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Rallye-WM: Akropolis

Loeb und Aigner siegen bei der "Knochenbrecher"-Rallye

Weltmeister Loeb gewinnt vor Petter Solberg im neuen Subaru, Hirvonen wird Dritter. PWRC: Andi Aigner feiert zweiten Saisonsieg, Sousa rückt nach Disqualifikation von Rauam auf Platz zwei vor (siehe Update im nachfolgenden Bericht). Andreas Wimmer belegt Gesamtrang 28 (13. in der Gruppe N).

Michael Noir Trawniczek

Zwei Führende gab es nach dem zweiten Tag dieser mörderisch belastenden Akropolis-Rallye - in der WRC lag Weltmeister Sébastien Loeb 28,7 Sekunden vor Petter Solberg in seinem brandneuen Subaru Impreza WRC2008, dahinter ging es großteils in Minutenabständen weiter - für Petter Solberg besonders erfreulich: Auf Rang drei lag sein Bruder Henning im Stobart Ford - noch dazu mit fast zwei Minuten Vorsprung auf den Vierten, Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen.

Am Sonntagvormittag gab es allerdings noch sechs "echte" Wertungsprüfungen zu absolvieren - und auch wenn ein großer Teil der Piloten "auf Durchkommen" fuhr, gab es auf den superharten Prüfungen keine Garantie dafür, nicht in Zwischenfälle verwickelt zu werden.

Zunächst, auf der 20 Kilometer langen SP 14, gab es keine Rangverschiebungen im Spitzenfeld, mit einer Bestzeit erfreute der unter "Superally" gestartete Chris Atkinson im zweiten WRC2008 sein Subaru-Team. Auch auf der 17,8 km langen SP 15 bleiben die Platzierungen gleich - Loeb konnte seinen Vorsprung auf Petter Solberg ausbauen, der nun bereits mehr als eine Minute betrug. Henning Solberg rückte sogar näher an seinen Bruder heran, lag nun rund 30 Sekunden hinter ihm. Auf SP 16 gab es ebenfalls keine Veränderungen - Loeb führte eine Minuten vor Petter Solberg sowie zwei Minuten vor dessen Bruder Henning. Mikko Hirvonen lag vor dem Service jedoch nur noch 22 Sekunden hinter dem Norweger.

Pechvogel Henning Solberg

Nach dem Service kam die für Henning Solberg unheilvolle SP 17, die zweite Durchfahrt der morgendlichen Prüfung "Avionas". Der Stobart Ford-Pilot verlor auf der 20 km langen Prüfung etwas mehr als fünf Minuten. Ein völlig geknickter Henning Solberg erklärte im Zielraum: "Der Wagen stoppt mehrmals. Jetzt läuft alles schief. Wir hatten Probleme mit der Elektrik. Mein Lächeln im Cockpit ist verschwunden." Solberg rutschte ab auf Rang sieben, etwa 44 Sekunden vor Jari Matti Latvala im Werks-Ford. Dessen Teamkollege Mikko Hirvonen erbte Platz drei, dahinter lagen der private C4-Pilot Urmo Aava und Dani Sordo, der sich an Matthew Wilson vorbeiarbeiten konnte.

Latvala sah noch eine Chance, sich den siebten Platz von Henning Solberg zu schnappen und markierte auf SP 18 die Bestzeit. Weil Solberg auch auf dieser Prüfung an seinen Elektrikproblemen litt, verlor er prompt Platz sieben an Latvala, der auch auf der letzten "richtigen" Prüfung, SP 19, die Bestzeit markierte.

Petter Solberg überwältigt

Auf der abschließenden Superspecial-Prüfung kam es dann zu keinen weiteren Zwischenfällen mehr. Sébastien Loeb durfte sich über seinen 42. WRC-Sieg freuen: "Es war eine fast perfekte Rallye. Auch wenn es einige Probleme gab - wir konnten den Sieg holen und ich bin sehr glücklich." Loeb übernimmt auch wieder die WM-Führung, wenngleich mit nur einem Punkt Vorsprung - das bedeutet aber auch, dass er bei der nächsten Rallye in der Türkei am Freitag den "Staubsauger" spielen muss.

Die Weltpremiere des neuen Subaru Impreza WRC2008 geriet zum vollen Erfolg - Petter Solberg konnte mit 1:09.5 Minuten Rückstand den zweiten Platz belegen. Den Weltmeister des Jahres 2003 hat man schon lange nicht mehr so zuversichtlich bei einer Rallye erlebt. Am Ende, nach der Superspecial-Prüfung, erklärte ein überglücklicher Petter Solberg: "Ich bin überwältigt - alle im Team haben einen tollen Job erledigt. Das Auto lief am dritten Tag noch besser als zuvor, es gab überhaupt keine Probleme. Ich bin glücklich, ich bin sehr, sehr glücklich. Es war eine sehr harte Rallye - der zweite Platz ist einfach brillant." Für die Zukunft ist das eine ganz besondere Motivationsspritze für das Subaru World Rally Team - und Petter Solberg demonstrierte, dass mit ihm künftig wieder zu rechnen ist. Der Norweger ist davon überzeugt, dass er bald wieder über ein Siegerauto verfügt...

Hirvonen: "Meine härteste Rallye"

Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen erlebt eine äußerst schwierige Akropolis-Rallye - der 27-jährige profitierte zwar vom Pech des Henning Solberg, konnte sich aber dennoch über seinen dritten Platz (Rückstand 1:56 Minuten) freuen: "Das war definitiv die härteste Rallye, die ich jemals bestritten habe - es gab so viele Probleme, am Anfang musste ich als Erster auf die Prüfung. Aber ich bin mit dem dritten Platz sehr zufrieden, unsere Position in der WM ist immer noch gut." Als Zweiter liegt Hirvonen nur einen Zähler hinter Loeb zurück, dafür erspart er sich jedoch die Bürde, am Freitag als Erster auf die Prüfung fahren zu müssen.

Der Este Urmo Aava, auf einem privaten Citroen C4 WRC unterwegs, empfahl sich mit seiner besonnenen Fahrweise für weitere Einsätze. Aava konnte mit 4:19 Minuten Rückstand den tollen vierten Platz belegen. Und zwar 29,7 Sekunden vor dem zweiten Citroen-Werkspiloten Dani Sordo. Matthew Wilson konnte als bestplatzierter Stobart Ford-Pilot Rang sechs belegen, mit einem Rückstand von 6:11 Minuten. 36,2 Sekunden dahinter beendete Jari Matti Latvala im zweiten Werks-Ford die Rallye auf Rang sieben. Pechvogel Henning Solberg konnte als Achter immerhin noch einen WM-Punkt einheimsen - was Suzuki-Werkspilot Toni Gardemeister auf dem undankbaren neunten Platz verwehrt blieb. Henning Solberg erklärte geknickt: "Eine große Enttäuschung - aber beim nächsten Mal wird es hoffentlich besser laufen."

PWRC: Aigner siegt & führt in der PWRC!

Einen nervlich aufreibenden Sonntagmorgen erlebte Andreas Aigner. Denn wegen eines Aufhängungsschadens verlor er auf den ersten drei morgendlichen Wertungsprüfungen immer mehr Zeit - vor dem Service war sein Zwei Minuten-Polster auf seinen nunmehrigen Verfolger Martin Rauam auf eine gefährliche halbe Minute geschrumpft.

Nach dem Service jedoch konnte Aigner eine gesunde Mischung aus Speed und Vorsicht finden, sodass er am Ende seinen zweiten Saisonsieg feiern konnte, mit 35,2 Sekunden Vorsprung auf Rauam. Aigner konnte damit auch die Führung in der PWRC-Wertung übernehmen - er liegt sechs Zähler vor Jari Ketomaa sowie sieben Punkte vor Juho Hänninen, der am Sonntagvormittag noch auf Platz sechs der PWRC zurückfiel.

Ein rundum glücklicher Andi Aigner erklärte nach der abschließenden Superspecial-Prüfung: "Ich bin sehr, sehr glücklich - nach meinem Fehler am Freitag habe ich befürchtet, dass wir es nicht mehr auf das Podest schaffen würden. Aber jetzt bin ich sehr happy. Es war eine sehr harte Rallye - es ist einfach unglaublich."

Doch das Red Bull Rallye Team rund um Mastermind und Teamchef Raimund Baumschlager hat noch einen weiteren Grund zur Freude: Der portugiesische Teamkollege von Andi Aigner, Bernardo Sousa, konnte seinen dritten Platz halten, womit beide Red Bull Rallye Team-Piloten auf dem Podium landeten - das bislang beste Ergebnis für das österreichische Rallyeteam.

Sousa jubelte: "Es war eine fantastische Rallye, ich fühle mich sehr gut - ich hoffe, dass wir in diesem Stil weitermachen können." Das hoffen mit Sicherheit auch die österreichischen Rallyefans - doch zunächst gilt es, sich für und mit Andi Aigner über diesen großartigen Erfolg zu freuen. Erinnerungen an die Gruppe N-Siege von Manfred Stohl werden erweckt...

Update: Doppelsieg für das Red Bull Rallye Team

Weil der Zweite, Martin Rauam, wegen nicht homologierter Bremsscheiben (zu leicht) disqualifiziert wurd, rückte Bernardo Sousa vor auf Rang tzwei - womit sich das Red Bull Rallye Team über einen Doppelsieg freuen darf!

Andreas Wimmer 13. der Gruppe N

Stohl Racing-Pilot Andreas Wimmer konnte seinen Subaru auch bei dieser so schwierigen Rallye ins Ziel bringen und damit seinem Spitznamen "Bad Wimmer" gerecht werden - am Ende belegte der Oberösterreicher den 28. Gesamtrang, in der Gruppe N wurde er bei 35 gestarteten Autos als 13. gewertet.

Ergebnis & WM-Stände finden Sie in der Navigation rechts.

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