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Rallye-WM: Akropolis

Richards: "Jetzt gibt es keine Ausreden mehr!"

Die Weltpremiere des neuen Subaru. Solberg nach Shakedown zufrieden. Richards macht Druck, will 2009 gleich vier Autos einsetzen. Eine Chance für Stohl?

Michael Noir Trawniczek

"Die Ingenieure wollten natürlich so viel Zeit wie nur möglich - aber ich habe ihnen im Jänner erklärt, dass wir bei der Akropolis-Rallye den neuen Wagen einsetzen werden. Ich wollte einfach keine Ausflüchte mehr hören und auch keine Kompromisse mehr eingehen - und es soll jetzt ja keiner daherkommen und sagen: 'Hätte ich nur mehr Zeit gehabt!' oder 'Hätte ich nur mehr Geld gehabt!' Es gibt jetzt keine Ausreden mehr - wir treten ab sofort gegen die Stoppuhr an." - David Richards, seines Zeichens Teamchef des Subaru World Rally Teams hat beim Launch des neuen Subaru Impreza WRC2008 Klartext gesprochen. Mit dem neuen Auto müsse nun eine neue Ära beginnen - und zwar so bald wie möglich.

Rückschläge sind möglich

Natürlich rechnet auch Richards mit Rückschlägen: "Es werden am Anfang Dinge schief laufen - so ist das nun mal bei einem neuen Auto. Wir müssen dann eben schnell darauf reagieren und vor allem die richtigen Schlüsse ziehen." Er wollte auch deshalb so schnell wie möglich den ersten Rallye-Einsatz, weil "wir bei den nächsten beiden Rallyes mehr lernen werden als in den letzten sechs Test-Monaten", erklärte der Brite. Für die umfangreichen Tests wurde sogar Markko Märtin engagiert - ein Aufwand, den sich kein anderes WRC-Team leistet.

Dass es bei den ersten Einsätzen Probleme mit der Standfestigkeit geben könnte, stellt für Richards kein Problem dar: "Ja, dieser Entwicklungsprozess passiert in aller Öffentlichkeit und ja, wir erwarten anfangs auch Probleme - aber so ist es nun mal und das muss man akzeptieren!"

Solberg nach dem Shakedown: "Viel besser als erwartet!"

Beim Shakedown gab es keine gröberen Probleme mit dem brandneuen Boliden - Chris Atkinson und Petter Solberg belegten die Ränge fünf und sechs, mit einem Rückstand von 1,7 bzw. 1,8 Sekunden.

Petter Solberg erwartet sich sehr viel von dem neuen Modell - nach dem Shakedown erklärte der Weltmeister des Jahres 2003: "Es ist definitiv ein komplett anderes Auto, es hat beim Shakedown sehr gut funktioniert - viel besser, als ich es erwartet habe. Jeder weiß, dass der Wagen früher als erwartet eingesetzt wird und wir hatten dennoch eine gute Balance."

Aber auch Solberg rechnet damit, dass es anfangs Justierungsarbeiten zu verrichten gibt: "Wir müssen natürlich noch einiges am Setup ändern - aber wir können das im Laufe der Rallye tun. Wir werden den nötigen Speed sehr schnell finden. Es gibt noch ein paar Dinge, die wir gerne im Auto gehabt hätten, doch diese wurden nicht rechtzeitig fertig. Aber nach dieser Rallye werden wir mehr über dieses Auto erfahren haben."

Verbesserter Schwerpunkt

Einer der größten Vorteile gegenüber dem Vorgängermodell ist der verbesserte Schwerpunkt. Dieser macht sich auch im Gruppe N-Modell bemerkbar. Markus Benes, der den von Stohl Racing entwickelten Subaru Impreza WRX STi pilotiert, war von dem Fahrverhalten des neuen Fließheckmodells extrem beeindruckt: "Du merkst, dass der Wagen aufgrund des niedrigeren Schwerpunkts viel besser auf der Straße liegt - das ist unfassbar!"

2009 mit vier Autos

David Richards hat für die nahe und unmittelbare Zukunft sehr viel vor - gegenüber Autosport erklärte der SWRT-Teamchef, dass Subaru in der kommenden Saison ein Satellitenteam einsetzen wird: "In dieser Saison wollen wir den neuen Wagen in Schwung bringen - und 2009 wollen wir von Beginn an mit vier Autos antreten."

Wer in den beiden anderen Cockpits neben Solberg und Atkinson für Subaru ins Lenkrad greifen soll, ist bislang noch nicht geklärt. Richards ließ anklingen, dass er gerne einen britischen Piloten engagieren würde, gab zugleich jedoch zu bedenken: "Ich wüsste derzeit nicht, wer das sein könnte." Interessant wären auch JWRC-Aufsteiger Sébastien Ogier (Citroen) oder der junge Ford-Komet Jari Matti Latvala, doch beide seien eben vergeben, meinte Richards. IRC-Pilot Anton Alen sei "gut, aber eine unbekannte Größe"...

Eine Chance für Manfred Stohl?

Vielleicht denkt David Richards, der im letzten Sommer gegenüber motorline.cc erklärte, er würde österreichische Piloten mögen, ja auch an einen solchen? Der bislang erfolgreichste Privatfahrer wäre ja theoretisch zu haben...

Was der Wiener Manfred Stohl, der hier gemeint ist, vielleicht mit Freude vernommen hat, ist die Aussage von David Richards, wonach man für das zweite Subaru-Team nicht unbedingt an Bezahlfahrer denken würde. Richards erklärte: "Wir wollen mit dem zweiten Team kein Geld verdienen - es sollten nur die Kosten gedeckt sein."

Wobei - die Kosten sind eben auch nicht gerade ein Pappenstiel (für eine Saison WRC werden rund fünf Millionen Euro an Unkosten kolportiert) - andererseits hat Stohl Racing als eine von drei Firmen, neben Prodrive und Tommi Mäkinen Racing, den Entwicklungsauftrag für das Gruppe N-Modell von Subaru erhalten. Es gäbe also vielleicht auch noch andere Möglichkeiten für Synergien - und als Entwicklungspilot gehört Manfred Stohl mit Sicherheit zur Weltspitze. Subaru würde also nicht nur von seinem Speed, sondern auch von seiner Erfahrung profitieren...

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