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Ein knochenharter Vormittag

Doppelführung für die Ford-Piloten Marcus Grönholm und Mikko Hirvonen, 30 Sekunden dahinter und 18 Sekunden vor Dani Sordo (Citroen) belegt Manfred Stohl (Peugeot) Rang 3. Valentino Rossi als 28. sieben Minuten zurück.

Michael Noir Trawniczek

Marcus Grönholm, Mikko Hirvonen, Manfred Stohl, Dani Sordo, Petter Solberg und Xavier Pons - so lauteten in Neuseeland die Top 6, und zwar sowohl auf der ersten, rund 20 Kilometer langen Wertungsprüfung "Pirongia West" als auch auf der rund 44 Kilometer langen Mammutprüfung "Te Koraha". Letztere verlangte von den Lenkradakrobaten rund 30 Minuten lang höchste Konzentration, und das auf einer äußerst rutschigen Schotterpiste. Nach diesen rund 65 Wertungskilometern war dann auch schon das Mittagsservice angesagt.

Marcus Grönholm konnte seinem Ford-Stallkollegen Mikko Hirvonen insgesamt rund 17 Sekunden abknöpfen, obwohl er auf der ersten Prüfung eine Schrecksekunde erlebte: "Ich traf einen Pfosten, meine Lenkung ist ein wenig verbogen - aber das war kein allzu großes Problem." Nicht wirklich zufrieden klang Mikko Hirvonen: "Der Wagen ist nicht perfekt, er ist recht schwierig zu fahren. Das sind knifflige Prüfungen, leicht ist da gar nichts."

Stohl auf Rang drei

Nach der ersten Prüfung fehlten Manfred Stohl und Ilka Minor nur elf Sekunden auf Grönholm, nach SP 2 beträgt der Rückstand bereits rund 30 Sekunden - dennoch kann das OMV-Duo mit dem dritten Gesamtrang zufrieden sein, denn die beiden Ford-Piloten dürften unter normalen Umständen nicht zu schlagen sein. "Es ist sehr rutschig, das habe ich nicht erwartet - aber das Auto ist okay", erklärte Stohl vor der Mittagspause. Auf den Vierten, Kronos-Pilot Dani Sordo, kann Stohl einen Vorsprung von rund 18 Sekunden vorweisen. Sordo klagte im Zielraum von SP 2: "Sehr, sehr hart. Viele Kurven. Sehr rutschig. Für die ersten Autos gab es viel losen Schotter in den Kurven." Selektiv waren die ersten beiden Prüfungen allemal: Nur die Top 4-Piloten liegen weniger als eine Minute zurück...

Petter Soberg wieder ohne Grip & Traktion

Mit einem Rückstand von 1:19 Minuten belegt Subaru-Werkspilot Petter Solberg den fünften Gesamtrang - einmal mehr kämpfte der Norweger mit technischen Problemen. Im Zielraum der zweiten Prüfung qualmte die linke Heckpartie des Impreza, sogar Flammen waren zu sehen. Möglicherweise gab es ein Leck in der Bremsleitung der linken Hinterradbremse. Wie viele seiner Konkurrenten klagte auch Solberg über "keinen Grip" und "keine Traktion" - und das nicht zum ersten Mal. Nur 5,6 Sekunden hinter ihm liegt Xavier Pons im zweiten Kronos-Citroen auf Rang sechs - die harten Prüfungen haben seinem Xsara zugesetzt: "Das ist gar nicht gut, es gibt ein Problem mit der Temperatur - ab der Mitte von SP 2 war es nicht mehr möglich, das Maximum zu geben."

Einen unangenehmen Morgen erlebten auch Henning Solberg und sein Co-Pilot Cato Menkerud. Die Wasserpumpe wurde losvibriert, es drang Wasser ins Cockpit ein. Vor der zweiten Prüfung gelang es dem Duo jedoch, den Schaden zu beheben - schon in Zypern gab es das gleiche Problem am Peugeot des Norwegers. Nach SP 2 jedoch zeigte sich dieser zufrieden, geriet sogar leicht ins Schwärmen: "Das sind sehr nette Prüfungen." Auf den Rängen 8 und 9 liegen die beiden Stobart Ford-Piloten Jari-Matti Latvala und Matthew Wilson, dem nur 4,5 Sekunden auf seinen Stallkollegen fehlen. Latvala drehte sich auf SP 2, Wilson jubelte: "Eine lange Prüfung, wirklich lange, aber auch total nett. Der Wagen ist fantastisch."

Rossi sieben Minuten zurück

Gespannt richteten sich die Augen der Rallyefans auf das pechschwarze Auto von Motorrad-Champion Valentino Rossi. Schon auf der ersten Prüfung, ganz besonders im letzten Teilsegment, verlor der Italiener mit seinem privaten Subaru Impreza WRC 2005 viel Zeit, belegte 2:37 Minuten hinter dem Führenden Rang 34. Nach der zweiten Prüfung findet man Rossi auf Platz 28, Rückstand etwas mehr als sieben Minuten. Der Allroundmotorsportler nahm es mit Humor: "Sehr schwierige Prüfung und sehr lang - als ob man zum Flughafen von Bologna fahren würde."

Am Nachmittag werden die beiden Wertungsprüfungen noch einmal befahren, um 15.48 Uhr Ortszeit (4.48 Uhr MEZ) erfolgt der Start für "Te Koraha". Um 18.00 Uhr Ortszeit (7.00 Uhr MEZ) bildet die rund drei Kilometer lange Superspecial im Mystery Creek Center den Abschluss der ersten Etappe.

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