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WRC: Argentinien-Rallye

SP4: Debakel für Citroen am Freitag

Die Argentinien-Rallye zeigt am Freitagvormittag ihre Zähne und wirft Hyundai und Citroen geschlossen zurück: Gala-Vorstellung von Elfyn Evans.

Die Argentinien-Rallye, fünfter Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), hat am Freitag gezeigt, warum sie als härteste Rallye im WRC-Kalender gilt. Gleich reihenweise bekamen die WRC-Piloten Probleme, besonders hart traf es aber Citroen. Nach einem Abflug von Kris Meeke und einem Getriebedefekt bei Craig Breen sind die Franzosen schon aus dem Rennen. Auch Hyundai musste mehrere Rückschläge verkraften. Problemlos lief es hingegen bei Elfyn Evans (Ford), der die ersten drei Sonderprüfungen am Freitagvormittag (Ortszeit) gewann und die Rallye klar anführt.

Citroen erlebte hingegen Schiffbruch, musste nach vier Sonderprüfungen beide Autos für den Tag zurückziehen und erlebt nach dem schwachen Saisonstart ein weiteres Debakel. Meeke feuerte seinen C3 WRC bei der vierten SP (Santa Rosa - San Augustin) von der Strecke. Dabei wurde das Auto rundherum schwer demoliert, doch Meeke erreichte noch aus eigener Kraft das Ziel der SP. "Ich bin völlig überrascht worden, eine Bodenwelle hat das Auto ausgehebelt", sagt der Brite. "Es ist schwierig zu fahren, wir müssen sehen, ob wir zurück kommen."

Das gelang Meeke nicht, womit er bei der fünften Rallye das Jahres den vierten Ausfall verzeichnen muss und nur noch bei der Powerstage Punkte gewinnen kann. Nicht besser erging es Teamkollege Craig Breen, der nach SP4 ebenfalls die Segel streichen musste. "Nach einer gewaltigen Bodenwelle ist das Getriebe im fünften Gang steckengeblieben", berichtet der Ire. Mit dem defekten Getriebe war eine Weiterfahrt nicht möglich. Beide Citroen-Fahrer wollen am Samstag unter Rallye2-Reglement wieder ins Geschehen eingreifen.



Nicht viel besser sieht es im Lager von Hyundai aus. Hayden Paddon hatte seinen i20 WRC schon bei der ersten SP des Tages abgerollt. Der Neuseeländer konnte seine Fahrt zwar fortsetzen, hat aber schon drei Minuten auf die Spitze verloren. Noch schlimmer erging es seinem Teamkollegen Dani Sordo, der bei der dritten SP mehr als elf Minuten verloren hatte. "Wir haben einen Stein getroffen, wobei eine Spurstange gebrochen ist. Wir mussten anhalten und sie wechseln", berichtet der Spanier. Thierry Neuville klagte über einen defekten Stoßdämpfer und rangiert mit 48 Sekunden Rückstand auf die Spitze auf Rang sechs.

Mehr oder weniger ungeschoren kam hingegen die Ford-Armada durch den Vormittag, die nun mit vier Autos unter den Top 5 platziert ist. Angeführt wird sie überraschenderweise von Evans, der mit seinem Dmack-bereiften Fiesta WRC nach drei Bestzeiten in Folge schon 23,6 Sekunden Vorsprung auf Jari-Matti Latvala (Toyota) hat. "Es läuft wirklich gut", sagt der Waliser nach SP4. "Bei der vorherigen Prüfung haben wir attackiert, aber ich habe mich nicht ganz wohl gefühlt und habe mich daher etwas zurückgenommen. Hier gibt es kaum Spielraum für Fehler, daher wollen wir vorsichtig fahren."


Dritter ist Mads Östberg, gefolgt von Ott Tänak und Sebastien Ogier. Der amtierende Weltmeister hatte nicht nur den Nachteil, als Erster zu starten, sondern verlor auch durch einen Fahrfehler bei der zweiten SP Zeit. "In einer engen Kurve hat der Aufschrieb nicht gestimmt. Ich bin in einer Kurve geradeaus gefahren und in einen Graben gefahren. Dabei habe ich fünf oder sechs Sekunden verloren", sagt Ogier.

Zum Abschluss des Freitagvormittag wird noch die kurze Zuschauerprüfung "Fernet Branca" gefahren, am Nachmittag werden die vier SP des Vormittags dann noch einmal absolviert.

Zwischenstand Argentinien-Rallye nach SP 4 von 18 (Top 10):
01. Elfyn Evans (Ford) - 38:40.6 Minuten
02. Jari-Matti Latvala (Toyota) +23,6 Sekunden
03. Mads Östberg (Ford) +32,2
04. Ott Tänak (Ford) +33,4
05. Sebastien Ogier (Ford) +35,7
06. Thierry Neuville (Hyundai) +48,0
07. Lorenzo Bertelli (Ford) +2:04,4 Minuten
08. Pontus Tidemand (Skoda) +3:03,1
09. Hayden Paddon (Hyundai) +3:03,8
10. Juho Hänninen (Toyota) +3:10,3

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