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WEC: 24 Stunden von Le Mans

Probleme bei Toyota

Nach drei Stunden in Le Mans kann Audi seine Führung verteidigen, Toyota wird von Problemen geplagt. Lietz führt in der GTE-Pro.

Ist Audi auf dem Weg zum nächsten Le-Mans-Triumph? Nach drei Stunden des 24-Stunden-Rennens deutet einiges darauf hin. Bei wechselnden Bedingungen liegt Andre Lotterer mit dem Audi R18 der Titelverteidiger in Führung, im respektvolle Abstand von rund 30 Sekunden folgen die beiden Schwesterautos von Allan McNish und Lucas di Grassi. Toyota konnte in der Frühphase gewaltig Druck machen und sogar die Führung übernehmen, aber nach den ersten beiden Boxenstopp-Runden haben die beiden TS030 bereits eine Minute Rückstand auf Lotterer.

Das Rennen hatte nach dem Start nur kurz Schwung aufgenommen, da flog Allan Simonsen mit dem favorisierten GTE-Am-Aston Martin brutal in die Leitplanke ausgangs der Tertre Rouge. Der Däne hatte einem Ferrari ausweichen müssen und war vermutlich von hinten angestupst worden. Simonsen schlug derart hart ein, dass sich sogar die Fahrertür verabschiedete. Der erfahrene Pilot musste auf einer Trage abtransportiert werden. Nach offiziellen Angaben war Simonsen bei Bewusstsein. Mehr ist bislang nicht bekannt.

Der heftige Crash hatte eine einstündige Safety-Car-Phase zur Folge. Nur wenige Teams nutzten diese Phase für einen ersten Stopp. Nach der Reparatur der Leitplanken wurde das Rennen wieder freigegeben. Lotterer sprintete beeindruckend davon. Der Le-Mans-Sieger der vergangenen beiden Jahre legte zuerst eine Rundenzeit von 3:25.866 Minuten vor, ließ dann eine beeindruckende 3:23.313 folgen. Lotterer zog dem folgenden Toyota mit Nicolas Lapierre somit den Zahn.

Der Franzose wurde fortan durchgereicht. "Nicolas hat bei rutschigen Bedingungen einen tollen Start hingehämmert, aber leider kam er nach dem Safety-Car wegen irgendwelchen kleinen Problemen nicht gleich auf Speed", berichtet Teamkollege Alexander Wurz. "Jetzt sind die Rundenzeiten wieder normal." Was am Toyota mit der Startnummer 7 phasenweise nicht funktionierte, ist unklar. Kurz vor der Drei-Stunden-Marke rollte Lapierre plötzlich aus. "Kein Vortrieb", funkte der Franzose, der seinen Wagen dann aber wieder flottmachen konnte.

Die Audis kamen zuerst zum ersten Nachtanken, verloren dadurch für eine kurze Phase die Führung. All dies relativierte sich wieder. Allerdings bleibt festzuhalten, dass Toyota bislang jeweils mindestens eine Runde länger pro Stint auf der Bahn bleiben kann. Die beiden Lola-Toyota von Rebellion mit Nick Heidfeld und Andrea Belicchi haben den Anschluss verloren. Die beiden Schweizer Autos liegen zwei Minuten hinter der Spitze, der HPD von Strakka ist noch eine Minute weiter zurück.

In der LMP2-Klasse ging es erwartet spektakulär zur Sache. Zuerst verabschiedete sich der Oreca von Delta-ADR mit Getriebeproblemen aus der Spitzengruppe, dann gab es Probleme am Auto von Murphy. Auch Lotus litt bereits. Der Wagen mit der Startnummer 31 stand bereits 28 Minuten an der Box. "Das Auto lief zunächst sehr gut, alles normal. Aber plötzlich meldeten sich die Systeme. Die Batterie war leer. Wir haben keine Ahnung, wie das passieren konnte", sagt Christophe Bouchut. Nach dem Stopp legte Kevin Weeda das Auto endgültig ab.

In der kleinen Prototypenklasse führen derzeit die beiden Morgan-Nissan von Oak mit Olivier Pla und Bertrand Baguette am Steuer, dahinter folgt der Zytek von Oliver Turvey. Pierre Kaffer fährt mit dem Oreca-Nissan von Pecom auf Klassenrang fünf. Der erfahrene Deutsche hatte das Auto vor dem ersten Stopp sogar bis auf Rang drei nach vorne fahren können. "Der Wettbewerb in der LMP2-Klasse ist faszinierend und fesselnd", schwärmt Nissan-Sportchef Darren Cox.

In der GTE-Pro-Klasse geigt Porsche richtig gut auf. Marc Lieb hatte den neuen 911 RSR früh an die Spitze gebracht. Der Werkspilot musste nach dem ersten Stopp jedoch einen Platzverlust hinnehmen. Darren Turner (Aston Martin) hat nun die Führung vor dem Schwesterauto mit Rob Bell. Die beiden Porsche fahren auf den Rängen drei und vier, haben allerdings die beiden effizienten Ferraris von AF Corse im Nacken. Corvette und SRT-Viper können nicht mithalten. Bei den Amateuren führt ein IMSA-Porsche.

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