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Wurz wittert historische Chance

Auf den Spuren von Ickx und Kristensen: Alex Wurz kann in einen elitären Fahrerkreis aufsteigen, doch der Startfahrer hat es schwer.

Alexander Wurz hat am Wochenende die historische Chance, als erst dritter Fahrer in der 82jährigen Geschichte des 24-Stunden-Rennens von Le Mans ein ganz besonderes Kunststück zu vollbringen. "Es wäre mein dritter Sieg, und zwar in drei verschiedenen Jahrzehnten mit drei verschiedenen Herstellern", erklärt er.

Seinen ersten Sieg hatte Wurz 1996 mit Porsche gefeiert, seinen zweiten 2009 mit Peugeot. Davor war dieses Kunststück nur Jacky Ickx (1969 im Ford GT-40, 1975 im Mirage GR8, 1981 im Porsche 936) und Tom Kristensen (1997 im Porsche WSC-95, 2003 im Bentley Speed 8, 2013 im Audi R18) gelungen. Auf Verlieren – wie im Jahr 2008 auf Peugeot, als er in aussichtsreicher Position einen Fahrfehler beging – hat Wurz keine Lust: "Dieses Rennen ist nur cool, wenn du es gewinnst!"

Eine klare Vorgabe gibt es von Yoshiaki Kinoshita, dem Präsidenten von Toyota Motorsport: "Gewinnt es!" Das hat Wurz auch vor: "Jeder will gewinnen. Dieses Jahr sind wir in einer besseren Position als in den vergangenen Jahren. Du kannst dich in Le Mans aber nie sicher fühlen, denn wir haben starke Gegner, insbesondere Audi. Auf die Distanz gesehen sind sie vielleicht sogar Favoriten. Le Mans hat seine eigenen Gesetze", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot.

Doch bis zum möglichen Erklimmen des Stockerls stehen noch beinharte Stunden bevor. Als Startfahrer hat es Wurz besonders schwer: "Wenn du den ersten Stint gefahren hast, hast du schon zwei Stunden hinter dir. Die anderen kommen da erst frisch ausgeschlafen an. Du musst bei Warm-up und Startprozedere die ganze Zeit dort sein. Das heißt, du findest von 7 Uhr in der Früh bis zum Start um 15 Uhr fast keine Zeit, um mal etwas zu essen. Es wird sogar schon schwierig, mal wo aufs Klo zu laufen, weil du nur eingeteilt bist. Das ist eigentlich ein Horror."

Ein Schicksal, das er mit Porsche-Werksfahrer Timo Bernhard teilt. Auch der reißt sich nicht darum, wenn der erste Stint vergeben wird, nimmt die Aufgabe aber natürlich an: "Ich bin immer froh, wenn ich im Auto sitze, und es dann endlich losgeht. Le Mans ist aber immer eine extrem lange Woche, das merkt man schon. Ich werde den Start fahren. Irgendwie komme ich da nie drumherum", lacht der Deutsche.

"Ich erwarte ein bisschen Action in den ersten Runden", sagt er. "Ich war in der Vergangenheit schon zweimal Startfahrer für Audi und erinnere mich, dass es in den ersten Runden immer recht heftig zur Sache ging – vor allem nach der ersten Schikane. Das liegt einfach daran, dass die Autos in der frühen Phase des Rennens noch dicht beinander liegen. Die zweite kritische Phase früh im Rennen ist die, wenn die gesamte Führungsgruppe zum ersten Mal auf die GT-Autos aufläuft. Das ist immer ein kritischer Moment."

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