CLASSIC

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Ennstal-Classic 2015

Alles bunt gemischt

Am ersten Tag der Ennstal-Classic gab es Gluthitze und Gewitter – an der Spitze wechselten einander sechs Teams ab.

Text: Michael Noir Trawniczek
Foto: Martin Huber

Ob sie auf dem Red Bull Ring in den Regen gekommen sind? Ulli Glöckner, heuer Navigatorin bei Rallye-Altmeister Rauno Aaltonen antwortet: „Keine Ahnung – ich schaue ja immer nur auf die Schnitttabelle.“ Doch dann erinnert sie sich: „Ohja, einmal musste Rauno all seine Fahrkünste einsetzen, als wir ins Schleudern gerieten. Da hat es gerade zu regnen begonnen und noch dazu hat ein anderes Fahrzeug Öl verloren, das war schlimmer als Eis. Doch Rauno hat den Mini gekonnt wieder abgefangen – es war toll, dieses Szenario anzusehen, wie er bremst, kuppelt und so weiter, das war ganz großes Kino.“

Die Teilnehmer der Ennstal-Classic haben einen strapaziösen ersten Tag hinter sich – zu einem großen Teil gab es Gluthitze, vereinzelt aber auch Gewitter. Jenes auf dem Red Bull Ring hielt die weiblichen Fans nicht davon ab, im strömenden Regen hinter dem Porsche von Patrick Dempsey herzulaufen. Dempsey winkte jedem zu, der am Streckenrand stand – selbst jenem Bauern, der ihn gar nicht kannte (auch das soll es geben).

Die einzelnen Sonderprüfungen zeigen ein gemischtes Feld – rund sechs Teams wechselten einander mit den Bestleistungen ab. In der Tageswertung führen Friedrich Radinger und Thomas Wagner auf einem Mini 1275 GT aus dem Jahr 1971 mit 672 Strafpunkten vor Michael Haberl und Theresia Moser auf Porsche 911 (Baujahr 1965) mit 829 Punkten sowie Sebastian Klackl, einem früheren Sieger der Ennstal-Classic, der gemeinsam mit Martin Schuster im Porsche 356B (Bj. 1963) mit 853 Punkten Platz drei belegt.

Wo liegen die Stars der Ennstal-Classic? Formel 1-Simulationsexperte Peter Schöggl liegt auf Platz zehn, Rauno Aaltonen auf Platz 54, Porsche-Werksfahrer Richard Lietz auf Platz 59, der ehemalige McLaren-Teammanager Jo Ramirez auf Platz 65, Rudi Stohl auf Platz 71, Wolfgang Porsche auf Platz 114, Patrick Dempsey auf Platz 134, ORF-Kommentator Rainer Pariasek auf Platz 147, Justizminister Wolfgang Brandstetter auf Platz 179 – das Schlusslicht der „Star-Wertung“ hat Walter Röhrl: Nachdem es am Vormittag zu einem technischen Problem an seinem Porsche 356 Carrera GT kam, nahm es der „Rallyegott“ locker und genoss in erster Linie das Fahren. Für Gerald Enzinger, dem bekannten Chefredakteur der Sportwoche ein ganz besonderes Erlebnis: Er durfte ab dem Red Bull Ring auf dem „heißen Sitz“ Platz nehmen…

Am Freitag steht der „Marathon“ auf dem Programm – wie der Name schon verrät, wird heute besonders lang gefahren.

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