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WEC: News

Porsche setzt auf Hybrid-Zukunft

Nun ist es offiziell: Der LMP1-Wagen von Porsche heißt 919 hybrid, Brendon Hartley und Marc Lieb komplettieren das Werksteam.

Fotos: Porsche

Porsche geht mit dem umfangreichsten Motorsportprogramm aller Zeiten in die Saison 2014. Zusätzlich zu seinem neuen LMP1-Programm schickt Porsche zwei GT-Werksteams auf die Rennstrecken in aller Welt. Das Team Manthey tritt erneut mit zwei Porsche 911 RSR in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC sowie bei den 24 Stunden von Le Mans an. Porsche North America bestreitet mit CORE autosport als Einsatzteam die neue United-Sportscar-Championship (USCC), die am 25. Januar mit dem 24-Stunden-Rennen von Daytona in die neue Saison startet.

Auf Rekordgröße gewachsen ist auch der Fahrerkader der Zuffenhausener. Insgesamt hat Porsche in der kommenden Saison 20 Fahrer unter Vertrag, darunter vier Porsche-Junioren und einen Förderkandidaten aus den internationalen Markenpokalen. Alle aktuellen Porsche-Werksfahrer haben auch für die Saison 2014 einen Vertrag erhalten. "Einen so großen Kader hat es in der Firmengeschichte von Porsche noch nicht gegeben", sagt Wolfgang Hatz, Vorstand für Forschung und Entwicklung der Porsche AG.

Porsche hat den Fahrerkader und Fahrzeugnamen für die Rückkehr in die Top-Kategorie der Sportwagen-Weltmeisterschaft (WEC) 2014 mit dem Saisonhöhepunkt Le Mans bekanntgegeben: Im Rahmen der "Porsche Night of Champions" in Weissach wurden der junge Neuseeländer Brendon Hartley und der langjährige Werksfahrer Marc Lieb als Stammfahrer für den LMP1-Rennwagen bestätigt, der offiziell "Porsche 919 hybrid" heißt. Bereits gesetzt waren für das LMP1-Projekt die Piloten Timo Bernhard, Romain Dumas, Neel Jani und der Australier Mark Webber.

LMP1-Auto Porsche 919 hybrid getauft

"Wir sind sehr stolz auf unsere starke internationale Fahrerbesetzung. Gleich drei der sechs Piloten kommen aus unserer eigenen Werksfahrerriege, zwei waren sogar Porsche-Junioren. Darauf sind wir besonders stolz", sagt Hatz. "Der Fahrzeugname 919 hybrid steht einerseits in der Tradition des Le-Mans-Siegerautos 917, dokumentiert aber mit Blick auf den 918 Spyder auch den Aufbruch des Unternehmens in die Hybrid-Zukunft."

"Mit Hybrid-Sportwagen wie dem Cayenne als SUV, dem Gran Turismo Panamera und dem Dreiliter-Supersportwagen 918 Spyder sind wir auf einem guten Weg. Aber um auch zukünftig tonangebend zu sein und Sportlichkeit mit Nachhaltigkeit zu verschmelzen, müssen wir permanent dazulernen. Maximale Effizienz im Energieverbrauch ist das Gebot des neuen WEC-Reglements für die werksseitig eingesetzten Prototypen der Klasse 1 - und das ist auch das Gebot der automobilen Zukunft", so der Entwicklungsvorstand.

"Wir hatten eine beträchtliche Anzahl Bewerber aus allen Klassen um die Cockpits der beiden 919 hybrid. Wir wollten Erfahrung, schieren Speed, technisches Verständnis, und wir wollten Teamplayer, denn das ist im Langstreckensport noch wichtiger als in jeder anderen Disziplin", erklärt Fritz Enzinger, Leiter des Porsche-LMP1-Programmes, die Wahl der Piloten für die WEC und Le Mans.

Als erste Fahrer gesetzt waren Timo Bernhard und Romain Dumas. Die beiden bringen die Erfahrung von jeweils sieben Gesamtsiegen bei 24-Stunden-Rennen mit - Nürburgring, Daytona, Spa und einen gemeinsamen Gesamtsieg in Le Mans mit Audi. Im Juli 2013 stieß der ehemalige Formel-1-Testfahrer Neel Jani zum Team, und seit Ende der Formel-1-Saison 2013 ist Mark Webber an Bord. Mit Brendon Hartley und Marc Lieb ist die Mannschaft jetzt komplett.

Hartley verließ früh seine Heimat Neuseeland, um seine Motorsport-Laufbahn in Europa voranzutreiben. Auf Erfolge in der Formel Renault und der Formel 3 folgte der ersehnte Formel-1-Vertrag - als Testfahrer und mit ergo wenig Einsatzmöglichkeiten, weshalb Hartley sich parallel Sportwagenrennen zuwandte. "Ich bin wahnsinnig stolz, dass sich Porsche für mich entschieden hat. Und Le Mans hat mich schon bei meinem ersten Einsatz tief beeindruckt. Aber dort mit der Ikone Porsche in der LMP1 anzutreten, hat noch eine andere Dimension", so Hartley.

Marc Lieb begann als 20-jähriger, in die Rennfahrerkarriere bei Porsche hineinzuwachsen: Im Jahr 2000 gewann er die Porsche-Junior-Fahrerauswahl. Neben zahlreichen Klassensiegen holte auch er schon fünf Gesamtsiege bei 24-Stunden-Rennen, vier Mal auf dem Nürburgring, ein Mal in Spa. "Ich durfte mit Porsche schon in der ganzen Welt Siege feiern", sagt Lieb, "auch schon in der GT-Klasse in Le Mans. Und immer wieder haben dort die Menschen gefragt, wann wir in die LMP1-Klasse zurückkehren. Seit dieses Projekt beschlossen wurde, wollte ich nur eins: dabei sein. Le Mans und Porsche, das ist Gänsehaut, das kann ich gar nicht beschreiben."

"Für mich ist vieles vertraut, manches fremd, alles ist besonders. Ich sauge jede Information auf und freue mich schon auf den nächsten Test", berichtet Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber von seinem Wechsel auf die Langstrecke. Der neunmalige Grand-Prix-Sieger steuerte vor wenigen Tagen im portugiesischen Portimao erstmals den 919 hybrid.

Timo Bernhard hat ihm einige Kilometer voraus. "Ich bin seit 15 Jahren mit Porsche zusammen und empfinde die große Verantwortung, die mit der Rückkehr in die LMP1 verbunden ist", so der Saarländer. "Bei der Entwicklung ist man als ganzer Fahrer gefordert. Die erste Prämisse ist nicht, schnell zu fahren, sondern alles aus dem Auto herauszufühlen und den Ingenieuren auch die kleinsten Details mitzuteilen."

"Wir sind ein gutes Team für die Entwicklung des 919 hybrid. Und vor uns liegt noch viel Arbeit", meint Romain Dumas, der am Samstag seinen 35. Geburtstag feierte. "Der Klassensieg 2013 mit Marc Lieb und Richard Lietz im Werksteam mit dem Porsche 911 RSR war wirklich toll, aber jetzt stoßen wir auf neues Terrain vor, und mit all den komplexen technischen Neuerungen ist das eine gewaltige Herausforderung für unsere neue Mannschaft."

"Es war immer mein Ziel, eines Tages in der WEC und in Le Mans um den Gesamtsieg kämpfen zu können. Dafür muss man Teil eines guten Werksteams sein, diesen Platz habe ich jetzt", freut sich Neel Jani. "Für Porsche zu starten, ist eine große Ehre und bedeutet viel Verantwortung. Wir wollen der tollen Motorsport-Historie von Porsche ein weiteres Kapitel hinzufügen, auch wenn das Zeit braucht. Die Technik ist komplett neu und wir müssen als Team zusammenwachsen."

Fritz Enzinger, Leiter LMP1, führte aus: „Wir hatten eine beträchtliche Anzahl Bewerber aus allen Klassen um die Cockpits der beiden 919 hybrid. Wir wollten Erfahrung, schieren Speed, technisches Verständnis, und wir wollten Teamplayer, denn das ist im Langstreckensport noch wichtiger als in jeder anderen Disziplin.

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