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WRC: Schweden-Rallye

Kommt es zum großen Showdown?

Weil Ogier auf SP 12 unter dem „Cleaning Effect“ litt, zoomte sich Paddon bis auf 8,8s heran. Solberg/Minor glänzen mit P5 auf SP 12 und P7 gesamt. Mayer 36.

Michael Noir Trawniczek

Zwei Paradesonderprüfungen der Schweden-Rallye standen am Samstagvormittag auf dem Programm: Die 18,2 Kilometer lange SP 10 „Fredriksberg“ und die 24,7 Kilometer lange SP 12 „Vargasen“ mit dem weltberühmten Sprung namens „Colins Crest“, mit dem die Veranstalter an den verwegenen, leider viel zu früh von uns gegangenen Ausnahmelenkradakrobaten Colin McRae erinnern…

Weltmeister Sebastien Ogier, der den Regeln entsprechend erneut die Prüfungen eröffnen musste, konnte zunächst seinen Vorsprung auf etwas mehr als eine halbe Minute vergrößern. Doch auf der „Vargasen“-SP waren die Bedingungen so, dass es den gefürchteten „Cleaning-Effect“ gab, die Strecke wurde also immer besser, während Ogier mit nur wenig Gripp gesegnet war…

Prompt büßte Ogier einen großen Teil seines Polsters ein – aus dem fünfköpfigen, eng beieinander liegenden Verfolgerpulk konnte sich Hyundai-Pilot Hayden Paddon auf SP 12 mit der starken drittschnellsten Zeit hinter den Rally2-Startern Jari-Matti Latvala und Kris Meeke weit nach vorne katapultieren – so schlug er Citroen-Pilot Mads Östberg um 5,7 Sekunden, dem führenden Ogier konnte er damit satte 23 Sekunden abknöpfen, womit Paddon zum alleinigen Ogier-Jäger mutierte, der Neuseeländer liegt nur noch 8,8 Sekunden hinter dem Franzosen.

Paddon hat jedoch, so scheint es, keine Siegambitionen, wie er erklärte: „Ogier abzufangen ist nicht wirklich unser Ziel – wir wollen lieber einen Puffer zu unseren Verfolgern aufbauen.“

Ein realistisches Vorhaben. Der drittplatzierte Mads Östberg liegt bereits rund 20 Sekunden hinter Paddon zurück – der vierplatzierte Volkswagen Motorsport II-Pilot Andreas Mikkelsen wiederum liegt rund zehn Sekunden hinter Östberg und kann seinerseits auf rund 20 Sekunden Vorsprung auf den fünftplatzierten Dmack Ford-Fahrer Ott Tänak bauen. Tragisch, dass bei diesem ausgerechnet die das Team finanzierenden Reifenhersteller die Achillesferse darstellen, der Este litt an diesem Samstagvormittag noch mehr unter er „Qualität“ der Dmack-Reifen…

Als es in der Früh losging, lag Dani Sordo noch vor Täank – doch der spanische Hyundai-Pilot hatte wie auch der unter Rally2 fahrende Volkswagen-Fahrer Jari-Matti Latvala und WRC2-Pilot Fredrik Ahlin einen „Patschen“ zu beklagen, sodass er sich nun mit 1:40 Minuten Rückstand auf Platz sechs wiederfindet.

Solberg/Minor Fünfte auf SP 12

Nur drei Sekunden hinter dem Spanier liegen Henning Solberg und Ilka Minor in ihrem privaten Ford Fiesta RS World Rally Car immer noch auf dem hervorragenden siebten Gesamtrang – erneut konnte der Norweger den Citroen-Werkspiloten Craig Breen in die Schranken weisen. Auf SP 10 wurden sowohl Solberg als auch Breen leicht gebremst, als sie die Unfallstelle von M-Sport-Pilot Eric Camilli passierten, der bislang kaum in Erscheinung tretende Neuzugang der britischen Rallyeschmiede und dessen Beifahrer blieben bei dem heftigen Unfall glücklicherweise unverletzt. Auf SP 12 blühte der 43-jährige Henning Solberg offenbar so richtig auf – voller Freude jubelte er im Ziel der Prüfung: „Ich hab richtig hart gepusht - oy, oy, oy! Ich habe richtig Spaß! Ich kann immer noch schnell Auto fahren.“ Diese Gabe sicherte dem norwegisch-österreichischen Duo Platz sieben, mit rund sieben Sekunden Vorsprung auf Breen.

Beinahe zwei weitere Minuten dahinter rangiert Elfyn Evans im stark verbesserten Ford Fiesta R5 auf Gesamtrang neun, in der WRC2 führt er damit überlegen – denn der rund eine halbe Minute hinter ihm liegende Teemu Suninen im Skoda Fabia R5 hat sich nicht in die Meisterschaft eingeschrieben. Somit übernimmt Pontus Tidemand im Werks-Skoda R5 Platz zwei mit 32 Sekunden Rückstand, der Stiefsohn von Henning Solberg konnte auf SP 12 eine grandiose WRC2-Bestzeit markieren und damit Anders Gröndal um mehr als eine halbe Minute distanzieren. Sechs weitere Sekunden dahinter rangiert der erwähnte Fredrik Ahlin nach dessen Reifenschaden auf SP 10.

Mayer auf Platz 36

Walter Mayer und Bernhard Ettel kassierten in ihrem Peugeot 208 T16 R5 eine Zeitstrafe von zehn Sekunden für einen Frühstart auf SP 12 und belegen Platz 36 von 40 gewerteten Teams. Der schwedische Ford Fiesta R5-Pilot, den Mayer am Freitag noch hinter sich halten konnte, zog vor und weist nun rund neun Sekunden Vorsprung auf den Gießhübler auf. Ohne Frühstart wäre Mayer also vor dem Klassenkonkurrenten geblieben - in der RC2 liegen derzeit nur ein Mitsubishi- und ein Subaru-Pilot hinter dem 68-Jährigen, von ihnen droht keine Gefahr...

Am Nachmittag stehen die SP „Rämmen“, die zweite Durchfahrt der „Vargasen“-Prüfung sowie am Abend eine Zuschauerprüfung in Karlst6ad auf dem Programm. Nachdem für den Sonntag auch die SP „Lesjfors“ storniert werden musste, steht am dritten Tag nur noch die rund 16 Kilometer lange SP „Värmüllsasen“ auf dem Zeitplan, die als Powerstage gefahren wird.

Nach SP 12
 1. Sebastien Ogier	Volkswagen		1:26:28.5
 2. Hayden Paddon	Hyundai			     +8.8
 3. Mads Östberg	M-Sport Ford		    +28.1
 4. Andreas Mikkelsen	Volkswagen		    +38.1
 5. Ott Tänak		Dmack Ford		    +57.9
 6. Dani Sordo		Hyundai			  +1:40.5
 7. H.Solberg/I.Minor	Adapta Ford		  +1:43.5
 8. Craig Breen		Citroen			  +1:50.4
 9. Elfyn Evans		M-Sport Ford R5		  +3:36.8
10. Teemu Suninen	Oreca Skoda R5		  +4:05.6
36. W.Mayer/B.Ettel	Peugeot R5		 +25:22.5

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