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Der C4 dominiert - alle Bestzeiten an Citroen

Loeb und Sordo dominieren in ihren Citroen C4, dahinter Grönholm (Ford). Stohl rutschte am Nachmittag ohne Vorderbremsen ab auf Rang 11. Aigner mit 2 Gr. N-Bestzeiten.

Michael Noir Trawniczek

Das erste Kräftemessen in der Rallye-WM des Jahrgangs 2007, die erste volle Etappe zur Rallye Monte Carlo, bereitet Heimkehrer Citroen viel Freude und dem Rest des Feldes Kopfzerbrechen. Der neue Citroen C4 WRC zeigte auf seinen ersten 200 Wertungskilometern keine Anzeichen von Kinderkrankheiten. Ganz im Gegenteil - er präsentierte sich als ein überaus starkes Auto. Und Weltmeister Sébastien Loeb, der im Vorfeld noch über einen steifen Arm klagte, eine Folgewirkung seines komplizierten Armbruchs, zeigte sich bei seiner Rückkehr in den WM-Zirkus stark wie eh und je.

"Jetzt läuft es wirklich gut, am Morgen rutschte ich ein bisschen herum und tat mir schwer, in einen guten Rhythmus zu gelangen. Alles läuft gut im Moment, und ich hoffe, dass wir das auch morgen sagen können. Ich habe leichte Schmerzen, ich denke, dass ich wohl ein wenig müde bin", sprach Loeb, nachdem er die letzte Prüfung des Tages mit Bestzeit beendet hatte.

Der einzige Pilot, der mit "Super Séb" mithalten konnte, war dessen Teamkollege Dani Sordo, der wie Loeb drei Bestzeiten (SP 3, SP 5 und SP 7) holen konnte - der neue C4 schnappte sich also sämtliche Bestzeiten des Tages, kein schlechtes WM-Debüt für ein neues Auto, wenngleich der C4 seit 2005 getestet wurde.

Dani Sordo erfreut die Herrschaften von Citroen. Der Jungspanier liegt 25,2 Sekunden hinter Loeb und freute sich naturgemäß ebenfalls: "Ein sehr guter Tag für mich. Der Wagen ist wirklich sehr gut und ich war auch mit den Reifen zufrieden."

Grönholm enttäuscht

"Wir sind immer einen Schritt hinter den Citroen", lamentierte Vizemeister Marcus Grönholm - besser hätte er das Dilemma der Ford-Werkspiloten nicht beschreiben können. Sein dritter Gesamtrang spiegelt die Situation des gesamten Tages wieder - Grönholm war Schnellster vom Rest des Feldes. Ein einsamer dritter Rang - 1:15 Minuten hinter Loeb, 50,5 Sekunden hinter Sordo, aber auch 1:14 Minuten vor Subaru-Pilot Chris Atkinson. Teamkollege Mikko Hirvonen kam am Vormittag nicht so recht in die Gänge, verbesserte sich am Nachmittag und belegt nun rund 17 Sekunden hinter Atkinson den fünften Gesamtrang.

Auf Platz 6 Toni Gardemeister im alten Mitsubishi Lancer WR05 - eine gute Leistung. Elf Sekunden hinter dem Finnen liegt Subaru-Speerspitze Petter Solberg auf dem siebenten Gesamtrang. "Am meisten haben wir auf der ersten Prüfung am Morgen verloren. Generell läuft der Wagen sehr gut - aber wir lernen noch, ihn mit den neuen Reifen zum Laufen zu bringen", spielte der Norweger auf den "Reifenwechsel" seines Teams, von Pirelli zu BFGoodrich, an.

Hinter Solberg liegen Jan Kopecky (Skoda), Jari-Matti Latvala (Stobart Ford) sowie Jean-Marie Cuoq im Peugeot 307 WRC - der Nachfolger von Manfred Stohl bei Bozian Racing, in der französischen Rallye-Meisterschaft sehr schnell unterwegs, überraschte auf der letzten, elf Kilometer kurzen Wertungsprüfung mit der drittschnellsten Zeit. "Mein Haus liegt nur sechs Kilometer entfernt", spielte Cuoq lachend auf seinen "Heimvorteil" an.

Stohl mit defekten Bremsen, Aigner mit zwei Gr. N-Bestzeiten

Weniger zum Lachen war Manfred Stohl zumute. Am Vormittag kämpften sich "Stohlito" und Co-Pilotin Ilka Minor auf Rang fünf vor, lagen nur noch 2,7 Sekunden hinter Chris Atkinson - doch am Nachmittag schlug der Defektteufel unbarmherzig am Kronos Xsara zu. Auf der 46 Kilometer langen SP 6 fielen die Vorderbremsen aus.

Stohl: "Wir konnten die Bremsen auch danach, im Remote-Service nicht reparieren, weshalb ich auch bei den restlichen Prüfungen ohne Vorderradbremse fahren musste." So rutschte Stohl unweigerlich immer weiter ab. Am Ende des Tages findet man den Österreicher auf Rang 11 der Gesamtwertung. Rund 50 Sekunden fehlen auf Rang acht, Punkte sollten also, wenn alles klappt, noch möglich sein.

Eine beachtliche Vorstellung gab Andreas Aigner - nachdem er auf der morgendlichen Prüfung wegen eines Reifenwechsels vier Minuten verloren hatte, kämpfte sich der Mitsubishi-Pilot wieder nach vor - und zauberte am Nachmittag zwei Gruppe N-Bestzeiten in den Asphalt. Aigner liegt nun wieder auf Rang vier der Gruppe N, auf den Dritten fehlen nur elf Sekunden. Den Führenden, Subaru-Pilot Olivier Burri, kann Aigner jedoch nicht aus eigener Kraft abfangen, Platz 2 sollte möglich sein.

Schon um 7.31 Uhr wird morgen Samstag wieder gefahren - die erste Wertungsprüfung ist rund 20 Kilometer lang.

Stand nach der 2. Etappe (8 von 15 Sonderprüfungen):

 1.  Loeb            Citroen        1:57:41.1
 2.  Sordo           Citroen        +    25.2
 3.  Grönholm        Ford           +  1:15.7
 4.  Atkinson        Subaru         +  2:30.3
 5.  Hirvonen        Ford           +  2:47.5
 6.  Gardemeister    Mitsubishi     +  2:54.2
 7.  Solberg         Subaru         +  3:05.6
 8.  Kopecky         Skoda          +  3:45.5
 9.  Latvala         Ford           +  4:12.1
10.  Cuoq            Peugeot        +  4:31.0
11.  Stohl           Citroen        +  4:38.3
22.  Aigner          Mitsubishi     + 18:20.9

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