Rallye-WM: Akropolis | 30.05.2008
Latvala, Sordo und Loeb an der Spitze
Nach den ersten beiden Prüfungen führt Latvala 1,2 Sekunden vor Sordo sowie 1,5 s vor Loeb. Hirvonen auf Platz 4. PWRC: Aigner mit 49,2 s Rückstand.
Michael Noir Trawniczek
Die ersten beiden Prüfungen der für viele Experten "härtesten Rallye im WM-Kalender", der legendären Akropolis-Rallye wurden am Freitagmorgen absolviert - und Mikko Hirvonen musste als amtierender WM-Leader wieder einmal den "Staubsauger" spielen. Wie es das Reglement vorschreibt, musste der Ford-Werkspilot die Prüfungen eröffnen und dabei die losen Steine von der Strecke fegen.
Auf der ersten, nur 11,57 Kilometer langen SP "Schimatari" konnte Hirvonen den Rückstand mit 5,8 Sekunden relativ gering halten - und Weltmeister Loeb, der als Zweiter auf die Prüfungen muss, hatte exakt den gleichen Rückstand. Die Bestzeit markierte auf SP 1 Jari Matti Latvala, der junge aufstrebende Teamkollege von Hirvonen. Auf der 23,76 Kilometer langen SP 2 "Thiva" verlor Hirvonen 13,3 Sekunden, während Loeb die Bestzeit in den Schotter brennen konnte.
Als ob er zum ersten Mal damit konfrontiert wäre, dass der Führende der Weltmeisterschaft dieses Handicap auf sich nehmen muss, reagierte Hirvonen im Zielraum der zweiten Prüfung ein wenig schmallippig auf die Frage, ob es Probleme gab: "Nein, ich habe keine Probleme, ich kann einfach nicht schneller fahren."
Sébastien Loeb erklärte nach SP 2: "Meine Zeit ist wirklich gut im Vergleich zu jener von Mikko - ich hätte nicht mehr schneller fahren können. Jetzt müssen wir schauen, wie es im Vergleich zu Jari Matti aussieht."
Latvala blieb nur 4,3 Sekunden hinter Loeb und konnte damit die Führung behalten - allerdings liegen die beiden Citroen-Piloten Dani Sordo und Sébastien Loeb nur 1,2 respektive 1,5 Sekunden hinter ihm.
Sordo erklärte: "Im Moment funktioniert der Wagen gut - am Ende der Prüfung habe ich ein bisschen Zeit verloren, aber es ist okay." Latvala, der beim Shakedown einen Abflug verzeichnete, wirkte erleichtert: "Ich bin froh, dass wir diese Prüfung beenden und wir die Führung behalten konnten - jetzt konzentrieren wir uns auf die nächste Prüfung." Mit seinen insgesamt 14,8 Sekunden Rückstand belegt Mikko Hirvonen Rang vier.
Subaru-Piloten zufrieden
Mit 16,8 Sekunden Rückstand belegt Petter Solberg im brandneuen Subaru Impreza WRC2008 den fünften Gesamtrang. Der Weltmeister des Jahres 2003 erklärte: "Das Auto ist okay, es gab keine großen Probleme - wir gehen in die richtige Richtung, wir arbeiten definitiv am Setup des Wagens."
Nur 3,2 Sekunden hinter Solberg belegt der private Citroen-Pilot Urmo Aava den guten sechsten Rang, nachdem er auf SP 2 die viertschnellste Zeit fahren konnte. Stobart Ford-Pilot Henning Solberg liegt jedoch nur 1,2 Sekunden hinter dem Esten auf Platz sieben. Weitere 4,6 Sekunden dahinter rangiert Chris Atkinson im zweiten Subaru-Neuwagen auf Platz acht - auch der Australier meldete einen problemlosen Freitagmorgen: "Es war okay, ich hatte keine Probleme."
Auf Gigi Galli im zweiten Stobart Ford trifft das leider nicht zu. Der Italiener stoppte auf SP 2 mit einem Aufhängungsschaden, da er gegen einen großen Felsbrocken gekracht ist.
PWRC: Aigner nach SP 1 nur 20.
In der PWRC verlor Andreas Aigner auf der kurzen ersten Prüfung gleich einmal 23,4 Sekunden auf den Bestzeithalter Mirko Baldacci, womit er nur Platz 20 belegen konnte. Sein Teamkollege im Red Bull Rallye Team, Bernardo Sousa, belegte mit 10,6 Sekunden Rückstand Platz elf. Auf SP 2 wies Aigner einen Rückstand von 30,9 Sekunden auf - im Gesamtklassement der PWRC belegt Aigner mit 49,2 Sekunden Rückstand direkt hinter Sousa Platz 12, könnte jedoch noch weiter abrutschen. In Führung liegt Nasser al-Attiyah.
Andreas Wimmer im Stohl Racing-Subaru markierte auf der ersten Prüfung mit etwas mehr als einer Minute Rückstand die 41. Zeit.
Ab 11.27 Uhr Ortszeit (10.24 Uhr MESZ) wird die 17,41 Kilometer lange SP 3 "Psatha" in Angriff genommen, bevor es ins Mittagsservice geht und am Nachmittag die drei Prüfungen vom Vormittag ein weiteres Mal befahren werden. Am Abend stehen dann noch zwei Superspecial-Prüfungen auf dem Programm.