"Die früheren Volkswagen-Fahrer, die nun anderswo fahren, beklagen sich dort teilweise der ihre Autos, weil sie wissen, zu was die 2017er-Autos in der Lage sind. Es sieht also so aus, als hätte Volkswagen ein besseres Paket gehabt", meint Capito. "Volkswagen hätte die richtige Strategie, die richtigen Fahrer und einen Vorteil gehabt."

Doch diesen Vorteil kann Volkswagen nach dem Rückzug in Folge der Abgasaffäre nun nicht ausspielen. "Für die WRC insgesamt ist es vielleicht gut, dass es nicht so gekommen ist", sagt Capito. "Als Hersteller will man aber gewinnen. Dafür wurde ich, dafür wird das Team bezahlt. Also haben wir alles in unserer Macht stehende getan, um 2017 in der bestmöglichen Position zu sein."

Daher schmerzt es ihn sehr, das Auto nun nicht im Wettbewerb zu sehen. "Wenn man all seine Kraft und sein Herzblut da hineinsteckt, das ganze Team hart daran arbeitet 2017 gut aufgestellt zu sein und man dann das Auto nicht fahren sieht und die Früchte der Arbeit ernten kann, ist das wirklich frustrierend."

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