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WRC: Argentinien-Rallye

Evans' Vorsprung schmilzt zusammen

Elfyn Evans verliert am zweiten Tag der Argentinien-Rallye massiv Zeit: Neuville vor dem Schlusstag in Schlagdistanz - Weiterer Überschlag von Meeke.

Fotos: RedBullContentPool, Photo4

Bei der Argentinien-Rallye, dem fünften Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2017, läuft vor dem Schlusstag alles auf einen spannenden Kampf um den Sieg hinaus. Elfyn Evans, der die Rallye nach dem ersten Tag angeführt hatte, verlor am Samstag fast kontinuierlich Zeit. So schrumpfte sein Vorsprung von über einer Minute auf nur noch 11,5 Sekunden zusammen, und Thierry Neuville (Hyundai) und eventuell auch Ott Tänak (Ford, +26,8 Sekunden) können am Schlusstag noch in den Kampf um den Sieg eingreifen.

Bei der ersten SP des Tages hatte Evans zunächst mit einer weiteren Bestzeit an seine starke Leistung vom Freitag angeknüpft, doch anschließend war er nicht mehr in der Lage, das Tempo der Schnellsten mitzugehen. Am Vormittag verlor Evans durch zwei Reifenschäden Zeit, am Nachmittag verlor er den Diffusor seines Fiesta WRC und konnte deshalb nicht mehr mithalten.

"Es ist nichts Großes, aber irgendwas am Heck ist seltsam, ich hatte viel Übersteuern. Am Ende habe ich mich bei langsamem Tempo gedreht. Ein frustrierender Nachmittag", sagt Evans. Vor dem Schlusstag zeigt sich der junge Waliser, der in der WRC noch nicht gewonnen hat, überraschend angriffslustig. "Ich bin nicht hierher gekommen, um Zweiter zu werden. Wenn er (Neuville) es (den Sieg; Anm. d. Red.) will, muss er es schon mit mir aufnehmen."

Thierry Neuville trotz eigener Probleme in Schlagdistanz

Von Evans' Problemen profitierte Neuville, der trotz einiger Probleme am Sonntag in der Lage ist, seinen zweiten Sieg in Folge zu landen. "Der Kampf geht morgen weiter. Es scheint, dass unser Auto bei diesen harten Bedingungen gut funktioniert. Hoffentlich können wir davon profitieren", sagt Neuville. Bei der ersten SP des Tages war der Hyundai-Pilot nur mit Glück einem Abflug entgangen. "Ich war etwas zu schnell, konnte wegen der tiefstehenden Sonne den Scheitelpunkt nicht sehen und habe deshalb den Bremspunkt verpasst. Dabei ging der Reifen platt", sagt der Belgier.

Weltmeister Sebastien Ogier (Ford) war wie schon am Freitag mit dem Fahrverhalten seines Fiesta WRC alles andere als zufrieden und konnte das Tempo der Schnellsten nicht mitgehen. "Wir sind einfach nicht schnell genug. Irgendwas stimmt nicht, vielleicht ist hinten etwas gebrochen. Aber wir wissen nicht was", sagte der Franzose in der Mittagspause. Doch auch ein Wechsel der Hinterachse brachte am Nachmittag keine Besserung. Auf seinen ersten Sieg in Argentinien muss der viermalige Weltmeister wohl ein weiteres Jahr warten, auch wenn er noch nicht aufgibt: "Die Prüfungen morgen sind hart, da kann eine Menge passieren", meint Ogier, der mit 49,9 Sekunden Rückstand Rang vier belegt.

Unglücklich verlief der Samstag für Mads Östberg (Ford). Auf Platz zwei liegend blieb er bei der vorletzten SP des Tages liegen. "Wir haben einen Stein getroffen, wobei die Hinterradaufhängung gebrochen ist", ließ der Norweger mitteilen. Zuvor hatte Östberg bei der ersten SP des Tages bei einer Wasserdurchfahrt einen Teil des Diffusor seines Autos verloren und anschließend über instabiles Fahrverhalten geklagt. Kurios: Wie schon in Schweden, als Östberg den Heckflügel verloren hatte, rief sein Team die Fans per Twitter dazu auf, das verlorengegangenen Teil zurückzugeben.

Kris Meeke feuert das Auto schon wieder raus

Kris Meeke (Citroen) machte am Samstag da weiter, wo er am Freitag aufgehört hatte. Bei der 14. Sonderprüfung überschlug er sich erneut mit seinem C3 WRC, den die Citroen-Mechaniker nach seinem Abflug am Vorabend in einem dreistündigen Kraftakt neu aufgebaut hatten. Meeke und Beifahrer Paul Nagle blieben unverletzt. Zuvor hatte Meeke zwei Sonderprüfungen gewonnen.

Craig Breen (Citroen) hatte nach seinem Ausfall am Freitag heute erneut Pech. Kurz bevor er am Morgen den Servicepark verlassen wollte, entdeckten die Citroen-Mechaniker, dass sein C3 WRC Öl verliert. Da die Ursache dafür auf die Schnelle nicht gefunden wurde, konnte Breen gar nicht erst in den zweiten Tag starten.

In der WRC2-Wertung fährt Skoda-Werksfahrer Pontus Tidemand weiterhin einsam dem Sieg entgegen. Nachdem sein erster Verfolger Pedro Heller (Ford) aufgrund technischer Probleme zurückfiel, hat der Schwede nun fast zehn Minuten Vorsprung auf den Klassenzweiten Juan Carlos Alonso (Skoda).

Am Schlusstag sind bei der Argentinien-Rallye noch drei Sonderprüfungen über 55,28 Kilometer vorgesehen. Diese haben es aber in sich. Zweimal geht es über die legendäre "El Condor", die beim zweiten Durchgang die Powerstage ist. Dazwischen erwartet die Fahrer mit "Mina Clavero" eine der härtesten SP im WRC-Kalender.

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