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Rallye-WM: Irland

Loeb übernimmt die WM-Führung, Ford holt Titel

Loeb feiert einen wichtigen Sieg, geht mit 6 Punkten Vorsprung ins Finale - dahinter Sordo und Latvala. Hirvonen sichert mit P4 die Marken-WM für Ford.

Michael Noir Trawniczek

Sébastien Loeb feiert bei der WM-Premiere in Irland einen für ihn ganz besonders wichtigen, möglicherweise die Weltmeisterschaft entscheidenden Sieg. Er kam mit vier Punkten Rückstand nach Sligo - nach dem Ausfall von Marcus Grönholm geht Loeb mit sechs Zählern Vorsprung in das große Finale in Wales. Nur noch ein kleines Wunder kann "Super-Séb" daran hindern, in zwei Wochen seinen vierten Titel in Folge zu feiern...

Dabei erlebte der regierende Weltmeister am letzten Tag der Irland-Rallye einen ziemlich beschwerlichen Morgen: Wegen Problemen mit der Elektrik an seinem Citroen C4 WRC musste Loeb den Servicepark um eine Minute zu spät verlassen, was dem Franzosen und seinem Copiloten Daniel Elena zehn Strafsekunden einbrachte.

Zudem hatte Loeb keine Regenreifen mehr zur Verfügung - so musste er im Regen mit geschnittenen Slicks antreten. Die Bestzeiten überließ der dreifache Champion Jari Matti Latvala und Mikko Hirvonen, die noch um den dritten Platz kämpften. Letztlich beendete Loeb die Rallye 53,4 Sekunden vor seinem Stallkollegen Daniel Sordo.

"Diese Rallye war wirklich sehr, sehr schwierig, aber konnten sie beenden", jubelte Loeb. "Die zehn Punkte mehr für die Weltmeisterschaft waren sehr wichtig - das kann in Hinblick auf die Weltmeisterschaft sehr viel ändern. Wir werden es in Wales sehen. Diese Rallye war sicher eine der schwierigsten, die wir jemals gefahren sind, weil es so viel Schlamm gab. Aber der Wagen war sehr gut - ich musste nicht wirklich hart attackieren, musste einfach nur durchfahren", fügte Loeb hinzu.

Latvala auf Platz drei

Den Kampf um den dritten Platz hat Jari Matti Latvala gewonnen: Zunächst jedoch musste der 22-jährige Finne zittern: Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen fuhr Bestzeit auf den Prüfungen 17 und 18, knöpfte dem Stobart-Piloten gleich zwölf Sekunden ab und lag nun nur noch rund 15 Sekunden hinter seinem wahrscheinlichen künftigen Teamkollegen. Doch auf der letzten echten Wertungsprüfung, auf SP 19, legte Latvala noch einmal einen Zahn zu, holte sich die verlorenen zwölf Sekunden wieder zurück und erhöhte seinen Vorsprung auf sichere 28 Sekunden - am Ende lag er 29,5 Sekunden vor Hirvonen.

Im Lager von Ford hatte man trotz des mäßigen Ergebnis Grund zum Jubel, Hirvonens vierter Platz reichte aus, um vorzeitig den Marken-WM-Titel zu verteidigen.

Subaru-Werkspilot Petter Solberg wollte nach einem Reifenschaden am Morgen nur eines: Seinen fünften Platz nach Hause fahren. Denn das Subaru-Werksteam droht in der Hersteller-Weltmeisterschaft vom Ford-Satellitenteam Stobart überholt zu werden. Solberg hat noch weitere Gründe, warum er dies unbedingt verhindern möchte: "Ich feiere Weihnachten mit meinem Bruder Henning [Solberg, einer der Stobart-Piloten, d. Red.] - er würde nicht aufhören, mich damit aufzuziehen, sollte Stobart am Ende vor Subaru liegen."

Bravouröser Guy Wilks

Guy Wilks steuert einen privaten, von DMG eingesetzten Subaru Impreza - der Brite belegt den formidablen sechsten Rang, es sind die ersten WRC-Punkte für den 26-jährigen.

Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson, der Sohn von M Sport-Teamchef Malcom Wilson, liegt auf dem guten siebten Rang, der private Ford-Pilot Gareth MacHale erntet als Achter den letzten zu vergebenden Punkt für die Fahrer-Weltmeisterschaft.

Österreicher gingen leer aus

Aus österreichischer Sicht betrachtet war die Rallye leider schon vor dem dritten Tag gelaufen. Sowohl Manfred Stohl als auch Andreas Aigner mussten nach Abflügen die selektive, äußerst anspruchsvolle Rallye vorzeitig beenden. Beide hoffen nun, beim Finale in Wales noch einmal aufzeigen zu können.

McShea holt PWRC-Sieg

In der PWRC warf der stürmische Armindo Araujo seinen Mitsubishi in der vorletzten Prüfung von der Strecke, womit Niall McShea den Sieg erobert, dahinter Gabriele Pozzo und Nasser Al-Attiyah. Die OMV-Stohl Racing Piloten Stepan Vojtech und Yassen Popov belegen die Ränge fünf und neun.

Somit könnte Pozzo theoretisch noch den PWRC-Titel erobern: Toshihiro Aria führt vor dem PWRC-Finale in Wales mit 39 Punkten, Pozzo hält nach seinem zweiten Platz bei 30 Zählern.

Schon in zwei Wochen steigt in Wales, rund um die verrückte Stadt Cardiff das Finale dieser spannenden Weltmeisterschaft.

Ergebnis & WM-Stände finden Sie in der Navigation rechts.

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