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Der "Ford-Express" mit vielen SP-Bestzeiten

Eine fantastische Aufholjagd wurde auf der Mittelmeerinsel Sardinien mit den Plätzen zwei und drei belohnt - Hirvonen und Ford bleiben WM-Leader.

Foto: Ford

Fantastische Aufholjagd mit dem Doppelpodium als Belohnung: Mikko Hirvonen / Jarmo Lehtinen und Jari-Matti Latvala / Miikka Anttila haben auf Sardinien die Rallye Italien auf Rang zwei und drei beendet. Mit kämpferisch starken Vorstellungen konnten die beiden Ford Focus RS WRC-Besatzungen jeweils einen Rückstand egalisieren, den sie sich auf der ersten Etappe eingehandelt hatten: Hirvonen, der am Freitag als Tabellenführer in der Fahrer-WM-Wertung als Erster auf die Strecke gehen musste, verlor als „Straßenfeger“ für die Nachfolgenden viel Zeit; Latvala büßte 90 Sekunden aufgrund eines Reifenschadens ein. Im Ziel, nach insgesamt 17 über schnellen Schotter führende Wertungsprüfungen (WP) mit einer Länge von insgesamt 344,73 Kilometer, trennten Hirvonen nur noch 10,6 Sekunden von Titelverteidiger Sébastien Loeb.

Insbesondere Latvala, mit 23 Jahren für einen Topfahrer noch erstaunlich jung, sorgte auf der zweiten Etappe für großes Aufsehen: Der Finne gewann alle sechs Wertungsprüfungen des Tages und verkürzte seinen Rückstand auf Loeb von 91 auf nur noch 29,4 Sekunden – und belegte vor dem Schlusstag damit, bis auf die Zehntelsekunde gleich, gemeinsam mit seinem erfahreneren Teamkollegen den zweiten Rang. „Das war ein Tanz am absoluten Limit“, gestand der Youngster. „Heute morgen hätte ich noch nicht damit gerechnet, Loeb eine ganze Minute abzuknöpfen – aber mein Ford Focus funktionierte einfach perfekt.“

Auch Hirvonen machte im Laufe des Samstags fast 30 Sekunden auf den Führenden gut und schob sich auf diese Weise am bis dahin noch zweitplatzierten Dani Sordo vorbei. „Obwohl wir an meinem Turbo-Allradler nach der ersten Etappe nichts verändert haben, lief es heute deutlich besser“, staunte der 27-Jährige. „Wir haben den Nachteil, als erstes Auto auf der Strecke zu sein, im Vorfeld wohl unterschätzt.“

Am Sonntag setzte das Ford-Duo seine Jagd auf den führenden Franzosen vehement fort: Um 10,3 Sekunden konnte Hirvonen den Rückstand auf seinen Titelrivalen allein auf der ersten WP des Tages verkürzen. „Das war ein guter Start in die letzte Etappe“, resümierte der Finne. „Aber gleich zu Beginn der zweiten Prüfung wäre ich fast abgeflogen und habe dabei einen Stein getroffen. Zuerst dachte ich, jetzt wäre das Auto ernsthaft beschädigt oder zumindest ein Reifen defekt und sorgte mich bereits um die Zielankunft, aber alles war okay. Am Nachmittag griff ich Sébastien noch einmal an, aber er konnte reagieren – also habe ich Tempo herausgenommen, um meinen zweiten Rang nicht zu gefährden.“

Latvala – als Zweiter hinter Loeb auf der staubigen Piste – musste realisieren, wie groß der Nachteil dieser Startposition tatsächlich ist. „Die Schotterwege erwiesen sich als ziemlich rutschig, es stellte sich einfach kein guter Rhythmus mehr ein“, so der Gewinner der diesjährigen WM-Rallye Schweden. „Da ich die vor mir liegenden Fahrer nicht mehr gefährden konnte, habe ich auf unnötige Risiken verzichtet und Platz drei über die Runden gebracht. Jetzt ärgere ich mich umso mehr über meinen Fehler vom Freitag – wer weiß, was hier für uns möglich gewesen wäre.“

Malcolm Wilson, Direktor des Teams BP Ford Abu Dhabi, kann sich mit dem erreichten Ergebnis gut anfreunden: Vor den beiden besonders materialmordenden Schotter-Veranstaltungen in Griechenland (29. Mai bis 1. Juni) und der Türkei hat die Marke mit dem blauen Oval seinen sieben-Punkte-Vorsprung in der Konstrukteurs-Wertung verteidigt. Mikko Hirvonen liegt in der Fahrertabelle nunmehr mit drei Punkten Abstand auf Loeb an der Spitze. „Unsere Performance auf der Samstags-Etappe hat mich wirklich begeistert“, so der Brite, einst selbst erfolgreicher Rallye-Profi. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemand Sébastien Loeb an einem Tag so viel Zeit abgenommen hat – das lässt mich zuversichtlich in die Zukunft blicken.“

Eine Meinung, der sich auch Mark Deans anschließt: „Unsere Fahrer haben besondere Reife bewiesen, in dem sie unseren Vorsprung in der Marken-Wertung nicht gefährdeten“, so der Motorsport-Direktor von Ford Europa. „Jetzt freuen wir uns auf die bevorstehenden beiden WM-Läufe.“

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