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Rallye-WM: Spanien

Citroen schlägt Grönholm, Aigner feiert Gruppe N-Sieg

Sébastien Loeb und Dani Sordo wiederholten ihren Doppelsieg aus dem Vorjahr, Grönholm blieb wieder nur Platz drei. Aigner gewann in der Gruppe N.

Michael Noir Trawniczek

Welch atemberaubendes "Duell der Giganten" in Katalonien möglich gewesen wäre, hätte Ford-Werkspilot Marcus Grönholm am Freitagnachmittag nicht die falsche Reifenwahl getroffen und dabei mehr als 30 Sekunden verloren, konnte man nicht nur am Samstag, sondern auch gleich wieder am Sonntagmorgen sehen: Citroen-Speerspitze Sébastien Loeb und Marcus Grönholm absolvierten die morgendliche 16,32 Kilometer lange Wertungsprüfung "Riudecanyes" mit exakt der gleichen Bestzeit - 10:19.2 Minuten.

Die nächste Prüfung, die 26,51 Kilometer lange Prüfung "Colldejou" ging an den spanischen Lokalmatador Dani Sordo im zweiten Werks-Citroen, der seinem Teamkollegen auf dieser Prüfung 0,8 Sekunden abknöpfen konnte und Grönholm um ganze 8,3 Sekunden hinter sich ließ.

Nach einem Service wurden die beiden Prüfungen ein zweites Mal befahren. Noch einmal deutete Grönholm an, was ohne den Lapsus vom Freitag möglich gewesen wäre. Der 39-jährige wollte vielleicht auch zeigen, dass sein vor dem Asphalt-Doppelpack absolviertes "Spezialtraining", welches er in England mit einem FIA GT-Champion absolviert hat, Früchte trug: Mit seiner Bestzeit war Grönholm auf SP 17 um 6,9 Sekunden schneller als Loeb. Und auch auf der allerletzten Sonderprüfung ließ es sich Grönholm nicht nehmen, noch einmal die Bestzeit in den Asphalt zu brennen - freilich fuhren sowohl Grönholm, als auch Loeb und viele andere mit der gebotenen Vorsicht, zumal die Positionen aufgrund der großen Abstände ohnehin festgefroren waren.

Am Ende konnten die beiden Citroen-Werkspiloten wie im Vorjahr einen klaren Doppelsieg einfahren. Sébastien Loeb gewann 13,8 Sekunden vor Sordo sowie 39,8 Sekunden vor seinem Rivalen Marcus Grönholm.

Sordo half kräftig mit

Sébastien Loeb hat das Maximum herausgeholt, wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Loeb war naturgemäß erfreut: "Es ist hier sehr gut gelaufen und ich hoffe, dass wir das bei der nächsten Asphaltrallye auf Korsika wiederholen können." Damit war wohl auch Dani Sordo gemeint, der seine Mission, Grönholm mit dem zweiten Platz zwei weitere Punkte zu stehlen, zu hundert Prozent erfüllen konnte. Sordo, von den spanischen Fans stürmisch bejubelt, strahlte: "Ich bin sehr zufrieden, das ist ein sehr gutes Ergebnis für mich."

Marcus Grönholm büßte somit vier Punkte seines zehn Zähler umfassenden Vorsprungs ein. Sechs Punkte liegt er nun vor Loeb - und noch sind vier Rallyes zu absolvieren. Der Finne, der sich mit Jahresende in den wohlverdienten WRC-Ruhestand begeben wird, bedauerte noch einmal sein Missgeschick, welches ihm in der ersten Etappe widerfahren ist: "Ich war am Freitag mit Slicks im Regen unterwegs und musste dementsprechend vorsichtig fahren - ich hoffe, dass ich auf Korsika mehr Glück habe."

Der 26-jährige Finne Mikko Hirvonen konnte mit dem zweiten Ford Focus RS WRC 07 den guten vierten Platz belegen - allerdings mit rund 45 Sekunden Rückstand auf seinen Landsmann und Stallkollegen.

Duval guter Fünfter

Francois Duval musste am Ende froh sein, es noch über die Ziellinie geschafft zu haben, sein gelb-weiß lackierter Citroen Xsara war ziemlich beschädigt, der Belgier dürfte irgendwo angeschlagen sein. Kronos Citroen durfte sich dann aber doch über den fünften Platz des Belgiers freuen - was über den frühen Ausfall von Manfred Stohl und Ilka Minor hinweg tröstete, die beiden rutschten schon am Freitag, auf der dritten Prüfung auf Rollsplitt von der Fahrbahn und landeten nach einem Überschlag rund fünf Meter in einem Straßengraben. Nachdem zunächst befürchtet wurde, dass man aufgrund der schweren Beschädigung des Xsara auch noch auf die Teilnahme in Korsika verzichten muss, gab es am Samstagabend das Grünlicht für die am Wochenende steigende Rallye, für die Kronos Racing den für Japan vorgesehenen Boliden einsetzen wird.

Subaru-Werkspilot Petter Solberg belegte den sechsten Platz und gab sich im Anschluss zuversichtlich: "Der Wagen lief heute viel besser, jetzt freue ich mich schon sehr auf die Korsika-Rallye." Chris Atkinson wurde im zweiten Subaru hinter Stobart Ford-Pilot Jari-Matti Latvala Achter, Xavier Pons musste mit dem ungeliebten neunten Platz Vorlieb nehmen.

Erster Gruppe N-Sieg für Aigner

Jubeln durften dafür Andreas Aigner, dessen Kopilot Klaus Wicha und das Red Bull Rallye Team. Der Steirer hat durchgehalten und den Sieg in der Gruppe N erzielt. Am Ende lag der Mitsubishi-Pilot fast vier Minuten vor dem Zweiten der Gruppe, Markenkollege Juho Hänninen.

Aigner freute sich: "Ich bin sehr, sehr glücklich, das ist mein erster Sieg in der Gruppe N. Es waren hier starke Piloten am Start, der Sieg bedeutet mir viel. Die Mechaniker erledigten einen guten Job und das Auto lief wirklich perfekt."

Bei den Junioren gewann der Suzuki-Pilot Per-Gunnar Andersson vor Martin Prokop im Citroen sowie seinem Teamkollegen Urmo Aava.

Schon am kommenden Wochenende findet auf Korsika die nächste WM-Rallye statt - auch diese wird wieder aus Asphalt ausgetragen.

Das Endergebnis und den WM-Stand finden Sie in der Navigation rechts.

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