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Citroen demoralisiert die Konkurrenz

Citroen feiert beim C4-Debüt einen überlegenen Doppelsieg, Sébastien Loeb kehrt in alter Stärke zurück. Manfred Stohl mit Problemen 10., Aigner nicht im Ziel.

Michael Noir Trawniczek

Der Saisonauftakt der Rallye-WM 2007 stand ganz im Zeichen der Rückkehr des Citroen-Werksteams. Eindrucksvoller hätte die Einführung des neuen Modells C4 nicht sein können. Das trifft auch auf die Rückkehr von Sébastien Loeb zu, der im Vorjahr wegen seiner komplizierten Mountainbike-Verletzung die letzten vier Rallyes auslassen musste und trotzdem abermals Weltmeister wurde.

Mit sechs SP-Bestzeiten und einem Gesamtvorsprung von 38,2 Sekunden auf seinen Stallkollegen Dani Sordo sowie satten 1:22,8 Minuten Vorsprung auf seinen Titelrivalen aus dem Vorjahr, Ford-Werkspilot Marcus Grönholm, meldete sich der noch unter leichten Schmerzen fahrende "Super-Séb" zurück.

Gelungene Feuertaufe

Dankbar war er - dafür, dass ihn sein junger Stallkollege herausforderte - denn der Rest des Feldes hatte schlicht und einfach keine Chance. Der neue Citroen C4 WRC hat seine Feuertaufe mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden - der rote Flitzer läuft wie ein Schweizer Uhrwerk, von Kinderkrankheiten kann keine Rede sein.

Zwar konnte Loeb am Samstag nur noch eine SP-Bestzeit in den entgegen den Erwartungen das gesamte Wochenende über schneefreien Asphalt zaubern - doch der Weltmeister musste sich heute auch nicht mehr gegen den aufstürmenden Dani Sordo erwehren und konnte es somit "gemütlich" angehen.

Loeb strahlte: "Das war ein großartiges Wochenende für Citroen, der C4 war konkurrenzfähig und standfest."

Sordo glänzte

Dani Sordo kann man getrost als den Helden des Wochenendes bezeichnen - der Spanier zeigte wie im Vorjahr bei der Deutschland-Rallye (Platzzwei hinter Loeb), wie stark er auf Asphalt fahren kann und konnte am Freitag seinem Teamkollegen drei Bestzeiten abknöpfen.

"Das Wochenende war wirklich sehr gut für mich -aber am Start der vorletzten Prüfung habe ich den Motor abgewürgt", erklärte Sordo - doch das ist auch Loeb einmal passiert. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden Loeb und Sordo am Sonntag einen Doppelsieg zelebrieren - ein besserer Einstand wäre für den C4 nicht möglich gewesen.

Marcus Grönholm ist ein relativ frustrierter Dritter - 1:22,8 Minuten Rückstand auf Loeb, auch auf Sordo fehlen immer noch 44,6 Sekunden. "Wir haben bereits am ersten Tag die Zeit verloren", bilanzierte der Vizemeister.

Eine Mutinjektion stellen die am Samstag erzielten Platzierungen von Mikko Hirvonen im zweiten Werks-Ford dar: Der 24-jährige konnte drei SP-Bestzeiten an Land ziehen - allerdings musste er nach "einigen kleineren Fehlern" auf der Zuschauerprüfung am Sonntagvormittag sich dann doch mit Rang 5 zufrieden geben.

Atkinson eroberte Platz 4 zurück

Denn der australische Subaru-Werkspilot Chris Atkinson eroberte mit einer perfekten Fahrt auf der Spezialprüfung auf dem halben GP-Kurs den am Samstag knapp verlorenen vierten Platz zurück.

Dahinter waren die Spitzenplätze bereits vergeben: Petter Solberg auf Rang sechs, Toni Gardemeister im alten Mitsubishi WR05 auf Rang sieben sowie Skoda-Pilot Jan Kopecky auf Rang acht. Der Neunte, Bozian-Pilot Jean-Marie Cuoq auf Peugeot, liegt über eine Minute hinter Kopecky - und rund 40 Sekunden vor Manfred Stohl (Co-Pilotin: Ilka Minor).

Die Rallye-Asse erfreuten auf der Spezialprüfung die Fans mit so genannten "Kringerln", auch Donoughts genannt. Die Prüfung gewann Atkinson vor Grönholm, Hirvonen, Loeb und Manfred Stohl. Die Stimmung war großartig.

Schwarzes Weekend für die Österreicher

Weniger großartig war die Stimmung bei den Österreichern. Manfred Stohl musste leiden - Probleme am Freitag, doch auch den ganzen Samstagüber über musste er mit Bremsproblemen fahren - das Kronos-Team tappte im Dunkel, fand keine Lösung -Stohl hatte keine verlässliche Bremse zur Verfügung. "Das wirkt sich natürlich auf das Vertrauen aus", erklärte ein zerknirschter Manfred Stohl.

Die Rückkehr in den Citroen Xsara gestaltete sich problematisch. Zum einen musste sich "Stohlito" noch auf den für ihn noch schwer zu fahrenden Xsara einstellen, immer wieder erklärte Stohl, er müsse noch "das Auto lernen" - was durch die Bremsprobleme jedoch vereitelt wurde.

Stohl's erste Bilanz im Zielraum: "Wir hatten sowohl am Freitag als auch am Samstag ein - wir waren nicht gerade mit Glück gesegnet. Ich freue mich aber schon auf die nächste Rallye."

Unglücklich, aber Hoffnung erweckend, verlief auch der Testeinsatz von Andreas Aigner im Mitsubishi Evo IX. Die vier Minuten, die er am Freitag bei einem Reifenschaden verloren hatte, konnte er natürlich nicht mehr wettmachen, doch der einzige Pilot des Red Bull Rallye Teams konnte noch am selben Tag mit zwei Bestzeiten der Gruppe N beweisen, dass er in der Gruppe ganz vorne mitmischen kann.

Doch nach einem Defekt am Antriebsstrang des dunkelblauen Boliden musste Aigner am Samstagmorgen, auf SP 9, aufgeben. Glücklicherweise zählt die Monte Carlo Rallye nicht zur P-WRC.

Der nächste Lauf, die Schweden-Rallye, findet von 9. bis 11. Februar statt und zählt auch zur P-WRC.

Ergebnis

 1.  Loeb            Citroen      3:10:27.4
 2.  Sordo           Citroen      +   38.21
 3.  Grönholm        Ford         +  1:22.8
 4.  Atkinson        Subaru       +  2:28.1
 5.  Hirvonen        Ford         +  2:28.3
 6.  Solberg         Subaru       +  3:12.0
 7.  Gardemeister    Mitsubishi   +  3:39.9
 8.  Kopecky         Skoda        +  4:39.4
 9.  Cuoq            Peugeot      +  5:59.7
10.  Stohl           Citroen      +  6:37.3
out  Aigner          Mitsubishi

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