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Rallye-WM: Sardinien

Hirvonen vs Loeb vs Latvala

Auf der Insel Sardinien, wo der nächste WM-Lauf abgehalten wird, kann man einen Dreikampf zwischen Loeb und den Ford-Piloten Hirvonen und Latvala erwarten.

Michael Noir Trawniczek

Am kommenden Wochenende kehrt der WM-Tross wieder nach Europa zurück - auf der Mittelmeerinsel Sardinien wird seit 2004 auf Schotterstraßen gefahren - die Prüfungen an der Costa Smeralda sind meist mit einer tiefen, sandigen und feinen Schotterschicht bedeckt, darunter jedoch verbergen sich mitunter grobe Steine, welche zu einem Reifenschaden führen können. Und seit es das Mousse nicht mehr gibt, welches beschädigte Reifen von innen heraus ausgeschäumt hat, bedeutet ein solcher Reifenschaden einen Verlust von rund drei Minuten - weil der Pneu gewechselt werden muss.

Weil Sébastien Loeb in Jordanien einen seiner seltenen Fehler beging - und kurioserweise auf einer Verbindungs-Straße frontal mit dem Kunden-Citroen C4 WRC von Conrad Rautenbach kollidierte, konnte Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen bei der letzten WM-Rallye nicht nur seinen ersten Saisonsieg, sondern auch die WM-Führung zurückerobern.

Hirvonen wieder "Staubsauger"

Das bedeutet aber auch, dass Hirvonen zumindest am Freitag wieder als Erster auf die Prüfungen fahren muss, er sich also wieder - wie in Argentinien, wo er darunter ganz besonders gelitten hat - als "Staubsauger" betätigen muss. Doch Hirvonen gibt sich zuversichtlich und setzt auf die engen Zeitabstände, die es zuletzt in der Rallye-WM gab - zumindest am Beginn der Events. Denn am Ende waren die Zeitabstände sowohl in Argentinien als auch in Jordanien alles andere als gering...

"Super Séb" Loeb hat nicht nur in Jordanien einen Lapsus fabriziert - er kehrt am kommenden Wochenende an jenen Platz zurück, an dem er auch im Vorjahr aus Eigenverschulden heraus ausgefallen ist. Es passierte auf der 13. Sonderprüfung. Loeb, der bereits einen Vorsprung von rund 38 Sekunden aufwies, drehte sich, der Wagen rutschte in einen Graben, eine Weiterfahrt war nicht mehr möglich - womit sein großer Widersacher des Vorjahrs, Marcus Grönholm den Sieg feiern konnte. Mikko Hirvonen sorgte mit Platz zwei für einen Doppelsieg des blauen Ovals.

Subaru konnte sich im Vorjahr über einen fünften Platz von Petter Solberg freuen - doch heuer, nach bereits vier Podestplätzen durch Chris Atkinson, wird man wohl mehr erwarten. Solberg, der auf Sardinien im Jahr 2004 gewonnen hat, zuletzt jedoch immer wieder von der "Defekthexe" heimgesucht wurde, bleibt vorsichtig: "Wir werden sehen..."

Im Vorjahr konnte Toni Gardemeister im Uralt-Mitsubishi Lancer WRC 05 den tollen sechsten Platz einfahren - ob ihm das auch mit dem Werks-Suzuki SX4 WRC gelingen wird, ist fraglich - denn erst müssen der Finne und sein Teamkollege Per Gunnar Andersson das Ziel erreichen, was sich zuletzt als keine leichte Aufgabe für das neue WRC-Team erwiesen hat.

Geheimtipp Latvala

Ein Geheimtipp ist natürlich wieder der junge Jari Matti Latvala im zweiten Werks-Ford - auch wenn der sich im Vorfeld bescheiden gibt und an seiner Performance arbeiten möchte. "Ich versuche, so präzise wie möglich zu fahren. In Jordanien war ich noch etwas zu quer unterwegs. Bei den bevorstehenden Testfahrten möchte ich eine ausgewogenere Balance meines Turbo-Allradlers auf Schotterpneus erarbeiten", sagt Latvala.

Ob Dani Sordo, der zweite Werkspilot im Team von Citroen, ernsthafte Siegchancen hat, ist fraglich. Im Vorjahr konnte er jedoch Rang drei belegen - auch in Jordanien war er phasenweise sogar schneller als Sébastien Loeb. Doch als Siegkandidat haben ihn nur die wenigsten Experten auf ihrer Liste stehen.

Insgesamt sind für den WM-Lauf auf der Mittelmeerinsel 17 WRC-Boliden gemeldet. Zu den Stobart Ford von Gigi Galli und Matthew Wilson gesellen sich die beiden Munchi's Ford von Federico Villagra und Henning Solberg sowie die privaten Ford Focus von Gymnasiast Andreas Mikkelsen und Peter van Merksteijn - dazu kommt noch Khalid Al-Quassimi im dritten Werks-Boliden von Ford. Die zwei privaten Citroen C4 von Conrad Rautenbach und Urmo Aava sind ebenfalls wieder am Start, dazu gesellt sich noch ein Subaru Impreza von Mats Östberg.

Weil der Lauf zur Junioren-WM zählt, wird am kommenden Wochenende leider kein österreichischer Pilot am Start sein.

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