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Rallye-WM: Sardinien

Loeb musste für diesen Sieg hart fighten

Sébastien Loeb konnte seine Führung gegen den aufstürmenden "Ford-Express" verteidigen - Hirvonen & Latvala auf den Plätzen zwei und drei.

Michael Noir Trawniczek

Die "Großen Drei" der Rallye-Weltmeisterschaft lieferten am Sonntagvormittag auf den Schotterstraßen der Mittelmeerinsel Sardinien noch einen spannenden Dreikampf um den Sieg. Zeitgleich lagen am Ende des zweiten Tages die beiden Ford-Werkspiloten hinter Weltmeister Sébastien Loeb - mit einem Rückstand von 29,4 Sekunden. Doch die Ford-Piloten versprachen, am Sonntag noch einmal eine Aufholjagd zu starten, nachdem sie am Samstag sämtliche Prüfungen auf den Rängen eins und zwei beenden konnten - schließlich musste Loeb als Führender den "Staubsauger" spielen und den losen Schotter von den Straßen fegen.

Während Jari Matti Latvala am Samstag sämtliche Bestzeiten einfahren konnte, lag er auf der ersten Prüfung des Tages, der 19,28 Kilometer langen SP 13 "Monte Olia" 5,1 Sekunden hinter seinem Teamkollegen Mikko Hirvonen zurück. Loeb fuhr mit zehn Sekunden Rückstand die drittschnellste Zeit - doch der Citroen-Pilot wiederum konterte auf der nächsten Prüfung mit einer Bestzeit. Auf SP 15 war dann wieder der Ford-Express am Zug - diesmal markierte Latvala die Bestzeit - nach dieser Prüfung führte Loeb nur noch 16,2 Sekunden vor Hirvonen und 19 Sekunden vor Latvala. Auf SP 16 war wieder Hirvonen am schnellsten, dahinter Loeb und erst auf Rang drei Latvala. Der Vorsprung des Weltmeisters schrumpfte auf 12,9 Sekunden - allerdings war auch nur noch die rund zwei Kilometer lange SP 17 zu absolvieren.

Latvala erklärte, dass er auf SP 16 nicht mehr attackieren wollte: "Mir wurde klar, dass Sèb für mich nicht mehr zu holen ist und ich bin es etwas langsamer angegangen. Natürlich hätte ich Mikko noch angreifen können, aber ich wollte keine unnötigen Risiken mehr eingehen. Es bringt ja nichts, wenn wir von der Strecke fliegen." So konnte am Ende Sébastien Loeb mit einem Vorsprung von 10,6 Sekunden den Sieg feiern, während sich Hirvonen und Latvala auf den Rängen zwei und drei einfanden.

Loeb: "Gewinnen ist das Wichtigste"

Ein erschöpfter, aber zufriedener Sébastien Loeb erklärte am Ende der Rallye: "Ich habe keinen Fehler gemacht, ich habe nur auf der letzten Prüfung nicht mehr gepuscht. Es war eine schwierige Rallye, es war frustrierend - ich musste andauernd attackieren und dabei stets die Prüfungen säubern. Mikko führt immer noch in der WM. Aber es ist okay - wir haben gewonnen und das ist das Wichtigste."

Mikko Hirvonen war mit dem zweiten Platz naturgemäß restlos zufrieden - selbst wenn Latvala am Ende quasi einen freiwilligen Nichtangriffspakt einhielt: "Ja, ich bin sehr froh - vor allem wenn ich an den Freitag denke, an dem wir als Erste auf die Strecken mussten, da waren wir derart langsam..."

Latvala erklärte: "Wenn man bedenkt wie wir die Rallye gestartet haben, wir wir gleich einmal eine Minute verloren haben - da muss ich sehr zufrieden sein, danach lief es auch besser." Was die Reihung der beiden Ford-Piloten anbelangt sagte Latvala: "Der zweite Platz ist für Mikko, der dritte ist für uns. Ich habe die letzten zwei Rallye keine wirklich guten Leistungen erbracht und einige WM-Punkte verloren - daher ist dieses Ergebnis sehr gut."

Galli ein herausragender Vierter


Den vierten Platz konnte sich der italienische Stobart Ford-Pilot Gigi Galli sichern, mit einem Rückstand von 1:42 Minuten - Citroen-Pilot Dani Sordo konnte ihm nicht mehr gefährlich werden. Galli sorgte im Zielraum wieder einmal für Unterhaltung und erklärte: "Ich benötige eine ordentliche Dusche - nach drei Tagen brauche ich einfach eine Dusche. Aber im Ernst: Ich bin sehr zufrieden, ein gutes Resultat erbracht zu haben. Ich freue mich, vor den Piloten hinter mir geblieben zu sein - und dass ich einige Drifts liefern konnte."

Sordo beendete die Rallye 23,1 Sekunden hinter Galli auf Rang fünf und erklärte enttäuscht: "Ich bin nicht zufrieden - es lag am Vertrauen. Aber vielleicht kann ich in Griechenland ein besseres Resultat erzielen."

Mit etwas mehr als fünf Minuten Rückstand belegte Subaru-Pilot Chris Atkinson den sechsten Gesamtrang. Munchi's Ford-Pilot Henning Solberg wurde mit sechs Minuten Rückstand auf Rang sieben gewertet. Den letzten Punkt für die Fahrerwertung angelte sich Urmo Aava im privaten Citroen C4 WRC - der Este weist einen Rückstand von 6:21 Minuten auf. Den undankbaren neunten Platz belegte Suzuki-Pilot Per Gunnar Andersson. Auf Rang zehn landete der ewige Pechvogel Petter Solberg.

JWRC: Kosciuszko siegt - Prokop verliert alles

Bei den Junioren tobte der beinharte Kampf zwischen Citroen C2 Super 1600-Pilot Martin Prokop und Michal Kosciuszko im Suzuki Swift Super 1600-Boliden bis zur 15. Prüfung - dann erwischte es Prokop, er flog von der Strecke und verlor 28 Minuten. So gewann am Ende Michal Kosciuszko vor Alessandro Betega und Aaron Burkhart.

Schon in zwei Wochen geht es in Griechenland mit der Akropolis-Rallye weiter - weil dort auch die PWRC einen Lauf abhält, darf man dort auch wieder einem Österreicher, dem Red Bull Piloten Andi Aigner die Daumen drücken.

Ergebnis & WM-Stand finden Sie in der Navigation rechts.

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