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Die Kugel rollt wieder…

„Grande Casino“ in Monaco: Die traditionelle Rallye Monte Carlo markiert wie jedes Jahr den Auftakt zur Rallye-WM, Sieganwärter gibt es einige.

Das Fürstentum lädt zum traditionellen Saisonauftakt: Mit der Rallye Monte Carlo beginnt die Rallye-Weltmeisterschaft 2005. Nicht nur dank ihres großen Namens und ihrer langen Geschichte als älteste Veranstaltung im WM-Kalender genießt die „Monte“ bei Teams und Fahrern einen besonderen Ruf.

Mit ihren äußerst selektiven Sonderprüfungen durch die Seealpen und den unberechenbaren Witterungsbedingungen stellt sie nach wie vor Mensch und Material vor harte Prüfungen. Wahrlich ein „Steuerparadies“ im besten Sinne des Wortes: Während das Fürstentum Monte Carlo bei den Besserverdienenden dieser Welt aus fiskalischen Gründen große Wertschätzung erfährt, verrichten auch die Lenkradartisten der Rallye-Weltmeisterschaft ihre Arbeit äußerst gern im Reich der Grimaldi-Familie. Umso mehr, wenn die Hatz über die engen und kurvenreichen Wertungsprüfungen des französischen Hinterlandes von Erfolg gekrönt ist – denn ein Sieg bei der „Monte“ kann eigentlich nur noch durch den Gewinn des WM-Titels getoppt werden. In diesem Punkt kommt übrigens eine äußerst interessante Statistik ins Spiel: Seit Einführung der Fahrer-Weltmeisterschaft im Jahr 1979 kam es erst fünf Mal vor, dass sich der „Monte“-Sieger am Ende des Jahres auch die WM-Krone aufsetzte. Zuletzt vollführte Superstar Sebastien Loeb dieses Kunststück in der vergangenen Saison.

Als charakteristisch für die Rallye Monte Carlo gelten seit jeher die schwer einzuschätzenden Straßenverhältnisse, die den Lenkradakrobaten die Reifenwahl und die darauffolgende Zeitenjagd erschweren: Nicht selten verlassen die Piloten Monaco bei strahlendem Sonnenschein und sehen sich in den Seealpen einem Mix aus trockenem und nassen Asphalt sowie Eis und Schnee gegenüber – und dies alles unter Umständen sogar innerhalb nur einer Wertungsprüfung.

Durch die in diesem Jahr äußerst kompakte Streckenführung verringert sich allerdings das Risiko auf solch extreme Umstände. So entfällt bei der 73. Ausgabe der Rallye Monte Carlo zum Beispiel die legendäre Sisteron-Prüfung, die die Fahrer besonders hoch in die Seealpen und damit in Richtung Schneefallgrenze führte. „Die neue Route entschärft die Wettersituation“, erklärt Skoda-Fahrer Armin Schwarz. „Das Schlimmste, was uns widerfahren kann, ist wahrscheinlich Regen.“ Wenn sich der Deutsch da bloß nicht irrt – nach der Besichtigung sprechen die Teams von viel Eis, sogar Schnee soll auf dem Col de Turini liegen…

Dennoch gilt auch in diesem Jahr die richtige Reifenwahl als wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Vor dem Hintergrund der möglichen, im gesamten WM-Kalender einzigartigen Kombination verschiedener Untergründe – Schnee, Eis, Nässe oder trockener Asphalt sowie sämtliche vorstellbaren Mischformen – ist die Rallye Monte Carlo die einzige Veranstaltung, zu der die Motorsporthoheit FIA drei statt zwei verschiedene Reifenprofile zulässt.

Die Teams dürfen deshalb auch auf reine Spike-Reifen zurückgreifen. Darüber hinaus steht den Piloten beispielsweise bei Michelin außer den breiten, flachen Asphalt-Rennreifen auch eine Art „Intermediate“ zur Verfügung. Dieser speziell für die „Monte“ entwickelte Pneu vom Typ D10 lässt sich bei Bedarf mit bis zu 250 Spikes bestücken. Mit 18 Zentimetern liegt dieser Reifen – der selbstverständlich auch völlig ohne Stahlnägel gefahren werden kann – in der Breite deutlich über den Schneespezialisten und besitzt eine flache Flanke, die ähnlich gute Seitenführung ermöglicht wie die Rennreifen. Bei Schnee-Anteilen zwischen 30 und 70 Prozent der Wertungsprüfung(en) stellt der so genannte D10 die optimale Wahl dar.

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