RALLYE

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Von Schiffen & "Bämmerl"

Trawniczek an Wiesmayr: "Was fällt Ihnen zur Neuseeland-Rallye ein?" - die Anekdote zur aktuellen WM-Rallye. Lesen Sie: Von Schiffen & "Bämmerl".

Eine Reise nach Neuseeland? Wunderbar, denkst du. Doch wenn du dann einmal 28 Stunden auf deinem Hintern gesessen bist, denkst du anders. Erste Landung in Kuala Lumpur. Auf dem Flughafen tragen alle Menschen weiße Gesichtsmasken - damals gab es die erste Ausgabe der Vogelgrippe. Im Flieger gab es zunächst gute Getränke, dann noch ein "Pulverl", sodass man ein bisschen schlafen konnte - und in diesem recht geschlauchten Zustand siehst du all die Menschen mit ihren Masken. Du fragst dich unweigerlich: Bin ich überhaupt noch auf dem Planeten Erde? Auf dem Flughafen kannst du dich massieren lassen, Shopping und so weiter. Nach sechs Stunden wieder im Flieger. Dann bist du endlich in Sidney. Du denkst: Wunderbar. Doch es geht noch weit über das Meer. Irgendwann bist du dann endlich in Neuseeland.

Auckland. Ins Hotel gehen ist sinnlos, du kannst wegen dem Jetlag sowieso nicht schlafen. Und so erkundest du die Stadt. Und auf einmal bist du in der America's Cup-Stadt. Der America's Cup ist in Auckland allgegenwärtig - seit Neuseeland zweimal den Cup gewonnen hat, geht es dort nur noch um das Segeln. Da werden eigene Schiffe gebaut - und eines davon, das wegen Regeländerungen nie zum Einsatz kam, steht dort, riesengroß, mitten in der City.

Aber auch die Rallye ist den Neuseeländern wichtig. Da wurde im Zentrum von Auckland eine riesige Bühne aufgebaut. Die Fahrer kommen, die Maori-Tänzer sind da - und tanzen mit dem Herrn Loeb. Er wird auch geweiht und gesegnet, damit er die Rallye gewinnt. Doch das machen sie auch mit dem Herrn Duval. Sie machen es mit allen Fahrern. Eine Riesenshow wird da abgehalten. Das ist wunderschön - wie die Fremden dort empfangen werden.

Ganz lieb...

Einmal sind wir die Waterfront herunter gegangen, das ist der Hafen von Auckland. Wir saßen da und aßen Fish and Chips. Wir hatten eine wunderbare, liebe Kellnerin: Zwei Zöpferl, rosarote Backerl und einen Riesenhintern. Sie war dermaßen erstaunt, dass jemand in so kurzer Zeit vier Bordellen Wein trinken kann und dann auf Whisky umsteigt. Wir saßen da und beobachteten die blauen, grünen und gelben Schiffe, die zum Hafen hereinkamen. Wir hatten natürlich unsere Funkverbindung zur Rallye. Durch den Zeitunterschied fiel uns die Arbeit leicht: Wenn wir spät in der Nacht heimkamen, konnten wir alles gemütlich verarbeiten, weil es bei uns zuhause erst zwei Uhr am Nachmittag war.

Um acht Uhr am Abend wird es kalt - da sind wir einfach zu einem Merchandising-Stand vom America's Cup und haben uns warme Kleidung gekauft. Neuseeland war billig, weil die damals verloren haben. So konnten wir uns wieder hinsetzen und weiter trinken - danach haben wir die blauen, grünen und gelben Schiffe nicht mehr gezählt.

Traum-Vegetation & "Bämmerl"-Schotter

Irgendwann suchst du dann doch die Rallye-Leute. Du fährst raus, es ist wunderschön, eine traumhafte Vegetation. Wenn du bei uns einen kleinen Farn siehst, ist das dort ein vier Meter hoher Baum. Die Prüfungen sind wunderschön. Doch auch bei der Zufahrt musst du aufpassen, dass du nicht abfliegst - der Belag ist gefährlich. Der Schotter ist beschaffen wie diese Hydrokulturen, die anstatt der Blumenerde genommen werden - wie heißen die noch mal? Ah, danke Herr Trawniczek - richtig, exakt, es sind kleine, runde "Bämmerl", immens gefährlich.

Dann suchst du den Shakedown, und suchst und suchst. Und auf einmal, mitten in der Vegetation, stehen die Kleinzelte der Teams. Und da kommt auf einmal der Herr Stohl daher oder der Herr Grönholm. Auch die Rallyepiloten müssen wegen dem Belag höllisch aufpassen.

Erfolgreiche Österreicher

Neuseeland ist die einzige Rallye, die jemals von einem Österreicher gewonnen wurde - und das gleich zweimal, direkt hintereinander. 1987 gewann Franz Wittmann, 1988 hieß der Sieger Sepp Haider. Doch beide Male wurde der Lauf nur zur Fahrer-WM gezählt - die Besetzung von damals kann man nicht mit der Konkurrenz vergleichen, der sich Manfred Stohl stellen muss.

Noch etwas fällt mir gerade ein: Wenn du durch den Norden von Auckland fährst, siehst du dort nur alte Häuser. Und da stand am Straßenrand eine alte Kirche - die stand zum Verkauf angeschrieben! Die konnte man umgerechnet um rund 1000 Euro erwerben. Jawohl, Sie haben richtig gehört: Eine Kirche um 1000 Euro - ich habe mehrfach betont, man sollte sie kaufen...

Fritz Wiesmayr hat als langjähriger OÖN-Reporter seit einigen Jahrzehnten von den WM-Rallyes berichtet und ist zum Teil auch heute noch im Einsatz.

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