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WRC: Australien-Rallye

Thierry Neuville gewinnt das Saisonfinale

Hyundai-Pilot Thierry Neuville feiert bei der Australien-Rallye seinen vierten Saisonsieg in der Rallye-WM - Spätes Drama für Jari-Matti Latvala.

Fotos: RedBullContentPool, Photo4

Thierry Neuville (Hyundai) ist der letzte Sieger der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2017. Der Belgier gewann zum Saisonabschluss die Australien-Rallye vor Ott Tänak (Ford) und Hayden Paddon (Hyundai), nachdem Jari-Matti Latvala (Toyota) auf Rang zwei liegend bei der Powerstage verunfallte. Mit seinem vierten Saisonsieg sicherte sich Neuville zugleich Rang zwei in der Fahrerwertung. Hinter den Top 3 komplettierten Sebastien Ogier, Elfyn Evans (beide Ford), Esapekka Lappi (Toyota) und Kris Meeke (Citroen) das Feld der WRC-Piloten.

Die 13. und letzte Rallye stand ganz im Zeichen der Hyundai-Piloten. Am Freitag hatte zunächst Andreas Mikkelsen (Hyundai) das Geschehen bestimmt, doch am Samstag schied der Norweger nach der zehnten Sonderprüfung aus. Zwei Reifenschäden, aber nur ein Ersatzrad - damit war an ein Weiterfahren nicht zu denken.

Damit übernahm Neuville die Spitze, was jedoch nicht nur dem Pech seines Teamkollegen geschuldet war. Mit insgesamt sechs SP-Bestzeiten unterstrich der Belgier, dass er am Ende zurecht oben auf dem Siegerpodium stand. Auch heftiger Regen am Sonntagvormittag brachte Neuville nicht ins Schwimmen, am Ende stand sein sechster WRC-Sieg zu Buche. "Dieser Sieg ist ein besonderer. Er geht ans ganze Team, das so hart gearbeitet hat", sagt Neuville. "Es war nicht immer einfach, aber wir haben die Motivation hochgehalten", sagt Neuville.

Latvala fliegt bei der Powerstage ab

Mit dem Sieg sicherte sich Neuville auch vor Tänak die Vize-Meisterschaft. Dennoch dürfte das Saisonfazit des Hyundai-Piloten gemischt ausfallen. Er gewann mehr Rallyes (vier), mehr Sonderprüfungen (51) als jeder andere Fahrer und zusammen mit Ogier die meisten Punkte in den Powerstages (34), doch der WM-Titel ging an den wesentlich konstanteren Franzosen.



Tragischer Held der Powerstage war Latavala, der einen Baumstumpf traf, daraufhin in die Bäume abflog und nicht ins Ziel kam. Das war ein sinnbildliches Ende einer schwierigen zweiten Saisonhälfte für den japanischen Herstellers, der seit dem Sieg von Lappi in Finnland nicht mehr auf dem Podium vertreten war.

Durch Latvalas Fehler gelang Tänak mit Rang zwei und einem weiteren Podium ein Abschiedsgeschenk an sein langjähriges Team M-Sport, das der Este in Richtung Toyota verlassen wird. "Ich war sehr lange ein Teil dieser Familie. Ich habe viele harte Lektionen gelernt, und dieses Jahr mit Seb war eine tolle Erfahrung. Danke Malcolm und danke M-Sport."

Ein Podium zum Saisonabschluss für Paddon

Versöhnlich ging eine schwierige WRC-Saison mit Platz drei für Paddon zu Ende. "Wir haben das zwar nicht verdient, sondern haben nur unseren Job gemacht", hielt sich seine Freude aber in Grenzen. Für den Neuseeländer ist die Australien-Rallye eine Art Heimrallye, mit seinem ersten Podium in dieser Saison unterstrich er, wie wohl er sich "Down under" fühlt.

Weniger wohl fühlte sich beim Saisonfinale Weltmeister Ogier. Der Franzose war in Australien nie in der Lage, das Tempo der Schnellsten mitzugehen - außer bei der Powerstage, die er gewann. Doch angesichts der bereits in Großbritannien gesicherten WM-Titels konnte Ogier Platz vier gut verschmerzen. Fragen nach seiner Zukunft wich Ogier auch im Ziel der Rallye aus.

Für Citroen war die Australien-Rallye ein Spiegelbild der Saison. Wie so oft war der C3 WRC schnell, doch am Ende stand das französische Werksteam einmal mehr mit ziemlich leeren Händen da. Craig Breen schied am Schlusstag auf Rang vier liegend bei der 18. SP nach einem Überschlag aus, eine SP zuvor hatte schon Stephane Lefebvre sein Auto abstellen müssen, nachdem er einen Baumstumpf getroffen hatte.

Citroen einmal mehr gebeutelt

Bester Citroen war somit Kris Meeke, der nach seinem Ausfall am Samstag am Schlusstag unter Rallye2-Reglement an den Start ging und Siebter wurde. "Diese Rallye fasst meine Saison zusammen", stöhnt der Brite. "Aber wenn wir umsetzen, wovon wir jetzt reden, sollte nächstes Jahr alles passen."

Als Achter fuhr mit Nathan Quinn (Mitsubishi) ein Fahrer aus der australischen Meisterschaft in die Top 10, die von Richie Dalton (Skoda) und Dean Herridge (Subaru) komplettiert wurden. In der WRC2 ging in Australien nur der 17-Jährige Youngster Kalle Rovanperä (Ford) an den Start, der nach einem Ausfall am Samstag auf Gesamtrang zwölf gewertet wurde.

Die Fahrerwertung sieht Ogier mit 232 Punkten vor Neuville mit 208 und Tänak mit 191 Zählern. Dahinter klafft eine Lücke zu den Verfolgern Latvala (136) und Evans (128). Die Herstellerwertung gewinnt M-Sport mit 428 Punkten vor Hyundai (345), Toyota (251) und Citroen (218).

Die WRC verabschiedet sich nun in ihre traditionell kurze Winterpause. Schon in gut zwei Monaten, vom 25. bis 28. Januar 2018 beginnt mit der Rallye Monte Carlo die neue Saison.

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