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Der Citroen-Express rast in Richtung Doppelsieg

Loeb und Sordo profitieren von Grönholms gestrigen Reifenpatzer - der Ford-Pilot konnte den Rückstand nicht verringern. Andi Aigner führt weiter in der Gruppe N.

Michael Noir Trawniczek

Der elektrifizierende Zehntelsekundenkrimi, den die beiden Hauptdarsteller auf der weltweiten Rallyebühne, Sébastien Loeb und Marcus Grönholm bei ihrem Auftritt in Neuseeland produzieren konnten, ist in Katalonien nicht reproduzierbar. Dabei wäre eine Fortsetzung durchaus möglich gewesen, was die engen Zeitabstände am Samstagvormittag belegen. Doch in der Gesamtwertung büßt Marcus Grönholm für seine schlechte Reifenwahl, die er am Freitag getroffen hat.

Und so übt sich der 39-jährige Ford-Werkspilot in Schadensbegrenzung. Zwar konnte er am Samstagvormittag zwei Bestzeiten markieren - in der Gesamtwertung jedoch liegt der künftige "Rallyepensionist" als Dritter immer noch 47,6 Sekunden zurück. "Ich gehe es mit der nötigen Vorsicht an, bleibe relaxt, habe keinen Druck", versicherte Grönholm, dessen Punktepolster sich um vier Zähler reduzieren würde, sollten die aktuellen Positionen beibehalten werden. Grönholm würde dann immer noch sechs Punkte Vorsprung aufweisen.

So richtig glauben können Loeb und Sordo die Grönholm'sche Gelassenheit nicht. Der führende Loeb plädiert: "Wir müssen weiterhin hart pushen - aber im Moment ist alles okay." Dani Sordo, der wie im Vorjahr Rang zwei belegt und vor dem Mittagsservice 14,3 Sekunden hinter seinem Teamkollegen liegt, stimmt ins gleiche Horn - schließlich füllt er eine für Citroen wertvolle Pufferfunktion aus: "Das Allerwichtigste ist es, Marcus hinter uns zu halten. Im Moment bin ich zufrieden - es war zwar ziemlich rutschig, aber wir haben nicht allzu viel Zeit verloren." Ganz im Gegenteil: Sordo konnte die letzte Prüfung vor der Mittagspause mit Bestzeit beenden.

Mikko Hirvonen befindet sich quasi im Windschatten seines Nr. 1-Piloten und Ford-Teamkollegen, liegt 12,8 Sekunden hinter Grönholm auf Rang vier. Francois Duval, den Citroen als zusätzlichen "Jolly Joker" im zweiten Kronos Citroen Xsara ins Spiel gebracht hat, konnte den Rückstand auf Grönholm und Hirvonen nicht reduzieren, im Gegenteil: Der Rückstand vergrößerte sich minimal auf 32,6 Sekunden.

Gegenüber Petter Solberg konnte sich Duval jedoch absichern - der Subaru-Werkspilot liegt als Sechster bereits 33,1 Sekunden hinter dem Belgier. Jari Matti Latvala vom Stobart Ford-Team belegt Gesamtrang sieben, dahinter liegen die beiden Subaru-Piloten Chris Atkinson und Xavier Pons auf den Rängen acht und neun.

Einen formidablen Auftritt liefert weiterhin Andreas Aigner. Nach den beiden ersten Prüfungen des Samstagvormittags lag Aigner wie bereits gestern über eine Minute vor dem Zweiten der Gruppe N, Mitsubishi-Markenkollege Juho Hänninen. Aigner ist im gesamten Feld der zweitbeste Nicht-WRC-Pilot - nur der Leader der Junioren, Suzuki-Pilot Per-Gunnar Andersson, liegt noch vor ihm. Die Junioren- und Gruppe N-Fahrzeuge müssen noch die Prüfungen 9 und 10 absolvieren, ein Update erfolgt.

Das WRC-Feld nimmt um 13.22 Uhr die Rallye wieder auf - es werden die Wertungsprüfungen vom Vormittag ein weiteres Mal befahren.

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