Rallye-WM: Jordanien | 25.04.2008
Sordo vor Loeb und Latvala - ein heißer Dreikampf bahnt sich an
Weltmeister Loeb holt mit verändertem Setup auf und liegt nur noch 10,4 Sekunden hinter seinem Stallkollegen Sordo zurück. Doch Latvala als 3. knapp dahinter.
Michael Noir Trawniczek
Am Nachmittag werden in Jordanien die Vormittagsprüfungen noch einmal befahren - Petter Solberg erklärte zuvor, die schnellen Schotterstraßen Jordaniens seien "nur schwer zu lesen", sie seien "unvorhersehbar".
Im Falle von Solberg traf dies dann auch ganz besonders zu - auf SP 5 erlebte der Norweger eine unliebsame Überraschung: "Mitten auf der Piste lag ein großer Felsbrocken und ich hatte keine Chance - ich musste von der Strecke fahren und habe dabei viel Zeit verloren." Noch schlimmer kam es für den Pechvogel von Argentinien auf der nächsten Prüfung - dort wird er mit einem Rückstand von mehr als sechs Minuten geführt - an dem Wagen sollen laut Solberg beide Stoßdämpfer regelrecht explodiert sein, eine Weiterfahrt ist nicht möglich - womit der Norweger für heute aus der Rallye ausscheidet. Der Pechvogel von Argentinien scheint also auch der Pechvogel von Jordanien zu sein - die Geduld des Weltmeisters von 2003 wird auf eine harte Probe gestellt.
Zwar konnte Ford-Pilot Jari Matti Latvala auf SP 5 die schnellste Zeit markieren - doch mit einer knappen Bestzeit auf SP 6 konnte sich Weltmeister Sébastien Loeb auf Rang zwei vorarbeiten - er liegt nun nur noch 10,4 Sekunden hinter seinem immer noch führenden Teamkollegen Daniel Sordo. Allerdings liegt Latvala als Dritter nur 0,9 Sekunden hinter Loeb zurück. Loeb erklärte: "Das Auto liegt nun viel besser - wir haben etwas am Setup verändert und jetzt passt es." Die gleiche Aussage gab es auch von Latvala.
Mikko Hirvonen liegt als Vierter bereits 20,7 Sekunden zurück. Er konnte seine beschädigte Aufhängung im Service reparieren lassen und erklärte: "Jetzt ist alles okay." Subaru-Pilot Chris Atkinson belegt Rang fünf, liegt aber bereits rund eine Minute zurück. Eine weitere halbe Minute dahinter belegt Stobart Ford-Pilot Gigi Galli Rang sechs.
Doch der Italiener vernimmt bereits den heißen Atem des Esten Urmo Aava, der auf Rang sieben liegend nur noch etwas mehr als drei Sekunden hinter Galli zurückliegt. Von hinten droht Aava in seinem privaten Citroen C4 WRC keine Gefahr - Matthew Wilson liegt als Achter 39,4 Sekunden hinter ihm zurück.
Dahinter folgen Henning Solberg (Stobart), Conrad Rautenbach (CitroenC4), Federico Villagra (Munchi's Ford) sowie Khalid Al-Quassimi (Ford). Zwar wird Suzuki-Pilot Toni Grademeister noch als 15. geführt - doch der Finne musste wie Petter Solberg oder auch sein Stallkollege Per-Gunnar Andersson für heute zumindest aufgeben.
Bei den Junioren (JWRC) hat Patrick Sandell die Führung übernommen, dahinter Jaan Mölder, Allessandro Bettega und erst auf Rang vier der am Vormittag führende Sébastien Ogier..
Der Österreicher Andreas Wimmer lag in seinem Stohl Racing-Subaru Gruppe N-Boliden nach SP 5 auf Rang 35.